Aktuelle Presse zum Radweg und Geschichte der VQB

[Jünkerath - Losheim] - Losheimergraben - Weywertz
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Lupushortus
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Aktuelle Presse zum Radweg und Geschichte der VQB

Beitrag von Lupushortus »

Die Lokalblätter schreiben über die Freigabe des Radwegs und der Streckengeschichte.

Der Digitalen Demenz zum Trotz hier ne Tube Copy-Paste:
Kölner Stadtanzeiger hat geschrieben:Trasse der Vennquerbahn
Kyll-Radweg zwischen Jünkerath und Losheim wird freigegeben
Erstellt 29.04.2015

Das neue Teilstück des Kyllradwegs von Jünkerath- Glaadt bis Losheim ist ca. 20 km lang. Die Strecke verläuft überwiegend auf der Trasse der früheren Vennquerbahn. Die Kosten des Radwegeneubaus belaufen sich auf 5 Millionen Euro.

Kreis Euskirchen.

Für Radfahrer steht am Sonntag, 3. Mai, ein erster Höhepunkt der noch jungen Saison bevor: Der rund 20 Kilometer lange Abschnitt der Kyllradweges zwischen Jünkerath-Glaadt und Losheim wird offiziell freigegeben. Die Eröffnungsfeier beginnt um 10.30 Uhr in Glaadt am Kirmesplatz.

Dort wird Landrat Günter Rosenke den Startschuss abgeben. Zum Eröffnungstag wird auch hohe politische Prominenz erwartet, gleich drei Minister haben ihren Besuch angekündigt. Isabelle Weykmans, Ministerin in der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und für die Bereiche Kultur, Beschäftigung und Tourismus zuständig, der rheinland-pfälzische Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur, Roger Lewentz sowie Minister Michael Groschek, zuständig für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, werden bei der Eröffnungsfeier dabei sein.

Am Sonntag wird es entlang der Radstrecke sechs Aktionspunkte geben, an denen von 10.30 bis 18 Uhr für Spiel und Unterhaltung sowie das leibliche Wohl gesorgt wird. In Jünkerath-Glaadt wird an diesem Sonntag auch Kirmes gefeiert, die Radfahrer werden also auch musikalisch bestens unterhalten. In Stadtkyll wird es ein Kurkonzert des örtlichen Musikvereins geben. „Bär Bollo“ vom örtlichen Ferienpark wird die kleinen Gäste unterhalten.

Am „Kronenburger See“ steht das Thema Wasser im Vordergrund. Ruder-, Segel- und Angelverein werden vor Ort sein. Es wird eine Fahrrad-Trial-Show geboten und Animationen für Kinder. In Hallschlag gibt es eine Fahrradausstellung, auch Reparaturen am Rad können dort durchgeführt werden. In Losheim wird gleichzeitig ein Trödelmarkt angeboten, um 13.30 Uhr startet eine Greifvogelshow. In Büllingen wird ein belgischer Tag organisiert. Mit Leckereien wie belgischen Waffeln, Schokolade oder auch belgischen Fritten kann man sich vor Ort stärken.

Unterwegs können die Radler an einer Verlosung teilnehmen. Zu Beginn gibt es Karten, die man an jedem Aktionspunkt abstempeln lassen kann. Karten mit mehr als vier Einträgen nehmen an einer Verlosung teil.

Das neue Teilstück des Kyllradwegs von Jünkerath- Glaadt bis Losheim ist ca. 20 km lang. Die Strecke verläuft überwiegend auf der Trasse der früheren Vennquerbahn. Die Kosten des Radwegeneubaus belaufen sich auf 5 Millionen Euro. Der Erwerb der Strecke kostete 500.000 Euro, der Bau der Radstrecke 2 Millionen Euro. Für die Brücken wurden 2,5 Millionen Euro investiert. Entlang der Strecke gibt es insgesamt 29 Brücken.

Ganze drei Mal wechselt der Radweg die Grenze zwischen Rheinland Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Später geht er von Deutschland nach Belgien über.
Die Gesamtkosten werden zu 100 Prozent aus Bundesmitteln bestritten.
Kölner Stadtanzeiger hat geschrieben:Geschichte der Vennquerbahn Jünkerath

Das Militär als „Vater aller Dinge“ beim Bahnbau

Erstellt 03.05.2015

Es waren militärische Erwägungen, die zum Bau der der Vennquerbahn zwischen Weywertz und der Hauptstrecke in der Eifel im Kylltal führten. Hier finden Sie einen Überblick der Geschichte von 1904 bis 2003.

Wie häufig in der Eifel waren es militärische Erwägungen, die Anfang des 20. Jahrhunderts zum Bau der Vennquerbahn zwischen Weywertz (Anschluss an die Vennbahn) und der Eifelhauptstrecke im Kylltal führten. Dort schloss sie an die Bahnstrecke Dümpelfeld – Lissendorf an.

Erste Planungen gab es ab 1904, die Eröffnung fand am 1. Juli 1912 statt, als das europäische Säbelrasseln bereits unüberhörbar war. Ab 1915 entstand ein größerer Abzweig von der Strecke zum damals bestehenden großen Rüstungsbetrieb „Espagit“ bei Kehr.

Ab 1920 fiel der Abschnitt ab Losheim unter belgische Regie, da das Königreich die früheren deutschen Kreise Eupen und Malmedy annektiert hatte. Ein ursprünglich bestehendes zweites Gleis wurde 1930 auf deutscher Seite abgebaut.

Beim Westwallbau gewann die Strecke auf deutscher Seite bis Losheimergraben wegen des hohen Aufkommens an Material- und Personentransporten wieder an Bedeutung. Tausende Arbeiter und Massen an Kies, Zement, Eisen und Holz sollten ins Grenzgebiet gebracht werden. Bis zur Zerstörung der Bahnanlagen durch die Alliierte Luftwaffe hatte die Nebenbahn im Jahr 1944 noch einmal Konjunktur, als am „Westwall“ die Wehrmacht versuchte, die US-Truppen zu stoppen.

Am 8. Juli 1947 rollten wieder erste Züge durch das obere Kylltal, nachdem die Kriegsschäden beseitigt waren. Aber bald begann das lange Sterben der Bahnstrecke. 1952 wurde das Teilstück Losheim – Weywertz auf nun wieder belgischer Seite der Grenze stillgelegt, 1963 endete auch der Personenverkehr zwischen Jünkerath und Losheim. Am 8. Oktober 1981 verließ auch der letzte Güterzug den Bahnhof Losheim.

Fünf Jahre später wurde die Nebenbahn völlig unerwartet reaktiviert: Eine Nato-Anforderung für den Panzertransport nach Elsenborn machte das möglich. Feierlich wiedereröffnet wurde die Strecke für den Güterverkehr und Sonderfahrten am 11. Oktober 1986. Als der Nato der Gegner „Warschauer Pakt“ abhanden gekommen war, rückte das endgültige Ende der Vennquerbahn näher.

1993 stellte die Bahn den Verkehr ein, 2003 endeten die Gütertransporte nach Losheim. Im Herbst 2004 wurden auf deutscher Seite die Gleise demontiert. (fa)
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