[2009-11-23+25] Prüffahrt mit VT 612

[bluesbrother]

Montag, 23.11.09: ST 93257 von Minden (Westf) nach Euskirchen.
Überführung VT 612 von DB Systemtechnik Minden.
über Löhne 08:30h
Südbrücke 10:41h
Euskirchen an 11:10h

Montag, 23.11.09: Mess-ST 93300 von Euskirchen nach Gerolstein.
Prüffahrt VT 612 mit aktiver Neigetechnik.
Euskirchen ab 11:46h
Kall 11:58h
Blankenheim 12:09h
Jünkerath 12:17h
Gerolstein an 12:25h.
Weiter mit neuem Fahrplan/Zugnummer nach Trier Hbf.

Mittwoch, 25.11.09: Mess-ST 91841 von Bitburg-Erdorf nach Euskirchen.
Prüffahrt VT 612 mit aktiver Neigetechnik.
Fährt unter anderem Fahrplan/Zugnummer von Trier Hbf bis Erdorf.
Jünkerath 10:26h
Blankenheim 10:33h
Kall 10:47h
Euskirchen an 11:04h

Mittwoch, 25.11.09: ST 91842 von Euskirchen nach Frankfurt (Main) Hbf.
Überführung VT 612 von DB Systemtechnik Minden.
Euskirchen ab 11:40h
Odendorf 11:45h/ 11:54h Kreuzung 11634
Meckenheim 12:01h
Bonn Hbf 12:18h
Remagen 12:31h

Da kommt die Voreifelbahn auch mal in den Genuss eines 612, wenn auch ohne NeiTech.

[Holger Lersch]

Also die Fahrzeiten von so einem 612 sind ja echt nicht schlecht - ich hatte nie Gelegenheit die 61x-Dinger in der Eifel in Betrieb zu sehen bzw. zu nutzen. Euskirchen Bf. - Gerolstein Bf. in ca. 40 Minuten schlägt das Auto ja um Längen.

Mit so einer Zuganbindung, könnte man weiter in die Eifel reinziehen und trotzdem in Köln arbeiten... also wenn ihr mich fragt, ich will das so (wieder) haben.

[ETLO 528]

Zitat Wiki:
"Der Triebzug 612 901/902 gehört zu DB Systemtechnik Minden und dient als Erprobungsträger
und für Abnahme- und Prüffahrten von Neigetechnikstrecken. Für elektrifizierte Neigetechnik-
Strecken wurde dieser Zug im Frühjahr 2009 mit einem Mess-Stromabnehmer ausgestattet."

Wenn das EBA allen 611 und 612 das Neigen verbietet ist die Frage gestattet, mit welcher "ver-
änderten" Technik denn der "Prüf-Triebwagen" ausgerüstet ist.

Dass die aktuelle Abschaltung der Neigetechnik in Rheinland-Pfalz im Bereich Nahe/Pfalz zu keinen
Fahrplan-Problemen geführt hat, liegt am ZV SPNV Süd, der nach der letzten Abschaltung Wider-
spruch gegen die Wiedereinführung der verkürzten Fahrzeiten eingelegt hat.
Nur bei der Lahnstrecke hat die DB auf bogenschnellem Fahren bestanden, weil ansonsten ein drit-
tes Fahrzeug in den Umlauf genommen werden muss. (Seit 16. Nov. ist ein neuer Fahrplan in Kraft)

Der ZV SPNV Nord wird keinen Wert auf eine Wiederaufnahme des NeiTec-Betriebes legen. Daher ist
der Anlass für die jetzige "Prüffahrt" auf der Eifelstrecke für mich nicht nachvollziehbar. Oder müssen
alle für NeiTec ausgerüstete Strecken in regelmäßiger Folge von diesem Fahrzeug befahren werden,
wie der ICE-S auf den Schnellfahrstrecken??

Gruß aus dem Lahntal
ETLO 528

[Birresborn]

Soweit ich weiß muss jährlich einmal Probe gefahren werden um die Funktion der sogenannten GNT-Balisen an der Strecke zu überprüfen.

[Rolf]

Der ZV SPNV Nord wird keinen Wert auf eine Wiederaufnahme des NeiTec-Betriebes legen.

Ist das eine persönliche Meinung oder offizieller Standpunkt? Ich würde es sehr bedauern, wenn die Neigetechnik in der Eifel keine neue Chance bekäme!

[ETLO 528]

Hallo Rolf,
der ZV SPNV Süd hat das Fahren - ohne die Fahrzeitgewinne aus der NeiTec -
ja schon "amtlich" gemacht, wie man auf dem Südnetz sieht. An der Lahn war
es, wie bereits geschrieben, auf Wunsch der DB Regio zur Wiederaufnahme der
verkürzten Fahrzeiten gekommen.
Wenn ich die telefonische Aussage eines Mitarbeiters des ZV SPNV Nord nicht
völlig mißverstanden habe, wird man einem erneuten Ansinnen der DB zur Wieder-
inbetriebnahme der störanfälligen Technik eine Absage erteilen.

Nach den Erfahrungen in Rheinland-Pfalz denke ich kaum, dass man große Lust
verspürt das ständige Desaster der offenbar nicht in den Griff zu bekommenden
Technik auch auf der Eifelstrecke - mit fraglichem Ausgang - auszuprobieren.

Ein Manko könnte die zentralisierte Instandhaltung einzig und allein am Standort
Kaiserslautern sein. Aufgrund der großen Distanz zu den Einsatzstrecken sind
ständige Werkstattüberführungen notwendig (wenn auch tlw. in Planzugleis-
tungen integriert). Reparaturen an anderen DB-Standorten sind offenbar nicht
gewünscht oder möglich (z.B. DB Regio-Werkstätten Limburg/Trier), weil dort
a) das NeiTec-Fachwissen fehlt, b) die Ersatzteile nicht vorgehalten werden.

Ich sehe nur eine Zukunft für spurt- und leistungsstarke dieselelektrische Trieb-
wagen (vergleichbar Baureihe 644), die allerdings mit bequemeren Sitzen auszu-
statten wären. Das müssen aber die Aufgabenträger/Besteller festlegen ...

Gruß ETLO 528

[Rolf]

Vielen Dank für die Information! Schade, dass die Neigetechnik in der Eifel keine Chance bekommen soll.

Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: Die 610er und 611er habe ich in Franken (um Nürnberg) und am Bodensee (Raum Überlingen) benutzen können und war sehr beeindruckt. Was die an Fahrtzeit herausholen, ist schwer beeindruckend und wäre ein echter Gewinn für die Eifelstrecke. Angeblich hat man dort auch die Schwierigkeiten in den Griff bekommen. Warum nicht auch in der Eifel?

[bluesbrother]

Ist das eine persönliche Meinung oder offizieller Standpunkt?

Die Vorbehalte rühren noch von den häufigen Problemen mit den damals auf der Eifelstrecke eingesetzten 611, die wegen ausgefallener NeiTec häufig zu Verspätungen und schließlich zu deren Ablösung geführt haben. Wörtlich meinte man beim VRS damals, man wollte keine Experimente mehr auf der Eifelstrecke.
Auf wenn keine NeiTec-Züge mehr verkehren sollten, so muss dennoch die an der Strecke angebrachte Technik regelmäßig überprüft werden. Dies gilt z.B. auch für Signalanlagen oder Weichen, die eigentlich nicht mehr benötigt aber immer noch vorgehalten werden.

[Rolf]

Die Vorbehalte rühren noch von den häufigen Problemen mit den damals auf der Eifelstrecke eingesetzten 611, die wegen ausgefallener NeiTec häufig zu Verspätungen und schließlich zu deren Ablösung geführt haben. Wörtlich meinte man beim VRS damals, man wollte keine Experimente mehr auf der Eifelstrecke.

Danke für die Info. Die Haltung des VRS finde ich sehr schade. Die Technik ist doch inzwischen verbessert, und die überarbeiteten Neigetechnikzüge verkehren inzwischen doch wesentlich störungsfreier, was den VRS doch veranlassen könnte, die Haltung zu überdenken. Ich jedenfalls bin von den Zügen sehr begeistert und würde mich freuen, wenn es auf der Eifelstrecke ähnliche Fahrtzeitverkürzungen geben könnte. Das wäre meines Erachtens die sinnvollste Maßnahme, um die Attraktivität der Strecke zu erhöhen und um neue Kunden zu gewinnen.

[bluesbrother]

Allerdings dürfte die momentane Abschaltung der NeiTec bei den VT 612 den VRS nicht gerade zum Umstimmen bewegen.

[Bernhard Reifenberg]

Hallo,
Bilder aus Kyllburg sind hier zu sehen: http://forum.rail-server.de/viewtopic.php?f=33&t=28209

[Talent78]

Wenn ich die telefonische Aussage eines Mitarbeiters des ZV SPNV Nord nicht
völlig mißverstanden habe, wird man einem erneuten Ansinnen der DB zur Wieder-
inbetriebnahme der störanfälligen Technik eine Absage erteilen.

Sehr interessant. Damit dürfte diese Technik in unserer Region faktisch "tot" sein. Ich sah das zwar auch immer als die Lösung, um nicht elektrifizierte Hauptbahnen in den Mittelgebirgsregionen attraktiver zu machen, aber die Zweckverbände haben natürlich recht, wenn sie den Fahrgästen keine Pannenserien zumuten wollen.

[Rolf]

... Damit dürfte diese Technik in unserer Region faktisch "tot" sein. Ich sah das zwar auch immer als die Lösung, um nicht elektrifizierte Hauptbahnen in den Mittelgebirgsregionen attraktiver zu machen, aber die Zweckverbände haben natürlich recht, wenn sie den Fahrgästen keine Pannenserien zumuten wollen.

Für mich ist das auch die Lösung. Und wenn es andernorts funktioniert, warum nicht auch bei uns? Ich hab' mit einem Triebfahrzeugführer am Bodensee darüber gesprochen; er sagte, dass die 611er nach Werkstattüberholung einwandfrei funktionieren. Der Fahrtzeitgewinn gegenüber konventioneller Technik, worauf der Fahrplan noch ausgelegt war, war enorm. In jedem Bahnhof war ein längerer Plausch möglich, obwohl (noch) nicht mal V/Max gefahren wurde. Oder ist der 612er störanfälliger?

[Birresborn]

Das wäre schade, wenn man die Option der Neigetechnik für alle Zeiten zu den Akten legen würde. Wenn ich mir allerdings das damalige hin-und her mit den Fahrzeugen ansehe, wundert es mich im Nachhinein nicht, dass sich so viele Fehler ergeben haben. Ständig wurde die Mehrfachtraktionen auseinandergerissen und wieder neu zusammengestellt. Beispiel am späten Vormittag in Saarbrücken nach der Ankunft einer dran, in Trier wieder einer Weg, in Euskirchen der nächste dran. Auf dem Rückweg wieder in Trier zwei weg in Saarbrücken wieder zwei dran. Mit jeder neu gebildeten Zusammenstellung, kamen wieder neue technische Probleme, weil die Triebwagen nicht miteinander harmonierten.
Anfang der 90er wurden das Kuppelspiel auch sehr häufig mit Wendezuggarnituren in Trier gespielt, mit der Konsequenz gehäuft Störungen und/oder Ausfälle im Wendezugbetrieb zu haben. Erst als die Wagengruppen mal längere Zeit zusammenblieben, hatte der Spuk ein Ende, denn das häufige Kuppeln verschliss die Kontakte der Steuerleitungen.
Ich denke ebenso verhielt es sich mit den 611, denn auf der Nahestrecke wo stets 3 Einheiten Saarbrücken-Frankfurt u.z. zusammenblieben, waren die Störungen weniger. Vielleicht hätte es mit dieser Methode auch in der Eifel was werden können.

[Firefly]

Ich denke ebenso verhielt es sich mit den 611, denn auf der Nahestrecke wo stets 3 Einheiten Saarbrücken-Frankfurt u.z. zusammenblieben, waren die Störungen weniger.

Aber das ist ja genau der Sinn und Zweck der Triebwagen. Häufiges verstärken oder verkürzen eines Zuges.