Mein Straßen-VT 95 hatte am 12.4. einen Termin zur HU. Da es mir zu aufwändig ist, nach Abgabe des Autos zur Arbeit zu fahren, nehme ich lieber einen Urlaubstag, den ich auf dem Schienennetz der Region verbringe. Heute stand das belgische Spa auf dem Fahrplan.
Heute Morgen nutzte ich jedoch nach langer Zeit die Gelegenheit, IC 2222 nach Berlin in Herzogenrath zu fotografieren:
Kurze Zeit später kam die RE4-Garnitur mit 111 096, bei der die Lok nicht auf der Aachener Seite am Zug ist. Der Gegenzug nach Dortmund in Normalausführung:
In Alsdorf-Annapark erwartete ich die RB20 nach Aachen:
In der Abstellgruppe versteckte sich 363 036 in der farblich angepassten Waschanlage, während die rangierende 111 113 etwas freizügiger war:
Ebenfalls warteten 146 005 und 006 auf weitere Einsätze:
Aufgrund der kurzen Übergangszeit auf den Zug nach Spa war kein Foto möglich. Erst in Welkenraedt ergab sich ein Blick auf 1876 mit ihrem Doppelstockzug :
Zwischenstop in Verviers:
In Pepinster zweigt die Strecke nach Spa von der Hauptstrecke nach Lüttich ab. Ich stiegt in Spa (Hauptbahnhof) aus, während der Zug die letzen Meter zum Endpunkt der Strecke in Spa-Geronstere in Angriff nahm:
Das klassische Bahnhofsgebäude:
Auf dem Fussweg nach Geronstere ging es auf und ab, links ein schönes Beispiel für den örtlichen Baustil der alten Bäderstadt:
Endlich am Ende der Strecke. Hinter dem Prellbock ging es vor langer Zeit einmal weiter über Coo nach Stavelot an der zwischenzeitlich auch abgebauten Vennbahn:
In Theux findet die Kreuzung mit dem Gegenzug statt, es war leider kein Foto möglich. Ich verließ den Zug in Pepinster, um noch etwas vor die Linse zu bekommen:
Die alte Wesertalbahn hat schon viel bessere Zeiten gesehen. Besonders nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke, die bei Hergenrath abzweigt, ging es hier bergab. Pepinster hatte früher ein Bahnbetriebswerk, in dem bis Mitte der 1960er-Jahre die Reihe 97 beheimatet war. Dahinter verbirgt sich nichts geringeres als unser pr. T14 oder die BR 93. Heute ist es ein Abzweigbahnhof mit Baulager.
Für weniger Landeskundige: In Belgien wird auf der Schiene links gefahren. Wer da bei der Auswahl des Fotostandortes nicht aufpasst, steht schnell im Abseits....
In der folgenden Stunde ergab sich im hier oben recht kalten Wind eine Fotostrecke aus IC, Doppelstockwagen und Triebwagen. Bis auf die Triebwagen gibt es auch hier nichts "typisch Belgisches" mehr.
Triebwagen von und nach Liège:
IC Richtung Welkenraedt:
Ich habe lange in Belgien gewohnt und habe das belgischen Improvisationsvermögen sowohl geschätzt als auch gefürchtet. Hier ein Beispiel: Der Mast oder dessen Fundament scheinen der Zugkraft der Oberleitung wohl nicht mehr gewachsen zu sein. Also stellt man ein Gegengewicht auf.....In Deutschland hätte das wohl dazu geführt, dass die Strecke erst einmal gesperrt würde (Dann muss man auch nicht fahren, wie praktisch!), um dann nach langer Planungszeit einen Komplettsanierung durchzuführen.
IC Richtung Liège:
Begegnung der Triebwagen nach Verviers und nach Spa:
Bevor mein Zug nach Aachen aus Spa herunterkam, gab es noch etwas Doppelstöckiges:
Überholung in Verviers durch einen IC:
Herbesthal: Ehemaliger deutscher Grenzbahnhof, geprägt durch die geschichtlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Bis in die 19060er Jahre beherbergte das nun belgische Bahnbetriebswerk die Loks der Reihe 29 und war Wendebahnhof für deutsche Dampfloks, die die internationalen Züge über Aachen hinaus bis hier führten. Ich selber habe noch die Stückgutabfertigung im eigentlich schon toten Rangierbahnhof kennengelernt, bei der man Sendungen abholen konnte. Obwohl da nicht mehr viel los war, gab eine für den deutsch- und eine für den französischsprachigen Teil der Region...
Die Güterwagen erinnern daran, dass während des Dritten Reiches viele jüdische Kinder auf diesem Weg Deutschland in eine (scheinbare) Sicherheit verließen. Hat die Menschheit etwas daraus gelernt?
Blick aus dem Zugfenster auf die wunderschöne Hügellandschaft im Dreiländereck. Zu sehen die Aachener Siedlung Preuswald, direkt an der Grenze:
Zurück in Aachen Hbf. Hier hat der Spa-Express nur wenige Minuten Wendezeit:
Ich musste ja irgenwie wieder nach Alsdorf kommen. Ich entschied mich über den längeren Weg über Stolberg. Zwischendurch noch etwas Hauptbahnhof, darunter RE 18 nach Maastricht und der Falschrum RE mit 111 096, der schon Thema war:
Zwischendurch versuchte 151 129, dem Fotografen zu entkommen:
In Rothe Erde stach dieses Verschubfahrzeug an der Waschanlage noch ins Auge:
Hauslok in Stolberg ist zur Zeit 265 024. Im Hintergrund stand 151 129 unfotografierbar vor den gesammelten Leerwagen des Tages:
Die sich gerade in alle Richtungen verteilenden Euregiobahnen auf Gleis 43 verdeckten den Thalys, links mein Zug nach Alsdorf:
Mariagrube: Die ehemalige Trasse Aachen-Nord - Jülich und das freigelegte Gleis am Abz Kellersberg. Die Weiche fehlt noch:
Ich verließ den Zug in Kellersberg, der sich auf dem letzten Foto schon Richtung Alsdorf Annapark, dem Startpunkt am Morgen, verabschiedet hat.
Das Tagesticket kostete 19 €, also wenig Geld für viel Bahnspass im Dreiländereck. Nebenher, der Straßen-VT 95 hat seine Plakette ohne Probleme bekommen, was will man mehr?
Franz-Josef
Wanderer, kommst Du nach Spa
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Re: Wanderer, kommst Du nach Spa
Toller Blick ins Nachbarland!
Re: Wanderer, kommst Du nach Spa
Das Bild mit "Belgisches Improvisationsvermögen" ist nett
Reinout
Reinout
Meine Eifelquerbahn in 1:87: EifelBurgenBahn (im Mittelrheinforum)
Re: Wanderer, kommst Du nach Spa
Aufschlussreicher Bericht. Vielen Dank dafür!