Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

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Heiner Schwarz
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Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

Beitrag von Heiner Schwarz »

Einleitender Hinweis: Viel Text – auf die Möglichkeit der Zurück-Knopfes wird verwiesen

Wir allen wissen, dass die Fahrzeuge, die jetzt und die nächsten 20 Jahre in der Eifel unterwegs sein werden, nicht gerade optimal sind, wenn es viele Fahrräder zu transportieren sind.

Es ging den Bestellern um eine möglichst hohe Sitzplatzanzahl im Fahrzeug unterzubringen und deshalb wurden halt Sitze und solche, die es sein sollen, überall platziert, auch wenn sie dem Fahrgastfluss im Allgemeinen und dem Ein- und Ausstieg mit Fahrrädern im Besonderen im Wege stehen.

Der LINT ist ein modular aufgebautes Fahrzeugmodell – der kleine (LINT 54 – 622) hat zwei Kopfteile, davon verfügt ein Teil die den Teil mit Toilette und Rollstuhlbereich – der PRM-Bereich (nach People with reduced mobility – also mobilitätseingeschränkten Personen) und eben der andere Teil für die Fahrradfahrer. Je kleiner das Fahrzeug ist, desto großer ist der Anteil des gemeinsamen PRM-Fahrradbereiches (LINT 27) oder der getrennten Bereiche (LINT 41) bezogen auf die Gesamtplatzzahl.
Eben daher rührt auch das Problem, dass im langen LINT, der ansonsten einer Talent-Doppeltraktion vergleichbar ist, weniger Fahrradplätze angeboten werden als in einem Talent-Pärchen.

Im langen LINT (LINT 81 – 620)wäre trotz des modularen Aufbaues im Mittelwagen zwischen den Türen auch eine andere Sitzanordnung möglich gewesen die analog der Anordnung im Fahrrad-Kopfteil hätt erfolgen können (Klappsitze quer zur Fahrtrichtung).

Hier wird m.E. der Konflikt deutlich – der Besteller und hinter ihm die lokalpoltische Vertretung aus der betroffenen Region muss Festlegungen treffen. Möchte man eine Serienbestuhlung in Fahrtrichtung, die gut für die fünf Tage die Woche mitfahrende Wählerschaft ist, dann hat man keine Inneneinrichtung, die dem ebenfalls vorhandenen Ausflugsverkehr eher gerecht wird. Würde man hingegen die üblicherweise ortsfremden Ausflügler bevorzugen, gäbe es zu Hause Stress mit der einheimischen Bevölkerung und noch nicht einmal Kreuzchen am Wahltag …

M.E. bestünde durch die beauftragte Verlängerung der LINT 54 zu LINT 81 Zügen die Möglichkeit, in deren Mittelteil zwischen den Türen ein fahrradfahrerfreundlicheres Mehrzweckabteil einzubauen, wenn dies nicht zu einer Bauartänderung führen wird.

In dem Zusammenhang möchte ich mit Ihnen/Euch auch einen Blick in das nordrhein-westfälische Nahverkehrsgesetz (Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen - ÖPNVG NRW ) werfen: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_tex ... fgehoben=N

Der § 2 „Grundsätze“ führt aus:

„(8) Bei der Planung und Ausgestaltung der Verkehrsinfrastruktur, der Fahrzeuge sowie des Angebotes der ÖPNV sind die Belange insbesondere von Personen, die in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkt sind, im Sinne der Barrierefreiheit nach dem Bundesbehindertengleichstellungsgesetz und nach dem Behindertengleichstellungsgesetz NRW zu berücksichtigen.
(9) Den spezifischen Belangen von Frauen und Männern, Personen, die Kinder betreuen, Kindern und Fahrradfahrern ist bei der Planung und Ausgestaltung des ÖPNV in geeigneter Weise gleichermaßen Rechnung zu tragen.“


Nun können wir uns viel und philosophisch darüber unterhalten, was in „geeigneter Weise gleichermaßen“ ist – das ist aber jedenfalls nicht die Vorstellung der Kreispolitik, dass bei einem Radaktionstag eben alles ganz anders sei als in der Woche und das Jahr über.

Und damit kommen wir zum Euskirchener Kreistag, der ja über seine Vertreter in der Verbandsversammlung und im Hauptausschuss des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland eben das (und nichts anderes) bestellt hat, was wir an Fahrzeuge und deren Ausstattung erleben können und dürfen und müssen.

Unter

https://sdnet.kreis-euskirchen.de/vorga ... q4Pi2Tf2GJ

dürfen wir die Anfrage der FDP-Fraktion zum „Fahrradtourismus im Kreis“ Euskirchen und ein ziemlich hilfloses Agieren der Politik zur Kenntnis nehmen.

Parallel dazu nehmen wir von dem Förderprogramm "Nationaler Radverkehrsplan 2022"; hier: Einreichung einer Projektskizze seitens des Kreises Euskirchen Kenntnis

https://sdnet.kreis-euskirchen.de/vorga ... r4Oi2Tf2GJ

die vom „Ausschuss für Wirtsch.Förd.,Tourismus u.Konvers.Vogels.“ und „Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr“ Anfang September behandelt wurden.

Zurückzuweisen ist jedoch die „zwischen den Zeilen“ zu lesende Kritik an der Bahn. Der eine oder andere Kreispolitiker sieht hier ein Versagen, ohne jedoch darauf einzugehen, dass die Bahn (überwiegend) genau das abliefert, was der Kreis Euskirchen über den NVR bei der Bahn bestellt haben – eine hohe Sitzplatzdichte in Regelbestuhlung eben und keine Räume für „Reisende mit Lasten“.

Erfreulicherweise finden wir im soeben erschienen Nachrichtenblatt (3/15) sowohl einen Bericht wie einen Kommentar zu dem Themenkomplex „Fahrradmitnahme“. Darin finde ich meine zuvor gemachten Ausführungen bestätigt – der Kommentar hingegen übt Kritik an den Kommunen und Kreisen, die zwar den Radtourismus ausbauen, sich aber in keinster Weise darum kümmern, wie den der Tourist in die Eifel kommt.

Davon ausgehend, dass die beworbenen zusätzlichen Verkehre, die durch die Förderung des Fahrradtourismus entstehen, weit über die Festlegungen und Anforderungen im Gesetz über den ÖPNV hinausgeht, erwarte ich von den Betreibern der Fahrradinfrastruktur hier ihren Einsatz.
Und nun möchte der Kreis gerne ein paralleles System aufbauen:

„Herr Poth vermutet, dass hier kurzfristig keine Lösung des Problems zu erwarten ist. (Anmerkung des Verfasser: aus Gesprächen mit der DB und dem NVR). Als weitere Option schlägt er jedoch das sogenannte Fahrradtaxi vor, welches beispielsweise am Mosel-Maar-Weg rege in Anspruch genommen wird. Hierbei gibt er jedoch zu bedenken, dass die Umsetzung für das gesamte Radwegenetz im Kreis Euskirchen schwierig sein dürfte.“

Nun, der Herr Poth, ja bestens bekannt für den äußerst sparsamen Umgang mit Steuergeldern, den wir an der Bildungsstätte Forum Vogelsang erleben dürfen oder müssen, setzt auch hier wieder einmal die bekannten Sprechblasen auf den Teich:

Er möchte gerne ein bahnparalleles Bussystem aufbauen – schön zu lesen. Aber, wenn wir uns diesem Denkansatz nähern, werden wir feststellen, dass es sich um einen Holzweg handelt:

1.)
Der Kreis und die Kommunen, die es bereits heute nicht geregelt bekommen, den Verkehr Mechernich Bahnhof – Freilichtmuseum Kommern an Wochenenden zu bestellen, wollen ein kreisweites zusätzliches Bussystem einrichten.

2.)
Wird dieses Bussystem in den Tarif des Verkehrsverbundes Rhein/Sieg eingebunden sein oder wird hier ein eigenes Süppchen gekocht – und sei es nur mit „Zuschlägen“? (Da wollte mal ein RVK-Fahrer dem heinereiner den 2-fachen Vogelsangzuschlag abkassieren, obwohl heinereiner und Sohn nur von Kall nach Gemünd wollten).
So oder so, jedes System, dass nicht vollumfänglich im VRS eingebunden ist, wird weiterhin Verkehre auf der Schiene belassen, da dann da und nur da die hier nicht zu hinterfragenden Vergünstigungen für die Fahrradmitnahme weiter bestehen werden.
Man könnte auch sagen – es läuft am Bedarf vorbei, zapft Steuermittel an und verteilt diese an Freunde und Förderer der Parteien.

3.)
Ein Bussystem im Kreis Euskirchen löst selbstverständlich nicht die Probleme auf den Zulaufstrecken Köln – Weilerswist und Bonn – Euskirchen-Kuchenheim. Also muss ein Bussystem eben auch hier verkehren. Dann muss der Kreis bitteschön auch Busleistungen bis Köln-Deutz und Bonn Hbf bestellen und bezahlen.
Gleichzeitig ist ein Endpunkt im Süden auszumachen, der bedient werden muss und der liegt m.E. in Gerolstein.

Und, wenn wir das Ganze rechtlich einordnen möchten, wieder der § 2 des ÖPNVG-Gesetzes des Landes NRW:

(4) In allen Landesteilen ist die Infrastruktur für den ÖPNV auszubauen. Dabei soll die Hauptfunktion einem Nahverkehrsnetz für den Schienenschnellverkehr zukommen, das sowohl kreuzungsfreie als auch beschleunigte oberirdische Schienenstrecken umfaßt und durch ein darauf abgestimmtes Busnetz ergänzt wird, das die Erschließungs- und Zubringerfunktion erfüllt. Die Netzverknüpfung soll durch eine nutzerfreundliche, barrierefreie Ausgestaltung von Umsteigeanlagen unter Einbeziehung des motorisierten und nicht motorisierten Individualverkehrs sichergestellt werden.
(5) In den Gebieten mit überwiegend ländlicher Raumstruktur soll eine angemessene Verkehrsbedienung durch koordinierte Bus-/Schienenkonzepte sichergestellt werden. Notwendig ist ein Grundnetz von Schienenverbindungen, auf das die Busnetze mit dem Ziel ausgerichtet werden, eine Verbindung zwischen den Gemeinden entsprechend ihren zentralörtlichen Verflechtungen sicherzustellen.
(6) Zur Stärkung des ÖPNV sollen Sonderverkehre möglichst in Linienverkehre überführt werden. Dabei soll der besonderen Verkehrsnachfrage und den Bedürfnissen der Bevölkerung Rechnung getragen werden.


Weil die Politik im Kreis Euskirchen diesem Gesetz erkennbar nicht nachgekommen ist und den Verkehr auf der Schiene in der Form bestellt hat, wie es für die Erfordernisse in der Eifel notwendig ist, soll nun – im Widerspruch zu den zuvor zitierten Vorgaben – ein Parallelnetz aufgebaut werden?

Ob da wohl der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer im Hintergrund und unter Einbindung seiner bekannten politischen Mietlinge am Federführen ist?

Die Pothschen Überlegungen sind nicht genehmigungsfähig.

Vorschläge und Finanzierung

a.)
Veränderung der Priorisierung der Raumaufteilung der neu zu bauenden Mittelteile (Umbau LINT 54 in LINT 81)
Klappbestuhlung statt Reihenbestuhlung in den neu zu bauenden Mittelteilen
Dadurch ist eine Verdoppelung der Fahrradabstellplätze in einteilig geführten Umläufen, die mit diesen Wagen gebildet werden, möglich.

b.)
Information über die Fahrradmitnahme und das Verhalten der Fahrradfahrer durch VRS und Tourismusstellen des Kreises (Nordeifel Tourismus o.ä.) mit gezielten Hinweisen auf stark belastete Züge und Ausweichmöglichkeiten.

Während die Punkte a.) und b.) fast für ömesöns zu haben sind, wird es ab jetzt teuer und deshalb erlaube ich mir, etwas zur Finanzierung zu schreiben. Weil, sollten wir nicht Geld von unter der Woche in die Wochenenden verschieben, bräuchte es deren mehr. Und ich erspare mir und Euch, in der ProBahn Petition zur Absicherung der Regionalisierungsmittel nachzulesen, ob da wer aus dem Eifeler Tourismusbereich unterschrieben hat.

Ich möchte eine Zusatzfinanzierung zusätzlich zu den bestellten und zu bestellenden Nahverkehrsleistungen ansprechen, die vom Kreis Euskirchen und den Kommunen kommen muss.

Und damit die hierfür Geld haben, muss das Geld da sein – auf zwei Punkte möchte ich verweisen, die auch direkt Bezug mit Einnahmen aus dem Tourismus haben:

Anhebung der Umsatzsteuer für Hotelübernachtungen auf 19 Prozent

Am 04.12.2009 hat die blau-gelb/schwarze Bundesregierung den Umsatzsteuersatz für Hotelübernachtungen gesenkt
http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-rec ... 12882.html
Dieses in die Schatullen der Hoteliers umgeleitet Geld fehlt nun der Gemeinschaft – statt Fahrradtransport auf der Eifelstrecke fährt der Hotelier nun einen A 6 statt einen A 4.

Nun werden mir – dem bekennenden Herz-Jesu-Sozialisten - die parteigebundenen Freunde des Mittelmaßes, äh des Mittelstandes, vorwerfen, ich sei politisch blind. Einspruch, meine Damen und Herren. Ich wähle hier eine Bewertung des Büropartners der Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Bonner Stadtrat. Herr Dr. Gilles. Herr Dr. Gilles betreibt neben der Politik ein Ingenieurbüro – die Gesellschaft für Infrastruktur und Umwelt – und dessen „shareholder“, Herr Dr.-Ing. Rolf Niemeyer, zeichnet sich durch die Internetseite „Westerwald-Taunus-Tunnel“ aus und dort finden wird folgendes Zitat:

Hotelsteuern: Die Senkung der Hotelsteuer auf Übernachtungen im Jahr 2010 von 19 % auf 7 % führt zu einer Mindereinnahme von etwa 1 Milliarde € jedes Jahr. Eine bessere Übernachtung gibt es dafür nicht, wie die Bundesregierung im März 2012 bestätigte: „Ein kausaler Zusammenhang mit der Mehrwertsteuerermäßigung auf die Beherbergungsleistung ist statistisch nicht nachweisbar“.

Also, von wegen, ich sei klassenkämpferisch verblendet ….

Während wir bisher nur 1 Milliarde gefunden habe, finde ich nun eine Quelle, die sogar das 10-fache bringen wird

Manipulationssichere Kassensysteme

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 39728.html

und auch hier ist es interessant zu lesen, dass auch hier die wirtschaftlichen Nutznießer eines verbesserten Fahrradtransportes die bargeldintensive Betriebe – also von der Imbissbude bis zum Restaurant – sind, die wir vor der Steuerhinterziehung bewahren müssen. Nachher stehen die durstigen Radwanderer vor ihrem Betrieb und der wurde soeben vom Zoll versiegelt, nur weil diese – selbstverständlich ohne jeden Hintergedanken – ein verkehrtes Knöpfchen gedrückt haben ….

Da der Kreis Euskirchen ja von einer schwarz-roten Koalition regiert wird – Herr Reidt und Herr Schulte – wo bleibt Ihr Brief an die Bundeskanzelerin und den Bundesminister der Finanzen?

Und dann können wir die Ideensammlung fortsetzen:

c.)
Bedarfsweise vorangekündigte Ausweitung von Verkehrsleistung
Hierfür stünden, wenn sich die Nutznießer an der Finanzierung beteiligen würden – hinreichende Mittel zur Verfügung.
In den Zeiten vor dem Internet wurden „Wintersportzüge“ mit der Schachbrettflagge angekündigt. Vorgeplante Umlaufverlängerungen von Kall nach Blankenheim – im Fahrplanwerk mit dem Zusatz „verkehrt auf besondere Bestellung“ niedergelegt – können durchgeführt werden, wenn das Wetter und/oder die durchzuführende Reservierung und/oder ???.
Hierfür wird vorher eine Umlaufplanung erstellt.
Diese Zugleistungen würden vom Besteller und Bewirtschafter (Nordeifel-Tourismus) eingelegt und mit der zeitgemäßen „Schachbrettflagge“ signalisiert.

d.)
Sonderzugleistungen
Ich möchte hierzu auf ein in Deutschland bekanntes Modell verweisen:
http://www.naturpark-obere-donau.de/npe/npe-start.htm
http://www.hzl-online.de/html/vorlagen/ ... ss475.html
Diese fährt mit zwei NE 81-Triefwagen und einem dazwischen laufenden Bahnpostwagen.
Darf ich mir etwas ähnliches für die Eifel wünschen?
Da der NE 81 ein wenig lahm ist, könnte es auch ein ÖBB 5047
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96BB_5047
- der verwirklichte DB 627 – in Frage kommen. Der bringt es auf eine Geschwindigkeit von 120 km/h (statt der 80/100 des NE 81) und schleppt zum Beispiel für die CFL, padon, natürlich die neg Norddeutsche Eisenbahngesellschaft Niebüll GmbH; Kurswagen durch die Ebene, aber dem Westwind entgegen:
http://www.neg-niebuell.de/
Als Pärchen, dazwischen aber bitte keine klassischen Gepäck- oder Postwagen und auch keine umgebauten n-Wagen, sondern biteschön wieder was alpenländischen – SBB-Schlieren oder ÖBB-Inlandswagen. Weil, die haben eine niedrigere Fußbodenhöhe und da wird der Höhenunterschied zwischen dem 76 er-Bahnsteig und dem Wagen geringer (mit Schrecken denke ich an die armen Fahrradtouristen in Euskirchen, die ihre akkugepufferte Rentnerraketen während des Plandampfes in den 218-geführten RE Köln-Züge verladen mussten ….).

Hier hat der Kreis Euskirchen, ebenso wie die Landkreise Tuttlingen und Sigmaringen, die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, mit eigenem Geld aktiv zu werden.

Mit solchen regelmäßig verkehrenden Sonderzügen lässt sich vielleicht auch, wenn man es geschickt anstellt, ein wenig Infrastruktur auf der Eifelstrecke herauskitzeln, die wiederum dem pünktlicheren Verkehrsablauf auf der Eifelstrecke keinesfalls abkömmlich sein müsste,

meint
freundlich grüßend auf auf eine interessante Ideenentwicklung hoffend

Heiner
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bluesbrother
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Re: Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

Beitrag von bluesbrother »

Vielen Dank Heiner für deine wie immer hervorragenden ausführlichen Ausführungen. Du sprichst mir aus der Seele. Leider hat mir bis jetzt die Zeit gefehlt, mich zu diesem Thema zu äußern. An meinen Wochenenddiensten habe ich schon so manchen RE entdeckt, dessen Mehrzweckabteile voller Fahrräder stehen. Im Sommer sind hier insbesondere die RE 11323(So 11321), 11325 Sa und ggf noch RE 11319( So 11409) und 11331( So 11329) in Richtung Eifel sowie in Richtung Köln die RE 11346, 11348 und ggf noch 11352 zu nennen. Eine Mutter mit Kinderwagen oder geschweige denn ein Rohlstuhlfahrer muss bei diesen Verbindungen damit rechnen, keinen geeigneten Platz mehr zu finden. Da diese Züge aufgrund vieler Wanderer bei gutem Wetter sowieso schon recht gut belegt sind, sitzen auch in den Mehrzweckabteilen schon einige Fahrgäste ohne Radbegleitung, was ich hier nicht ankreiden möchte, aber dennoch zur weiteren Verknappung führt. Es sah zwar früher in den Talent zu den genannten Zeiten auch nicht immer besser aus, konnte aber aufgrund der Raumaufteilung besser gehandhabt werden. Dazu finde ich es auch sehr merkwürdig, dass zwar für den Radtourismus auch an den Stationen geworben wird (siehe EifelBahnSteig, http://www.radundwanderbahnhoefe-eifel. ... .php?id=13), die entsprechenden Kapazitäten aber nicht bedacht wurden. Ich sehe ebenfalls das Dilemma der Besteller, dass man an Montag bis Freitag Platz für Pendler und an Samstag und Sonntag Platz für Touristen bereit halten muss. Aber die Fahrradstarken Verbindungen könnte man durchweg mit 2 Lint fahren. Die RE 11327 und 10183 sind an Sonntagen bis Gerolstein mit Lint 54 und 81 schon entsprechend gebildet.
Dateianhänge
WP_20150406_08_06_29_Pro.jpg
Gruß aus der Nordeifel!
Rolf
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Re: Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

Beitrag von Rolf »

Sehr treffende Beschreibungen, denen ich hier nur zustimmen kann. Noch eine Ergänzung von jemandem, der rel. oft mit der Bahn und Fahrrad in die Eifel fährt:
Heiner Schwarz hat geschrieben:Veränderung der Priorisierung der Raumaufteilung der neu zu bauenden Mittelteile (Umbau LINT 54 in LINT 81)
Klappbestuhlung statt Reihenbestuhlung in den neu zu bauenden Mittelteilen
Dadurch ist eine Verdoppelung der Fahrradabstellplätze in einteilig geführten Umläufen, die mit diesen Wagen gebildet werden, möglich.
Die Klappsitze im Mehrzweckabteil sind auch bei Reisenden OHNE Fahrrad sehr beliebt. Wahrscheinlich, weil man dort nicht so eingeengt ist und die Beine ganz ausstrecken kann, ohne dass jemand darüber stolpert (wie bei den unsinnigen Klappsitzen im Gang). Pendler würden sich somit auch darüber freuen, mehr Klappsitze zu haben (natürlich nicht so dämlich angeordnet wie im Lint gegenüber den 6er-Sitzgruppen). Es würden dafür nur ein paar Sitze wegfallen, dafür gäbe es aber mehr Stehplätze im Berufsverkehr, und die werden ja leider auch oft benötigt (etwa wenn die zweite Einheit fehlt, was im Berufsverkehr häufig dazu führt, dass Personen am Bahnsteig zurück bleiben müssen). Es wäre eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Ein Mehrzweckabteil an jedem Ende der Züge wäre darüber hinaus besonders sinnvoll. Es müsste eigentlich nur das Behinderten-Modul etwas erweitert und entrümpelt werden. Die beiden quer eingebauten Sitze (mit den hinderlichen Klappsitzen auf der Rückseite) in den Fahrradabteilen (eine am Anfang und eine am Ende) müssten ebenfalls entfernt und gegen seitlich angebrachte Klappsitze getauscht werden. Dann klappt das Ein- und Aussteigen viel schneller und es gehen mehr Fahrräder rein. So wie früher beim Talent. Schon ist das Problem gelöst. Eigentlich ganz einfach. Bekommt nur keiner hin bei den Verantwortlichen. Ein Trauerspiel.
Big Steve
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Re: Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

Beitrag von Big Steve »

Fahrräder können doch überall im Lint abgestellt werden, auch im Hochbereich entlang der Klappsitze.
Die Auskunft gibt auch der NVR.
Rolf
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Re: Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

Beitrag von Rolf »

Big Steve hat geschrieben:Fahrräder können doch überall im Lint abgestellt werden, auch im Hochbereich entlang der Klappsitze.
Die Auskunft gibt auch der NVR.
Theoretisch ist das so, in der Praxis ist der Bereich aber kaum nutzbar. Wenn der Zug etwas voller ist, kommt man mit den Fahrrädern kaum dort hin. Es ist alles viel zu eng und die Stufen zu dem Bereich sind sehr hinderlich. Und die Reisenden im gegenüberliegenden Sitzbereich sind dann durch die sperrigen Fahrräder beim Ein- und Ausstieg ziemlich behindert und verständlicherweise verärgert. Die Klappsitze bringen in der Praxis nicht viel. Besser wäre es, ein paar mehr Klappsitze im Niederflurbereich einzubauen. Beim Lint ging das doch auch!
Rolf
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Re: Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

Beitrag von Rolf »

Big Steve hat geschrieben:Fahrräder können doch überall im Lint abgestellt werden, auch im Hochbereich entlang der Klappsitze.
Die Auskunft gibt auch der NVR.
Theoretisch ist das so, in der Praxis ist der Bereich aber kaum nutzbar. Wenn der Zug etwas voller ist, kommt man mit den Fahrrädern kaum dort hin. Es ist alles viel zu eng und die Stufen zu dem Bereich sind sehr hinderlich. Und die Reisenden im gegenüberliegenden Sitzbereich sind dann durch die sperrigen Fahrräder beim Ein- und Ausstieg ziemlich behindert und verständlicherweise verärgert. Diese Klappsitze im Hochflurbereich bringen in der Praxis nicht viel. Besser wäre es, ein paar mehr Klappsitze im Niederflurbereich einzubauen. Beim Lint ging das doch auch! Da war viel mehr Platz in den Niederflurabteilen.
Big Steve
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Re: Gedanken zum Fahrradverkehr auf der Eifelhauptstrecke (und damit auch drumm herum)

Beitrag von Big Steve »

Ja gut, ich habe mein Rad jetzt schon öfter oben hingestellt, wenn unten kein Platz mehr war. Noch hätte ich keine Probleme mit anderen Reisenden deshalb
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