KSTA: Busbahnhof statt Bahndamm

[Ahrdorf - Blankenheim(Wald)]
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Holger Lersch
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KSTA: Busbahnhof statt Bahndamm

Beitrag von Holger Lersch »

Zu den Baukosten von rund 715 000 Euro gibt es Zuschüsse in Höhe von 90 Prozent.

Blankenheim - Gute Nachrichten konnte der Blankenheimer Bürgermeister Rolf Hartmann (CDU) gestern Morgen vor der Presse verkünden: In den letzten Tagen des alten Jahres waren zwei Zuwendungsbescheide im Rathaus eingetroffen, mit denen zwei schon länger geplante Projekte im neuen Jahr nun in Angriff genommen werden können.

Die größte Veränderung im Ortsbild wird ohne Zweifel die Errichtung eines neuen Busumsteigeplatzes mit sich bringen. Nachdem die RVK ihre Niederlassung in Blankenheim geschlossen hatte, auf deren ehemaligem Gelände die Fahrgäste früher umstiegen, hatte die Gemeinde einen Förderantrag für eine neue Anlage gestellt.

Diese ist für den Einmündungsbereich der Straße „In den Alzen“ in die Bahnhofstraße vorgesehen. Dort verläuft bisher noch der gewaltige Bahndamm der früheren Ahrtalbahn. Die Straße „In den Alzen“, die die Verbindung zwischen Ortskern und Neubaugebiet Hohental darstellt, führt an dieser Stelle durch einen dunklen, einspurigen Tunnel.

Um den Busumsteigeplatz bauen zu können, muss also der Bahndamm auf einer Länge von rund 60 bis 70 Metern abgetragen werden. Dies war die Ursache für die Verzögerung, denn die ehemalige Bahntrasse steht in diesem Bereich unter Naturschutz. In beharrlichen Verhandlungen mit der Bezirksregierung, so Bürgermeister Hartmann, konnte eine Einigung erzielt werden. So wird die Gemeinde Ausgleichsflächen bereitstellen.

Insgesamt soll auf dem Gelände Platz für fünf Busse geschaffen werden, die durch kleine, erhöhte Umsteigeflächen voneinander abgetrennt sind. Am Rand entsteht eine größere Aufenthaltsfläche, auf die auch ein Wartehäuschen gestellt wird. Wie Dieter Hüllbüsch, Leiter des Bauamtes, erläuterte, wird in Höhe des Busumsteigeplatzes auf der Bahnhofstraße eine Überquerungshilfe für Fußgänger errichtet.

Baubeginn im Frühjahr

Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen 715 000 Euro. Die Gemeinde erhält aus Bundes-, Landes- und Regionalisierungsmitteln einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent, also rund 640 000 Euro.

„Im Frühjahr wollen wir anfangen zu bauen“, beschrieb Hartmann den Zeitplan. Da gleichzeitig der Aus- und Umbau der Bahnhofstraße durch den Kreis ansteht, werden beide Maßnahmen gemeinsam ausgeschrieben.

Dadurch erhofft man sich Synergieeffekte. „Das alte Wasserhäuschen vor dem Tunnel kommt auf jeden Fall auch weg“, erklärte Hüllbüsch auf Nachfrage. Dies geschehe spätestens dann, wenn in diesem Bereich demnächst ein Regenrückhaltebecken gebaut werde.

Die zweite Maßnahme, für die es enorme Zuwendungen gibt, ist der Rückbau der Ahr im oberen Bereich zwischen Weiher und Kläranlage. Auf dieser rund 800 Meter langen Strecke wird die Ahr im ersten Abschnitt wieder freigelegt. In dem Bereich hinter der Einmündung der Untertunnelung wird das Flussbett vertieft, damit es mehr Wasser aufnehmen kann. In der Höhe des Wasserwerkes erhält der Fluss sogar ein ganz neues Bett. Denn dort verlief die Ahr bisher durch eine Betonröhre unter dem Gelände hindurch. In Zukunft wird sie offen an dem Gelände vorbeifließen.

„Mit dieser Maßnahme wird die Ahr im Bereich der Gemeinde Blankenheim wieder vollkommen durchgängig für Fische sein“, erklärte Pressesprecher Erich Schell. Wenn dann im Bereich von Rheinland-Pfalz noch einige Hindernisse wie etwa Wehre beseitigt sind, hofft man darauf, dass eines Tages auch wieder Lachse die ganze Ahr hoch wandern.

Der ökologische Rückbau der Ahr wird rund 818 000 Euro kosten. Davon wird die Gemeinde rund 550 000 Euro als Zuschüsse erhalten. Die Arbeiten sind bereit ausgeschrieben, sie sollen im Mai beginnen und rund 120 Arbeitstage dauern.

Quelle
Zuletzt geändert von Holger Lersch am Dienstag 11. Januar 2005, 08:16, insgesamt 3-mal geändert.
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Peter Weber
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Schilda

Beitrag von Peter Weber »

715.000 € (ca. 1,5 Millionen DM) für einen Busumsteigeplatz einer Gemeinde erscheint mir eine gwaltige Summe angesicht der leeren Kassen überall.
Vielleicht wird der größte Teil der Summe ja für die Abtragung "des gewaltigen Bahndammes" mit dem "dunklen, einspurigen Tunnel" verschlungen!

Gibt es in Blankenheim denn keine preiswerte Alternative für einen Busumsteigeplatz?

Bild

Vermutlich ist dies die ehemalige Bahnunterführung, die einem Busumsteigeplatz zum Opfer fallen soll. Weiter links liegt der ehemalige Bahnhof Blankenheim. Glückwunsch zur Standortwahl?

Foto: P. Weber, 07.09.1997
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Peter Weber
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Re: KSTA: Busbahnhof statt Bahndamm

Beitrag von Peter Weber »

@eifler

Dieser ellenlange Link macht den ganzen Seitenaufbau kaputt und ein Scrollen erforderlich. Das Ganze wird dadurch ziemlich unlesbar!

Reicht nicht eine Quellenangabe des Artikels oder lässt sich das Problem anders lösen?

PS: Erbitte Rückruf
Zuletzt geändert von Peter Weber am Dienstag 11. Januar 2005, 02:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Holger Lersch
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Beitrag von Holger Lersch »

Frohes neues, Peter.

Ich hab den Link im Ausgangsposting entschäft. Jetzt kommst Du :).

Viele Grüße
Holger

PS: Rückruf?
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Eifelbahner
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Beitrag von Eifelbahner »

So ein Quatsch, das ist ja echt Perle vor die Säue geworfen!!! Die Gemeinde Blankenheim ist eh schon sehr hoch verschuldet.

Das klingt ja fast so, als ob es in Blankenheim ein sehr hohes Verkehrsaufkommen im ÖPNV mit zig Buslinien in alle Himmelsrichtungen gibt, also so wie in Euskirchen. Dabei ist das Aufkommen in Blankenheim eher nicht der Rede wert.

Außerdem liegt das besagte Gelände am Ortsrand und es ist ein Stück für Passanten bis zum Ortskern. Schon der ehemalige Bahnhof lag zu weit vom Schuß ab und genau in die Nähe dessen soll nun ein Busbahnhof. Das kann doch kein Mensch verstehen, besonders nicht für solch einen hohen Preis.

Der Damm steht also laut Artikel auch noch unter Naturschutz, soso, und dann darf man diesen einfach so abtragen, da ja die Gemeinde anderswo wieder neue Flächen zur Verfügung stellt? Was nutzt eigentlich ein unter Naturschutz oder Denkmalschutz gestelltes Objekt, wenn damit jeder macht was er möchte? Siehe Denkmalschutz Bw Kreuzberg!!!

Ich bin ja nicht gegen einen Busbahnhof. Dieser sollte aber den Bedürfnissen einer Gemeinde bzw. dem Verkehr und vor allen Dingen der Ortslage angepasst sein. So kann dieser doch auch auf dem ehemaligen RVK-Gelände oder in der Nähe des Rathauses platziert werden. So groß dürfte der Umsteigeplatz ja nun nicht ausfallen. Zudem wäre die Anbindung zur Innenstadt besser.

Kleine Anmerkung in diesem Zusammenhang am Rande: Dahlem und Blankenheim sind Nachbarorte, die über die B51 ca. 10 bis 12 km auseinander liegen. Das schaft man mit dem Auto in locker 10 Minuten. Mit dem ÖPNV geht das erschreckender Weise in 40 Minuten. Man muß ab Dahlem den Zug bis Blankenheim Wald benutzen, dort ca. 15 Minuten warten und dann mit dem Bus über Blankenheimer-Dorf nach Blankenheim fahren. Mehr sage ich zu diesem Thema nicht!!!
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Peter Weber
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Beitrag von Peter Weber »

eifler hat geschrieben:Jetzt kommst Du :)
Erledigt! Auch dir alles Gute im Neuen Jahr!

Und Rückruf unter der bekannten Nummer!
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Eifelbahner
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Beitrag von Eifelbahner »

Wie ich am letzten Wochenende gesehen habe, wurde teilweise mit dem Abholzen des Bahndammes in diesem Bereich begonnen.

Weiß jemand näheres darüber und ob es nun mit dem Bau des Busbahnhofes los geht?
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Eifelbahner
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Beitrag von Eifelbahner »

Jetzt wird es wohl ernst! Die Bauarbeiten zu diesem doch sehr teuren Projekt haben begonnen.

Dazu ein Zeitungsartikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger:



Der Tunnel hat ausgedient


Rund 20 000 Kubikmeter Erde müssen für den Bau des Halteplatzes abgetragen werden.
Blankenheim - Bisher verlief der Bahndamm der still gelegten Ahrtalstrecke wie eine Sperrmauer zwischen dem Blankenheimer Ortskern und dem Neubaugebiet Hohental, das oberhalb des Ortes liegt. Nur durch einen Tunnel waren der alte und der neue Teil Blankenheims miteinander verbunden. Diese Trennung wird bald aufgehoben sein. Denn seit einigen Tagen wird der Bahndamm abgetragen, und schon bald wird auch der Tunnel verschwunden sein.

Grund der Bauarbeiten ist die Errichtung eines Busumsteigeplatzes. Denn seitdem die RVK vor einigen Jahren ihre Blankenheimer Betriebsstätte aufgab und an ein privates Busunternehmen verkaufte, müssen die Fahrgäste auf diesem privaten Grundstück umsteigen. In dem beengten Ortskern gibt es kein freies Fleckchen mehr, an dem mehrere Busse anhalten könnten. Die einzige Möglichkeit, die für die Errichtung eines Busumsteigeplatzes blieb, war der Abriss des Bahndammes.

Insgesamt wird das Bauwerk auf einer Länge von knapp 70 Metern abgetragen. Dabei werden 20 000 Kubikmeter Erdreich bewegt. Im Bereich des künftigen Busumsteigeplatzes hat der Bahndamm eine durchschnittliche Höhe von 13 Metern, wie der Blankenheimer Bauamtsleiter Dieter Hüllbüsch berichtete. Die Pläne für das Projekt wurden schon im Jahr 2001 vorgestellt, und eigentlich hätten die Bauarbeiten schon früher beginnen sollen. Doch der Bahndamm stand in diesem Bereich unter Naturschutz, so dass längere Verhandlungen notwendig waren. Nun wird die Gemeinde Ausgleichsflächen bereitstellen.

Auf dem neuen Umsteigeplatz sollen insgesamt fünf Busse gleichzeitig anhalten können. Denn zu bestimmten Uhrzeiten treffen die Busse von fünf verschiedenen Linien zur gleichen Zeit in Blankenheim ein. Die Straße „In den Alzen“, die bisher einspurig durch den Tunnel verlief, wird künftig zweispurig am Busumsteigeplatz vorbeiführen. Für die Fahrgäste wird am Rand der Anlage ein Wartehäuschen aufgestellt.

Hieß es bei der ersten Vorstellung der Pläne noch, dass die Errichtung der Anlage rund 880 000 Mark kosten werde, so sind nun 715 000 Euro veranschlagt. Allerdings erhält die Gemeinde aus Bundes-, Landes- und Regionalisierungsmitteln einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent, also rund 640 000 Euro.

„Wenn das Wetter mitspielt, wird der Busumsteigeplatz noch in diesem Jahr fertig“, erklärte Hüllbüsch. Allerdings sind die Bauarbeiten damit noch nicht abgeschlossen. Denn gegenüber des Busbahnhofs soll demnächst noch ein Regenrückhaltebecken gebaut werden.

Das alte Wasserhäuschen, das noch als Schandfleck oberhalb des Tunnels steht, wird erst abgerissen, wenn die „Villa rustica“ freigelegt wird.
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Eifelbahner
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Beitrag von Eifelbahner »

Und noch ein Zeitungsartikel im Zusammenhang mit dem oberen Thema. Es scheint ja sehr viel Geld für den Straßenbau da zu sein. Tja, nur für die Bahn, da hat man nicht soviel für übrig!



Blankenheims Ortskern soll entlastet werden

Für die Bauarbeiten sind rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt.
Blankenheim - Wie eine Mondlandschaft sieht zurzeit das Gelände oberhalb des ehemaligen Bahnhofs in Blankenheim aus. Bagger und Planierraupen haben die Wiese vollkommen zerpflügt. Quer durch das Areal führen schon die ersten Ansätze eines gewaltigen Erdwalls. Im Herbst nächsten Jahres soll dort die Kreisstraße 69 verlaufen, die bisher noch in unmittelbarer Nachbarschaft steil den Berg hinaufführt.

„Autofahrer sollen in Zukunft schnell um den Blankenheimer Ortskern herumfahren können. Das wird auch die Ahrstraße entlasten“, begründet Franz Unterstetter, zuständiger Dezernent des Kreises Euskirchen, die aufwändige Baumaßnahme. Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Kreuzung Bahnhofstraße / Aachener Straße / Trierer Straße / Lühbergstraße am oberen Ende der Ahrstraße zu einem Kreisverkehr umgebaut wurde, wird nun die Bahnhofstraße, wie die K 69 in diesem Abschnitt heißt, völlig umgestaltet.

Im Bereich vom Kreisel bis etwa in Höhe des ehemaligen Bahnhofs wird die alte Trassenführung beibehalten. Oberhalb des Bahnhofs wird die Straße dann in einer Linkskurve vom bisherigen Verlauf abzweigen und an die Kreuzung Römerstraße / In der Rhenn herangeführt.

„Diese Kreuzung wird ebenfalls zu einem Kreisverkehr umgebaut“, erklärt Heinz-Peter Witt, Abteilungsleiter Tiefbau bei der Kreisverwaltung. Der Kreisel wird mit einem Durchmesser von 40 Metern recht groß ausfallen. „Da er außerhalb der Ortschaft liegt, ist solch ein großer Durchmesser vorgeschrieben“, erläutert Witt. Parallel zur neuen Straße wird auch ein Radweg vom Ortskern hinauf in Richtung Gewerbegebiet gebaut. „Bisher gibt es in dieser Richtung noch keinen Radweg“, so Witt weiter. Für Auto- und Radfahrer wird in Zukunft der Anstieg aus dem im Tal gelegenen Ortskern hinauf in Richtung Gewerbegebiet wesentlich flacher ausfallen, denn die neue Trasse hat eine geringere Steigung.

Renaturierung

Die bisherige Zufahrt zur Blankenheimer Burg muss im Zuge der Bauarbeiten verlängert werden. Sie wird in Zukunft rund 100 Meter unterhalb des neuen Kreisverkehrs auf die Bahnhofstraße stoßen. Die alte Trasse der K 69 wird nach Abschluss der Verlegung renaturiert.

„Für die Bauarbeiten sind rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt“, berichtet Abteilungsleiter Witt. Die Arbeiten umfassen den Aushub von etwa 23 100 Kubikmetern Erdboden und den Einbau von 16 100 Kubikmetern Boden- und Frostschutzmaterial. Der Straßendamm, der zurzeit aufgeschüttet wird, soll über den Winter liegen bleiben, damit er sich setzen kann. Erst im kommenden Jahr wird dann die neue Straßendecke aufgebracht.
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