Alkoholverbot bei der DB

[scotti]

Bei der DB wird ja aktuell über ein Alkoholverbot diskutiert.
ich sehe es positiv wie auch negativ.

+ Es wird ein angenehmeres klima im Zug wenn keine alkoholisierten Jugendliche mehr im Zug mitfahren dürfen und es wird auch um einiges sauberer

- Werden denn nicht noch mehr Jugendliche betrunken Auto fahren



oder bringt es etwa garnichts weil sich in Deutschland kaum ein Jugendlicher an Regeln halten kann/ will

[kyllbruecke]

Ein Alkoholverbot wäre nur ein Tropfen auf den heißen Stein!
Gegenseitige Rücksichtsnahme sind nunmal mittlerweile an vielen Orten unserer Gesellschaft ein Fremdwort, so auch in Zügen.
Davon abgesehen sind es ja nicht nur betrunkene Jugendliche, die sich vereinzelt im Zug betrinken und dort für Unruhe sorgen. (Auf deren Verhalten nach der Zugfahrt wird sowieso kein Einfluss genommen, so würden sie den Alkohol nur woanders trinken).
Es sind nach meiner Erfahrung vor allem auch größere Erwachsenengruppen (Fußballmannschaften, Kegelclubs, Junggesellenabschied, etc.) die freitags nachmittags im Zug (vor allem auf dem Weg nach Köln) gerne mal die Sau rauslassen und sich lautstark und rücksichtslos verhalten. Jugendliche habe ich selten in so großen Gruppen lautstark reisen gesehen, ist aber nur meine subjektive Erfahrung. Bestimmte Jugendliche brauchen davon abgesehn oft auch nichtmal Alkohol um sich falsch zu verhalten!

Ich finde es außerdem unpassend, dieses Thema mit Trunkenheitsfahrten am Auto in Verbindung zu bringen. Alkohol wird im Zug konsumiert, Zugfahrt und Konsum zur selben Zeit - meistens auf der Hinfahrt irgendwohin. Beim Autofahren geht es darum, dass niemand mehr fährt, nachdem(!) man Alkohol getrunken hat - also für den Heimweg - und damit verbunden eine große Gefahr für den gesamten Verkehr auf Straßen ausgeht. Beim Alkoholkonsum im Zug gefährdet man keine Menschenleben, man hinterlässt jedoch oft Müll und stört andere Mitreisende durch Rücksichtsloses Verhalten.

[rrobby]

Moin moin!
Einerseits ist ein Alkoholverbot in der Bahn zu verstehen, andererseits aber kann a) das Alkoholverbot nicht kontrolliert und durchgesetzt werden mangels Personal, und b) so einfach umgangen werden in dem man sich schon vor der Bahnfahrt die Kante gibt.

rrobby

[Querbahner]

Gegenseitige Rücksichtsnahme sind nunmal mittlerweile an vielen Orten unserer Gesellschaft ein Fremdwort, so auch in Zügen.
Davon abgesehen sind es ja nicht nur betrunkene Jugendliche, die sich vereinzelt im Zug betrinken und dort für Unruhe sorgen. (Auf deren Verhalten nach der Zugfahrt wird sowieso kein Einfluss genommen, so würden sie den Alkohol nur woanders trinken).
Es sind nach meiner Erfahrung vor allem auch größere Erwachsenengruppen (Fußballmannschaften, Kegelclubs, Junggesellenabschied, etc.) die freitags nachmittags im Zug (vor allem auf dem Weg nach Köln) gerne mal die Sau rauslassen und sich lautstark und rücksichtslos verhalten.

Das trifft meiner Meinung den Nagel auf den Kopf!

Die Party fängt (spätestens) im Zug schon an - und das etabliert sich meiner Meinung zunehmend. Ich fahre seit 15 Jahren regelmäßig der Bahn und glaube eine deutliche Zunahme beobachten zu können. Die Hemmschwelle sinkt, weil man es ja überall und dauernd so erlebt.
Ich gebe offen zu, dass mich das erheblich von Bahnfahrten abschreckt. Wenn ich das nur 1x im Monat erleben würde... Aber bei der vierten lautstarken Freitagsfahrt in Folge vergeht schnell der Spaß...
Das Alkoholverbot ist sicher nicht die perfekte Lösung, da dann eben die Bierchen noch schnell vor dem Einstieg geleert würden...- und ggf. im Zug wieder hochkämen (lassen wir das - jetzt wird`s eklig).
Es braucht aber m.E. ganz klare Regeln, die auch deutlich in allen Zügen aushängen. Es muss jedem (auch alkoholisierten) Fahrgast klar sein, was er darf und was nicht. Und was es kostet, wenn er die Regeln nicht einhält.

Denn es sind ja tatsächlich nicht unbedingt die Jugendlichen, die vom Fest in Euskirchen heimfahren und mal über die Strenge schlagen, sondern da gibt`s auch Lehrer, Bankangestellte, Anwälte usw., welche sich nicht im Unrecht fühlen, wenn sie im Zug trinken, singen, Partyspielchen machen und lauter als jedes Motorengeräusch sind. Das sind Leute, die brav ihre Mini-Gruppenkarte kaufen und niemals bewußt etwas machen würden, was zur Anzeige führen kann.

Wenn sich dann tatsächlich wer einmischt, dann muss derzeit umständlich mit den Formulierungen der Beförderungsbedingungen argumentiert werden. Und die Antwort ist auch klar: "Wie? Was? Beförderungsbedingungen? Wo stehen die? Hab ich noch nie gelesen..blabla..."
Einfacher wäre es schon, wenn man sagen könnte: "Alkohol, Lärm (!) und Störung anderer Reisenden (!) im Zug nicht gestattet - da steht`s an der Tür. Wenn Sie dies nicht beachten, dann erstatten wir Anzeige."

Leider ist das, fürchte ich, der einzig effektive Weg wieder mehr Rücksichtnahme zu erreichen. Es gab ja auch vor einiger Zeit den Fall an der Mosel, wo tatsächlich mal Reisende Anzeige gegen einen solchen Spaß erstatten. Und die "Täter" erklärten noch nach bestem Gewissen in der Presse aus, dass sie doch gar nix falsches getan hätten...

Viele Grüße,

Andreas

[rrobby]

Moin moin!
Ich hab da eine, sagen wir mal, nicht dumme, aber auch nicht ganz ernstzunehmende Idee: Wie wäre es, an jeden (Nahverkehrs)Zug ab Freitag nachmittag einen Partywaggon anzuhängen??? Da könten dann die Partygänger etc sich schon mal aufwärmen.

*Prost*
rrobby

[Zavelberg]

Na ja, Partywagen ist so ´ne Sache. An ein paar Tagen im Jahr
wäre es besser, der RE nach Kölle bestände nur aus solchen
Keine Sitze etc., in Deutz nur noch schnell mit dem Hochdruck-
reiniger durch, und ab wieder in die Eifel

Gegen ´nen Kegelclub, der mal die Gläser kreisen lässt, habe
ich eigentlich nix, das Problem in meinen Augen ist eher die
Klientel á la "Saufen wie die Großen, vertragen wie die Kleinen"

Die sind leider oft genug im Zug anzutreffen, nicht nur Freitags.
Und solange der VRS keine Zugbegleiter fordert, ist das Verbot
auch nur schwer zu kontrollieren.

Gruß aus der Voreifel,

Ralf

[kyllbruecke]

Ich kenn auch Geschichten, wo Mitstudentinnen von mir im Zug von gerade solchen Gruppierungen belästigt wurden. Sowas muss man auch keiner jungen Frau zumuten.

[charlytrain]

Im "metronom" (verkehrt u.a Göttingen-Hannover-Hamburg) wird es durchgezogen. Da die Metronom-Gesellschaft einen hohen Qualitätsanspruch hat und sich ihre Züge nicht mehr durch besoffene Fahr"gäste" versauen läßt. Und ich finde es richtig. Hier wurde schlicht eine Notbremse gezogen (im übertragenen Sinne)
Man war es leid, die schönen Züge dauernd aufwändig reinigen und teilweise auch reparieren zu müssen, weil die Gänge vollgekotzt und die Polster mit Bier versaut wurden. Dazu kullernde Pullen und übervolle Mülleimer. Dies übrigens immer nur an Bundesliga-Spieltagen.
Dadurch kam es schon zu Zugausfällen, weil ein verschmutzter Zug wird nicht mehr eingesetzt wird. Nur schade, das der kleine Piccolo am Samstagmorgen nun auch vorbei ist.
Herzliche Grüße Charly