Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Ahrtalbahn (Remagen - Ahrbrück [- Dümpelfeld - Adenau])
_Peter
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von _Peter »

Auf der ehemaligen Bahntrasse nach Adenau wurden in Ahrbrück kleine Häuser aufgestellt.
20211219_135308.jpg
20211219_135659.jpg
In Altenahr hat man die Ahr wieder zugeschüttet, um wieder Parkplätze zu errichten.
20211219_123845.jpg
Und das, obwohl die Ahr dem Menschen gesagt hat, was sie von der Querschnittseinschränkung hält: Nämlich nichts.
So sah es vor kurzem noch dort aus:
20211121_123730.jpg
Unverantwortlich.
_Peter
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von _Peter »

https://ga.de/region/voreifel-und-vorge ... d-64735175

In Swisttal Heimerzheim wurde eine Straßenbrücke über die Swist in nur 3 Monaten (20.09.21 - 20.12.21) komplett neu gebaut.

Klar, ein bisschen Schalung, ein bisschen Bewehrung, Beton rein und fertig.

Hieran wird sich wohl oder übel auch die Ahrtalbahn messen lassen müssen. Ein paar Brücken über die Ahr, parallel gebaut, können dann auch nicht länger als 6 Monate dauern.

Ich schreibe dies deshalb, weil hier schon Zahlen wie 6 Jahre im Raum standen.

Straßenbau zeigt wie's geht.
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kpo9
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von kpo9 »

Hier noch der der Link zu Straßen NRW ohne Umweg der Käseblatt Journalie.
Wer den Artikel durch liest und Eisenbahntechnisch bewandert, stellt fest warum das nicht für Ahrtalbahn und andere so einfach herzustellen und anzuwenden sein wird. Aber innovativ ist es für Deutschland schon, und im Ausland ist es eh ein alter Hut und wird schon einige Jahre ähnlich angewendet...
Äpfel und Birnen halt...
In der Volksrepublik China sind 23689 erstaunt über solch lange Bauzeiten von Bachbrücken..
Bild
bodo
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von bodo »

_Peter hat geschrieben: Montag 20. Dezember 2021, 17:51 https://ga.de/region/voreifel-und-vorge ... d-64735175

In Swisttal Heimerzheim wurde eine Straßenbrücke über die Swist in nur 3 Monaten (20.09.21 - 20.12.21) komplett neu gebaut.

Klar, ein bisschen Schalung, ein bisschen Bewehrung, Beton rein und fertig.

Hieran wird sich wohl oder übel auch die Ahrtalbahn messen lassen müssen. Ein paar Brücken über die Ahr, parallel gebaut, können dann auch nicht länger als 6 Monate dauern.

Ich schreibe dies deshalb, weil hier schon Zahlen wie 6 Jahre im Raum standen.

Straßenbau zeigt wie's geht.
[ironie]Wir brauchen einfach mehr Bahnexperten wie dich, die das ganze Umsetzen, dann klappt das auch deutlich schneller.[/ironie]
Wir reden hier zum Teil von Brücken mit einer Länge von 50 Metern und mehr. Sorry, ich habe sicher nicht die Erfahrung im Bahnbau wie du, aber ich bin mir sehr sicher, dass die Rechnung "mehr als doppelte Spannweite = höchstens doppelte Bauzeit" ganz sicher nicht funktioniert. Ganz davon abgesehen sind die topographischen Voraussetzungen und der Baugrund im Ahrtal sicher deutlich anspruchsvoller als bei einem relativ ebenem Gelände wie in Swistal-Heimezheim. Mit Fertigbauteilen wird man da ganz sicher nicht arbeiten können, ganz davon abgesehen, dass man die auch nur schwerlich an Ort und Stelle bringen könnte.
Eifel215
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von Eifel215 »

bodo hat geschrieben: Montag 20. Dezember 2021, 22:47 [ironie]Wir brauchen einfach mehr Bahnexperten wie dich, die das ganze Umsetzen, dann klappt das auch deutlich schneller.[/ironie]
Wir reden hier zum Teil von Brücken mit einer Länge von 50 Metern und mehr. Sorry, ich habe sicher nicht die Erfahrung im Bahnbau wie du, aber ich bin mir sehr sicher, dass die Rechnung "mehr als doppelte Spannweite = höchstens doppelte Bauzeit" ganz sicher nicht funktioniert. Ganz davon abgesehen sind die topographischen Voraussetzungen und der Baugrund im Ahrtal sicher deutlich anspruchsvoller als bei einem relativ ebenem Gelände wie in Swistal-Heimezheim. Mit Fertigbauteilen wird man da ganz sicher nicht arbeiten können, ganz davon abgesehen, dass man die auch nur schwerlich an Ort und Stelle bringen könnte.
So ist es. In Heimerzheim musste nur eine Brücke ersetzt werden. Die Ahrtalbahn existiert zwischen der HSt Walporzheim (ausschließlich) bis zum Hp Ahrbrück (einschließlich) nicht mehr.
bodo
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von bodo »

Eifel215 hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 13:51 So ist es. In Heimerzheim musste nur eine Brücke ersetzt werden. Die Ahrtalbahn existiert zwischen der HSt Walporzheim (ausschließlich) bis zum Hp Ahrbrück (einschließlich) nicht mehr.
Und ich vermute mal stark, dass man beim Wiederaufbau nicht überall auf der gleichen Trasse und in der gleichen Höhenlage wieder aufbauen wird. Auch, wenn das vielleicht schneller zu realisieren wäre, würde man der Sache damit sicherlich einen Bärendienst erweisen.
_Peter hat geschrieben: Sonntag 19. Dezember 2021, 17:22 Was soll die DB machen? Binnen 5 Monaten einen Tunnel Remagen - Bad Neuenahr durch den Berg treiben?

Man hat ein Gleis in alter Trasse neu aufgebaut. Und?
Bereits 2016 war die Strecke nach dem Hochwasserereignis im Bereich der Mündung des Leimersdorfer Baches in die Ahr beschädigt worden, konnte allerdings schnell wieder instand gesetzt werden. Und auch seitens der Ahr fehlte nicht viel zur Überflutung der Bahnstrecke. Der Erwartung von Bürgermeister Orthen, hier an der Streckenführung oder der Anlage der Trasse etwas zu ändern, ist von daher mehr als verständlich und naheliegend. Möglichkeiten gibt es hier sicher, und wenn es nur eine Sicherung des Bahndammes und eine deutlich weitspannendere Brücke über den Leimersdorfer Bach ist.
_Peter
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von _Peter »

bodo hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 16:06 Bereits 2016 war die Strecke nach dem Hochwasserereignis im Bereich der Mündung des Leimersdorfer Baches in die Ahr beschädigt worden, konnte allerdings schnell wieder instand gesetzt werden. Und auch seitens der Ahr fehlte nicht viel zur Überflutung der Bahnstrecke. Der Erwartung von Bürgermeister Orthen, hier an der Streckenführung oder der Anlage der Trasse etwas zu ändern, ist von daher mehr als verständlich und naheliegend. Möglichkeiten gibt es hier sicher, und wenn es nur eine Sicherung des Bahndammes und eine deutlich weitspannendere Brücke über den Leimersdorfer Bach ist.
Diese Maßnahmen wird man sicherlich auch durchführen. Evtl baut man eine Spundwand zur Ahr hin und baut Vorrichtungen für mobile Wände.

Das Vorbringen von BM Orthen lässt aber eher darauf schließen, dass er die Trassenführung dort allgemein für problematisch hält. Bloß, der Berg geht dort bis an die B 266 (alt). Wohin soll man also mit der Bahnstrecke? Da ist kein Spielraum mehr.
Zuletzt geändert von _Peter am Mittwoch 22. Dezember 2021, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
_Peter
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von _Peter »

bodo hat geschrieben: Montag 20. Dezember 2021, 22:47 [ironie]Wir brauchen einfach mehr Bahnexperten wie dich, die das ganze Umsetzen, dann klappt das auch deutlich schneller.[/ironie]
Wir reden hier zum Teil von Brücken mit einer Länge von 50 Metern und mehr. Sorry, ich habe sicher nicht die Erfahrung im Bahnbau wie du, aber ich bin mir sehr sicher, dass die Rechnung "mehr als doppelte Spannweite = höchstens doppelte Bauzeit" ganz sicher nicht funktioniert. Ganz davon abgesehen sind die topographischen Voraussetzungen und der Baugrund im Ahrtal sicher deutlich anspruchsvoller als bei einem relativ ebenem Gelände wie in Swistal-Heimezheim. Mit Fertigbauteilen wird man da ganz sicher nicht arbeiten können, ganz davon abgesehen, dass man die auch nur schwerlich an Ort und Stelle bringen könnte.
Die Ahrbrücken dürften bautechnisch ziemlich einfach sein. Immerhin haben es die Menschen vor mehr als 100 Jahren mit primitiven Mitteln auch schon hinbekommen. Auch Fertigteile gibt es in Riesenspannweiten. Die B9-Brücke Sinzig wird auch so gebaut (Straße).

https://ga.de/region/ahr-und-rhein/neub ... d-64600357

Der Grund, warum man nicht mit Bauen anfängt, ist doch ein ganz einfacher: Man muss sich erstmal klar werden, wo die Trasse verlaufen soll/kann. Danach kann man anfangen. Sobald man einmal angefangen hat, dauert es aber auch nicht ewig. Die 6 Jahre halte ich für übertrieben.
bodo
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von bodo »

_Peter hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 17:20 Das Vorbringen von BM Orthen lässt aber eher darauf schließen, dass er die Trassenführung dort allgemein für problematisch hält. Bloß, der Berg geht dort bis an die B 267 (alt). Wohin soll man also mit der Bahnstrecke? Da ist kein Spielraum mehr.
Ich glaube, da interpretierst du wirklich zu viel hinein. Weder in der Bevölkerung noch seitens der Politik oder der Verwaltung stand in diesem Bereich jemals eine geänderte Trassenführung zur Disposition. Die Grünen und manche Bewohner fordern allerdings einen zweispurigen Rückbau der B266, um der Ahr am anderen Ufer mehr Platz zu geben. Und die Frage, ob der Bahnhof Heimersheim durch zwei neue Halte in Lohrsdorf und Heppingen ersetzt werden soll wird heiß diskutiert. Auch das würde der Ahr eine Bahnsteigbreite mehr Platz verschaffen.
Rolf
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von Rolf »

Da das Ökosystem Ahr durch die Monsterflut komplett zerstört wurde und einer biologisch toten Geröllwüste gewichen ist, könnte man die Ahr ohne Probleme an der Engstelle bei Heimersheim auch ausbaggern, ein paar Meter tiefer legen und damit etwas entschärfen. Das nötige Gefälle ist jedenfalls so weit vorhanden, dass die Ahr unweit der Vertiefung wieder auf die ursprüngliche Höhe geführt werden kann. Man könnte dabei sogar wertvolle neue Lebensräume für Vögel schaffen, die steile Ufer bevorzugen, Eisvögel beispielsweise.
_Peter
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von _Peter »

bodo hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 19:52 Ich glaube, da interpretierst du wirklich zu viel hinein. Weder in der Bevölkerung noch seitens der Politik oder der Verwaltung stand in diesem Bereich jemals eine geänderte Trassenführung zur Disposition.
Dann frage ich mich, warum Orthen den Wiederaufbau in gleicher Gleisachse kritisiert hat.
bodo hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 19:52 Die Grünen und manche Bewohner fordern allerdings einen zweispurigen Rückbau der B266, um der Ahr am anderen Ufer mehr Platz zu geben.
Die Idee stammt von mir und wurde hier nachweislich von mir vor einiger Zeit niedergeschrieben.
bodo hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 19:52 Und die Frage, ob der Bahnhof Heimersheim durch zwei neue Halte in Lohrsdorf und Heppingen ersetzt werden soll wird heiß diskutiert. Auch das würde der Ahr eine Bahnsteigbreite mehr Platz verschaffen.
Die Idee stammt ebenfalls von mir und wurde hier nachweislich von mir vor einiger Zeit niedergeschrieben.

Wie gesagt, auf intuitiv logische Dinge können ja auch mehrere Menschen unabhängig voneinander kommen. Aber nichtsdestotrotz habe ich diese Vorschläge hier bereits aufgeschrieben. Denn: Gute Ideen sollte man niederschreiben, um sie zur Diskussion zu stellen.

Wenn man jetzt noch auf die Zuschüttung in Altenahr verzichten würde bzw. diese rückgängig machen würde, wäre ich schon zufrieden.
_Peter
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von _Peter »

Rolf hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 20:10 Da das Ökosystem Ahr durch die Monsterflut komplett zerstört wurde und einer biologisch toten Geröllwüste gewichen ist, könnte man die Ahr ohne Probleme an der Engstelle bei Heimersheim auch ausbaggern, ein paar Meter tiefer legen und damit etwas entschärfen. Das nötige Gefälle ist jedenfalls so weit vorhanden, dass die Ahr unweit der Vertiefung wieder auf die ursprüngliche Höhe geführt werden kann. Man könnte dabei sogar wertvolle neue Lebensräume für Vögel schaffen, die steile Ufer bevorzugen, Eisvögel beispielsweise.
Ich bin zwar kein Biologe, aber was heißt eigentlich "biologisch tot"? Ich sehe in der Ahr regelmäßig Enten und andere Vögel. Sind das keine Tiere?

Und mit dem Ausbaggern: Die Ahr hat eine Längsgradiente. Die muss immer konstant negativ sein, denn Flüsse dürfen keine Steigungen haben. Hier wären massive Eingriffe nötig, die wohl kaum sinnvoll zu realisieren sind. "Ein paar Meter tiefer legen" -> Die Ahr bräuchte dann Schleusen oder Staumauern. Wie stellst du dir das vor? Nicht mehr Staustufe Iffezheim, sondern Staustufe Heimersheim?

Wie sagte schon Olaf Schubert:
Baut Straßen prinzipiell bergab. Bei Flüssen geht's ja schließlich auch.
https://www.swr3.de/comedy/comedy-archi ... 68d4c.html

Dort "Olaf Schubert (027) Reisen"
Rolf
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von Rolf »

_Peter hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 21:19 Ich bin zwar kein Biologe, aber was heißt eigentlich "biologisch tot"? Ich sehe in der Ahr regelmäßig Enten und andere Vögel. Sind das keine Tiere
Erstens war das Wasser der Flut extrem kontaminiert (mit Heizöl und anderen Chemikalien), und ein Teil der Schadstoffe hat sich abgesetzt, so dass eine Kontaminierung auf Jahre verbleibt, auch wenn der ständige Abfluss im Wasser eine permanente Verdünnung bringt, aber kaum in der nur vorübergehend gefluteten Randzone; hier hat sich ein großer Teil der Schadstoffe abgesetzt und wird langfristig verbleiben und die Erholung der Natur erheblich erschweren. Und zweitens ist die Vegetation am Uferrand sowie Flora und Fauna im Fluss komplett abgetrieben worden, und auch das Sediment mit den wertvollen Mikroben. Die vielen, einstmals wertvollen Ökosysteme sind total zerstört, insbesondere an der genannten Engstelle, wo sogar die Bäume reihenweise mitgerissen wurden. Geblieben ist eine Schotterwüste. Vögel sind keine Indikatoren, denn sie sind naturgemäß hochmobil, sind oft auch nur neugierige Besucher auf Durchzug und Nahrungssuche. Die standorttreueren örtlichen Vogel-Populationen konnten, bis auf den noch nicht flugfähigen Nachwuchs, den Fluten entkommen, finden aber keine Nahrung mehr, auch wenn sie in ihren alten Revieren noch so suchen. Der Fluss ist tot, auch wenn umherziehende Vögel dort gelegentlich noch zu beobachten sind. Und es wird Jahre dauern, bis er sich erholt hat. Deswegen sind wasserbautechnische Radikalmaßnahmen gerade jetzt ohne ökologische Verluste zu realisieren.
_Peter hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 21:19 Und mit dem Ausbaggern: Die Ahr hat eine Längsgradiente. Die muss immer konstant negativ sein, denn Flüsse dürfen keine Steigungen haben. Hier wären massive Eingriffe nötig, die wohl kaum sinnvoll zu realisieren sind. "Ein paar Meter tiefer legen" -> Die Ahr bräuchte dann Schleusen oder Staumauern. Wie stellst du dir das vor? Nicht mehr Staustufe Iffezheim, sondern Staustufe Heimersheim?
Wenn an der Engstelle Heimersheim keine Verbreiterung möglich bzw. politisch nicht durchsetzbar ist, würde ich die Tieferlegung des Flusses anstreben. Schleusen oder Staumauern sind nicht notwendig. Die Ahr hat ein großes Gefälle von durchschnittlich fast 5 Promille. Das ist relativ viel; im Flachland muss es mit weitaus weniger gehen. Daraus ergeben sich knapp 5 Meter Differenz auf einen Kilometer. Wenn man 2 Meter auf Höhe des (ehemaligen) Bahnhofs Heimersheim abgraben würde, womit schon viel gewonnen wäre, müsste man das Gefälle auf einen Kilometer lediglich von 5 auf 3 Promille reduzieren, oder besser über eine Strecke von 2 km von 5 auf 4 Promille. Dann wird der Fluss geringfügig langsamer fließen, aber abwärts Heimersheim ist genug Platz, um dem Fluss mehr Raum (potenzielle Überflutungsfläche) in der Breite zu geben, so dass der geringfügige Gefälleverlust und der etwas verlangsamte Abfluss kompensiert wird. Das hat man andernorts schon vor Jahrhunderten so praktiziert. Bei weniger Gefälle und ohne Rücksicht auf die Natur. Dem an der Ahr vor der Flut nicht selten Eisvogel und anderen Höhlenbrütern, die mit der Flut ihre Nisthöhlen und auch die Nahrungsquellen an bzw. in der Ahr verloren haben, könnte man mit den steileren Ufer-Abhängen sogar wertvollen Lebensraum schaffen und sie langfristig zurück locken. Auch das wurde andernorts schon erfolgreich praktiziert.
bodo
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von bodo »

_Peter hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 21:07
bodo hat geschrieben: Dienstag 21. Dezember 2021, 19:52 Ich glaube, da interpretierst du wirklich zu viel hinein. Weder in der Bevölkerung noch seitens der Politik oder der Verwaltung stand in diesem Bereich jemals eine geänderte Trassenführung zur Disposition.
Dann frage ich mich, warum Orthen den Wiederaufbau in gleicher Gleisachse kritisiert hat.
Hat er das?
General-Anzeiger hat geschrieben:Umso unverständlicher sei, dass beispielsweise die Bundesbahn die Ahrtalbahn wieder über das bisherige Gleisbett rollen ließ.
Auch, wenn ich Laie bin (wie Herr Orthen auch), Gleisbett ist wohl sicher was anderes als Gleisachse.
_Peter
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Re: Ahrtalbahn nach dem Jahrhunderthochwasser 2021

Beitrag von _Peter »

Orthen ist Juhrist, kein Inschinöhr.

Über das bisherige Gleisbett geht ja gar nicht, da dieses zerstört wurde.

Er meint aber, dass in gleicher Längs-, Quer- und Höhenlage das Bett (gemeint: Unter- und Oberbau) wieder aufgebaut wurde, auch Gleisachse genannt.

Sag ich als Inschinöhr.
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