Insolvenz im Jubiläumsjahr - Märklin gibt auf

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scotti
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Insolvenz im Jubiläumsjahr - Märklin gibt auf

Beitrag von scotti »

Göppingen
Insolvenz im Jubiläumsjahr - Märklin gibt auf
Ausgerechnet im Jahr seines 150. Bestehens hat der traditionsreiche Modelleisenbahn-Hersteller Märklin Insolvenz angemeldet. Der Geschäftsbetrieb soll ohne Einschränkungen weiterlaufen, teilte das Unternehmen mit. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist ein Ulmer Rechtsanwalt.





Der vom Amtsgericht Göppingen bestellte Anwalt Michael Pluta sagte einer Mitteilung zufolge: "Wir sondieren derzeit die Lage, um uns ein umfassendes Bild über die Lage des Unternehmens machen zu können. Für Prognosen ist es allerdings noch zu früh."

Hintergrund des Gangs zum Insolvenzgericht waren gescheiterte Verhandlungen mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und der Kreisparkasse Göppingen über eine Verlängerung eines 50-Millionen-Euro-Kredits. Das Unternehmen strebe nun eine Sanierung während des Insolvenzverfahrens an, teilte der Spielwarenhersteller aus Göppingen mit.

Kritik an Geschäftspolitik?
Nach Zeitungsberichten soll die Kreissparkasse Göppingen mit der Geschäftspolitik der Finanzinvestoren Kingsbridge und Goldman Sachs nicht einverstanden sein. Sie hatten Märklin vor gut drei Jahren gekauft. Das berichtete die "Südwest Presse" (Mittwochsausgabe) und bezieht sich dabei auf Finanzkreise. Die Bank moniere vor allem die häufigen Geschäftsführerwechsel und die teuren Beratungsgesellschaften. Dem Bericht zufolge verbuchte die Kreissparkasse 2008 wegen Märklin rund 4,5 Millionen Euro an Wertberichtigungen.

Bislang kein Januargehalt für Mitarbeiter
Die rund 700 Märklin-Mitarbeiter in Deutschland haben im Januar kein Gehalt bekommen und bangen um ihre Arbeitsplätze. Die 650 Beschäftigten am Stammsitz Göppingen sollen spätestens morgen auf einer Betriebsversammlung über die Pleite informiert werden. Anwalt Pluta wollte sich noch heute vor Ort einen ersten Überblick verschaffen.

Das Unternehmen beschäftigt derzeit insgesamt 1.300 Mitarbeiter, berichtete Insolvenzverwalter Pluta. Neben Göppingen sind in Deutschland noch rund 60 Mitarbeiter in Nürnberg betroffen. Dazu unterhält das Unternehmen auch Produktionsanlagen in Györ (Ungarn), wo 600 Menschen beschäftigt sind. Pluta hofft, dass der ungarische Standort von der Pleite nicht betroffen sein wird.

Restrukturierungsprozess ohne gewünschte Wirkung


Das einstige Familienunternehmen ist seit 2006 im Besitz der Beteiligungsgesellschaften Kingsbridge Capital und Goldman Sachs. In den vergangenen Jahren wurde versucht, dass Unternehmen zu sanieren. Die Maßnahmen, die in einem intensiven Restrukturierungsprozess umgesetzt wurden, hätten sich nicht in dem ursprünglich geplanten Kosten- und Zeitrahmen ausgewirkt, erklärte Geschäftsführer Dietmar Mundil. Märklin habe in seinem Kerngeschäft zuletzt erfolgreich gewirtschaftet: Der Umsatz sei im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz schwieriger Wirtschaftssituation leicht gesteigert worden. Die Erlöse betrugen demnach rund 128 Millionen Euro. Im Jahr 2007 betrugen die Erlöse früheren Angaben zufolge 126 Millionen Euro.

Märklin mit Sitz im schwäbischen Göppingen stellt seit 150 Jahren Modelleisenbahnen her.



Quelle : http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1 ... index.html
Firefly
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Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Re: Insolvenz im Jubiläumsjahr - Märklin gibt auf

Beitrag von Firefly »

Ja,
auch vor uns (DB Schenker) macht die Finanzkrise keinen Halt.

Seit November ist ein Rückgang um ca 35% im Güterverkehr zu verzeichnen.
Derzeit stehen noch etwa 30.000 Güterwagen abgestellt.

Meine Ausbildung neigt sich im Sommer dem Ende zu und ich sehe noch kein Licht am Ende des Tunnels.
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