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Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Dienstag 16. Januar 2018, 20:07
von Eifelplaner
Der Trierische Volksfreund meldete das die Modernisierung des Bahnhofs Gerolstein 2018 beginnen soll:
hier die Meldung:
https://www.volksfreund.de/region/gerol ... id-5142966

Wer sich schon mal informieren will, wie der Bahnhof zukünftig aussieht, kann die Genehmigungsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren auf der Homepage des Landesbetriebes Mobilität einsehen.

https://lbm.rlp.de/de/themen/baurecht/p ... ren/#c9956

:shock:

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Mittwoch 17. Januar 2018, 08:46
von reinout
Ich, denke, diese zwei Bauzeichnungen geben die Arbeiten ziemlich gut wieder:
Die Unterdurchgang wird zugeschüttet und ein Großteil der Überdachungen abgerissen. Ersatz sind neue Überdachungen die mich etwas kürzer zuscheinen. Und durch eine Überführung mit Aufzüge. Ganz nett barrierefrei.

Es bleiben drei Bahnsteige. Nutzlängen verringern sich jedoch. Gleis 1=190m, 2+3 beide 170m, 4=90m, 5=140m. Für Sonderzügen mit 26.4m lange Wagen passen dann 7 Wagen an Gleis 1 und 6 an Gleise 2 und 3. Gleis 5 erlaubt 5.

Reinout

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Donnerstag 18. Januar 2018, 15:25
von Holger Lersch
Ich find's super. Vor allem dir direkte Verbindung von Heckmann's Pommes-Bude (fka. Juester) - gibt's die noch? - zum Bahnsteig duerften den Schuelern vom SMG ein paar Minuten Zeit sparen!

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 12:10
von Matty
Ja die Pommesbude gibt's noch. Aber die neue Verbindung find ich auch gut. Da braucht man als Fußgänger nicht mehr über die Brücke. Der Fussweg da war ja doch ziemlich schmal.
Schönen Gruß aus der Eifel
Mathias

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 20:18
von Eifelplaner
Der Umbau des Bahnhofsgebäude ist gelungen mit Dienstleistungsbereich für Fahrkarten und Tourist-Info, genauso wie Bäckerei und sauberen Toiletten.
Auch der geplante Neubau des Gleisbereiches mit Gleisüberführung und Fahrstühlen mit behindertengerechten Übergängen in den Kasselburger Weg. So können Schüler den direkten Weg zum Sankt Matthias Gymnasium und Krankenhausbesucher sowie Fahrgäste aus dem gegenüberliegenden Stadtteil ohne Umweg gehen.

Ein Wehrmutstropfen bleibt jedoch. Wenn, wie die Presse bereits berichtet, der nördliche Teil der Strecke - Hürth-Kalscheuren - Kall -im Rahmen der Erweiterung des Knoten Kölns elektrifiziert wird, stellt sich die Frage: Warum wird der Abstand zwischen Gleis und neuem Übergang mit 4,90m Lichtraumhöhe bei einem Neubau so geplant, dass hier zukünftig keine Oberleitung installiert werden kann. Hier wären eine Lichtraumhöhe zwischen 5,70m - 6,20m erforderlich?

siehe Presseberichterstattung des Kölner Stadtanzeigers.
https://www.ksta.de/region/euskirchen-e ... n-28102158

Vorausschauende und nachhaltige Planung geht anders! Auf die Kleinigkeiten kommt es auch an, denn diese kosten bei Nachrüstung richtig Geld. :eek:

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Montag 22. Januar 2018, 20:46
von Rolf
Es ist in der Tat absolut nicht nachvollziehbar, dass eine Elektrifizierung beim Umbau in Gerolstein (und andernorts) nicht mit eingeplant wird. Aber die aktuellen Entscheider sind wahrscheinlich längst nicht mehr im Amt, wenn die Elektrifizierung ansteht. Sollen sich doch die Nachfolger mit den Fehlern ihrer Vorgänger herumschlagen! So wird in Deutschland (Verkehrs-) Politik gemacht. Traurig!

Wenn doch der Bahnknoten Köln so überlastet ist, verstehe ich nicht, warum die Bördebahn nicht stärker zur Entlastung herangezogen wird. Durchgehende Züge Aachen-Bonn gab es doch schon mal, also scheint es wohl Bedarf zu geben. Wenn man die Bördebahn gleich mit elektrifizieren würde, könnte man die Strecke ebenfalls attraktiver machen, am besten mit durchgehenden Zügen, wenigstens von Düren bis Bonn, womöglich noch weiter (Aachen? Koblenz? Ahrbrück?). Das würde den Knoten Köln doch entlasten. Aber wahrscheinlich liegt es wieder am Geld. Es wird für alles und jeden raus geschmissen, nur nicht für nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur. Ein Trauerspiel!

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Samstag 21. April 2018, 14:46
von Eifelplaner
Der Trierische Volksfreund meldet, dass z.Zt. das genaue Baubeginnsdatum zum Umbau des Bahnhofs Gerolstein immer noch nicht feststeht.

https://www.volksfreund.de/region/gerol ... d-17369801

:eek: :shock:

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Mittwoch 11. März 2020, 20:22
von Eifelplaner
Die Stadt Gerolstein gibt auf Ihrer Internetseite bekannt, dass Ende März 2020 die Arbeiten zum Umbau der Bahnsteige sowie der geplanten Personenüberführung in den Kasselburger Weg beginnen.

https://gerolstein.org/de/projekte/umba ... hnhof.html :eek:

Hoffentlich wird die Durchfahrtshöhe unter der neuen Personenüberführung so geplant, dass sie einer später zu planenden Oberleitung im Lichtraumprofil nicht entgegensteht. Die in der ersten Planung im Planfeststellungsbeschluss vorgesehenen 4,90m sind hier definitiv zu wenig. Die Norm sieht eine Mindesthöhe von 5,70m im lichten Raum für eine Oberleitung vor. Vielleicht wurde dass ja über die Änderungsgenehmigung abgeändert. Hat da jemand schon was gehört?

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Donnerstag 12. März 2020, 21:53
von bluesbrother
Bin nächste Woche da. Vielleicht erfahre ich ja was.

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Freitag 13. März 2020, 13:23
von Holger Lersch
Moin!

So wie ich das in Erinnerung habe (die Plaene sind leider nicht mehr unter den Links weiter oben abgelegt), soll die Fussgaengerbruecke ja mitten in den Bahnhof und nicht dahin, wo im Moment die Unterfuehrung ist. Und wenn ein Fahrdraht kommt, geht der sicherlich bis mindestens zur Hochbruecke.
Vielleicht sogar weiter, bis ueber das suedlich Einfahrsignal hinaus? Aber ich weiss nicht, Loks umsetzen macht man ja heutzutage nicht mehr...
Wie auch immer, die neue Fussgaengerbruecke sollte auf jeden Fall einen Draht vertragen, auch wenn der aus Koeln kommend in Gerolstein enden wird.

Holger

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Freitag 13. März 2020, 15:27
von M&M
Also, was das eigentliche Thema angeht:
Die Bauarbeiten laufen inzwischen offenkundig an! Neben dem Stellwerk scheinen die Buden für die Bauarbeiter zu stehen und auf der gegenüber liegenden Seite finden erste vorbereitende Arbeiten neben dem Gleis statt. Fast schon symbolisch passend dazu, dass alle noch verbliebenden Bahnhofsuhren (und damit meine ich keine Digitalanzeiger!) still stehen.

Zur Diskussion über die Höhe der Personenüberführung: Habe ich da was verpasst? Mir ist nicht bekannt, dass eine Elektrifizierung der Eifelstrecke absehbar ist. Mal ganz abgesehen vom Sinn. Schon heute sind technisch Triebwagen möglich, die ohne Oberleitung bis Gerolstein kommen würden, wenn sie im Großraum Köln unter Fahrdraht laden. Mir fehlt da auch jedes Verständnis, wenn eine Maßnahme mit derart viel Aufwand (und folglich auch Umweltkosten!) zum Umweltschutz erfolgen soll, während noch immer nicht mal das zweite Gleis zwischen Nettersheim und Kall liegt, sodass regelmäßig Züge auf der einen oder anderen Seite stehen, Verspätungen zunehmen und Fahrgäste lieber auf das Auto umsteigen. Was es an erster Stelle braucht, ist eine leistungsfähige Infrastruktur!

In dem Sinne zurück zum Bahnhof, der seit einiger Zeit mit Vorliebe als Treffpunkt der Jugend dient und von diesen auch gern "musikalisch" gestaltet wird. Wer sich dieses Treiben, den Müll und den Vandalismus anschaut, erkennt schnell, wo vorrangig gehandelt werden müsste, damit der Bahnhof wieder einladend wirken würde. Die geplante Personenüberführung ist barrierefrei - solange und sofern der Aufzug funktioniert... In Gerolstein wäre durchaus Platz vorhanden gewesen, um das mit entsprechenden Rampen zur Unterführung so zu lösen, dass der Fahrgast im Rollstuhl nicht die ganze Zugfahrt lang schwitzen muss, ob der Aufzug denn auch heute wirklich funktioniert. Ja, wenn man denn das Vertrauen hätte anno 2020 noch eine Unterführung betreiben zu können. In dem Sinne war der gewissenhafte Bahnhofsvorsteher vor Ort im Übrigen noch die verlässlichste Sicherheit zur Vermeidung all dieser Probleme, aber das ist nun wirklich ein anderes Thema.

Gruß M&M

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Freitag 13. März 2020, 22:56
von Rolf
Eine durchgehende Elektrifizierung wäre absolut sinnvoll, weil das Potential der Strecke nur unter Fahrdraht vollumfänglich ausgeschöpft werden kann, etwa für Güterfernverkehr, als Ausweichstrecke, für den Personen-Fernverkehr, während Akku-Triebwagen nur eine Notlösung im Nahverkehr darstellen. Die Umweltbilanz ist auf lange Sicht auch besser. Außerdem bietet die neue Gesetzeslage seit diesem Jahr ganz neue Fördermöglichkeiten durch den Bund (bis zu 90 Prozent), so dass Investitionen in Elektrifizierung und Ausbau massiv unterstützt werden. Die Länder erfahren so eine immense Entlastung, und es wäre töricht, diesen Geldsegen nicht auszunutzen. Ein zweigleisiger Ausbau der Strecke gehört natürlich unbedingt dazu, um die Leistungsfähigkeit so zu steigern, so dass die Eifelbahn für höhere Aufgaben interessant wird. Deswegen wäre es aus meiner Sicht ein kapitaler Fehler, die Überführung nicht jetzt schon für den (hoffentlich bald folgenden) Fahrdraht auszulegen. Die Mehrkosten bei sofortiger Realisierung mit dem Neubau wären weitaus geringer als die Kosten, die entstehen würden, wenn man die Brücke nachträglich für die Oberleitung erhöhen müsste.

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Samstag 14. März 2020, 07:40
von M&M
Es ist der Trend der Zeit, dass Kommunalpolitiker auf einen Zug aufspringen, sobald beste Fördermöglichkeiten winken. Aber die Strecke schöpft ihr Potenzial aus, wenn es gelingen würde mit hoher Pünktlichkeit & Zuverlässigkeit und ggfs. mehr Zugleistungen einen modernen SPNV in einer Zeit durchzuführen, in der immer mehr Menschen entlang der Strecke wohnen, weil sie in Köln keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. Dazu braucht es keine Elektrifizierung, sondern den genannten zweigleisigen Ausbau.

Die Umleitung des Güterfernverkehrs über eine steigungsreiche Strecke, die Ortschaften durchquert und häufig sehr nah am Wohngebiet verläuft, halte ich keineswegs für ein erstrebenswertes Argument. Zudem wird die Strecke bereits heute an der Kapazitätsgrenze gefahren. Was es bedeutet, wenn dann noch zusätzliche Güterzüge mit Grenzlast unterwegs sind, kann man beobachten, wenn die MRB wieder Verspätung hat, weil vor ihr genau ein solcher fährt.

Den Glauben an ein Fernverkehrsangebot zu streuen, wenn denn elektrifiziert würde, halte ich für mehr als vermessen, nachdem schon der Fernverkehr über die Moselstrecke mehr oder weniger eingestellt worden ist. Auch dieser würde für die meisten Menschen in der Region zudem lediglich zusätzliche Schwierigkeiten im Betriebsablauf durch Mehrverkehre auf einer an der Kapazitätsgrenze gefahrenen Strecke bedeuten als nutzbare Verbesserungen, da er eben an den meisten oder allen Stationen gar nicht halten würde.

Eine Elektrifizierung würde vielmehr eine Bauphase bedeuten, die noch weit mehr Nachteile für alle Pendler bedeuten würde als je zuvor. Wir reden hier von Szenarien, bei denen die Strecke ein Jahr oder länger komplett gesperrt werden müsste. Für Menschen, die hier täglich nach Köln pendeln, ein echter Grund sich zu überlegen, ob das dann noch geht oder nicht doch wieder ein Auto angeschafft werden muss.

Nach der Elektrifizierung hätten wir eine Strecke, die zusätzlich zu all den Betriebsstörungen des Jahres 2019 (und das waren viele!!!) auch noch Oberleitungsstörungen ergänzend zu bieten hätte. Das System wäre noch wetteranfälliger, während noch lange nicht jeder Strom der Bahn grün ist, nur weil der Triebwagen laut Betreiber mit "grünem Strom" fahre. Unsere Gesellschaft hat ökologisch ein Problem durch zu hohen Stromverbrauch.

Solange auch keine Doppelstockwagen einsetzbar sind, würde fahrzeugtechnisch realistisch ein im S-Bahn-Komfort von Köln bis Trier durchfahrender Triebwagen drohen.

Gruß M&M

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Samstag 14. März 2020, 13:19
von Rolf
Das eine schließt das andere nicht aus. Ich bin auch unbedingt für den zweigleisigen Ausbau. Eine zweigleisig elektrifizierte Strecke würde erheblich mehr Stabilität und Leistungsfähigkeit bringen. Und moderne, leistungsfähige E-Loks schaffen auch die Wasserscheide in der Eifel im Güterverkehr. Und ggf. kann auch nachgeschoben werden, wenn die Grenzlast erreicht ist. Nach der Vollsperrung der Rheintalstrecke hat bei der DB außerdem ein Umdenken stattgefunden: Potentielle Ausweichstrecken werden in Zukunft stärker in den Fokus treten. Fernverkehr hat es auf der Eifelstrecke lange Zeit gegeben. Da die Zuverlässigkeit der Eifelstrecke in der Tat sehr schlecht ist und die Linie mittlerweile eine Dieselinsel ist, lohnt sich Fernverkehr nicht, denn die Bahn fährt aus nachvollziehbaren Gründen ungern mit Diesel unter Draht, denn Strom ist in jeder Beziehung besser. Traktionswechsel (Lokwechsel) an den Übergängen der Systeme wurde weitgehend abgeschafft, um Kosten zu sparen, und bei den modernen Straßenbahnen geht das auch gar nicht mehr. Stattdessen soll der Fahrgast heutzutage lieber umsteigen. Als vor 20 Jahren jedoch der Pendolino (wieder) ein knappes Jahr über Trier hinaus nach Saarbrücken fuhr, waren die Nutzerzahlen sprunghaft gestiegen, was sicher auch den besseren Fahrtzeiten geschuldet war, aber eben auch dem Entfall des Umstieges in Trier. Ich habe es ja selbst erlebt, wie stark der Pendolino die Bürger auf die Bahn gelockt hat. Beides lässt sich mit dem Ausbau UND der Elektrifizierung wiederholen. Deswegen spricht alles für den Fahrdraht. Und wenn vor der Elektrifizierung der zweigleisige Ausbau realisiert wird, wird die Strecke sicher nicht ein ganzes Jahr gesperrt werden müssen. Selbstverständlich muss auch der Knoten Köln endlich ausgebaut werden, und in Hürth-Kalscheuren muss endlich ein Überwerfungsbauwerk her, um die Stabilität des Verkehrs auf der Eifelstrecke zu verbessern. Und, ja, es wird Behinderungen geben. Wenn das schreckt, dass der laufende Betrieb gestört wird, dürfte man auch keine Eisenbahnen für Gleiserneuerungen sperren, hinderliche Baustellen auf Autobahnen errichten, Schulen renovieren, während der Betrieb in Containern stattfindet. Wer so argumentiert, verspielt die Zukunft und fährt auf Verschleiß. In der Umbauphase geht man bei solchen Projekten zweifelsohne immer durch einen Flaschenhals mit Beeinträchtigungen. So ist das nun mal. Aber es macht Sinn, weil nur so die Zukunft gestaltet wird. Das beste Beispiel ist Schweiz. Die hatten schon vor dem Krieg unter immensem Aufwand alles elektrifiziert und davon profitiert das ganze Land und das System Bahn schon seit Generationen. DAS nenne ich kluge, vorausschauende Infrastrukturpolitik, die den langfristigen Nutzen im Auge hat, und nicht kurzfristige vorübergehende Beeinträchtigungen. In der Schweiz werden nur noch ein paar Dieselloks für Anschlussbedienungen, Rangierbetrieb u. ä. vorgehalten. Weit mehr als 99% der Leistungen werden elektrisch erbracht, was eine weitere enorme Entlastung bringt. Während wir hierzulande zwei Systeme (Strom und Diesel) und die dafür benötigte Logistik doppelt (!) vorhalten müssen, hat die Schweiz praktisch nur ein System (Strom), was sich ungemein ressourcensparend auswirkt, nicht zuletzt auf die Ökobilanz. Und da der Akku-Triebwagen genauso Strom braucht wie die Lok unter Draht, spielt der Stromverbrauch keine Rolle in Bezug auf die Ökobilanz. Im Gegenteil, der Triebwagen mit Akku ist teuer und steht in der Umweltbilanz weitaus schlechter da als die Lok unter Draht. Die braucht zwar gleichermaßen Strom, aber eben keine umweltbelastende Batterie. Akkubetrieb kann für mich daher nie mehr als eine Notlösung sein, wenn etwa das Geld fehlt für die große Lösung. Daran liegt es derzeit aber gar nicht, zumal wir aktuell gerade in eine ökonomische Krise rutschen, die Konjunkturpakete wie vor gut 10 Jahren wahrscheinlich und notwendig macht. Für mich ist es gerade unter diesen Umständen die beste aller möglichen Zukunftsinvestitionen, die Bahn wie in der Schweiz komplett unter Draht zu bringen, und zwar so schnell wie möglich. Unsere Enkel werden noch dafür dankbar sein. Ach ja, wenn es jetzt jemanden stört, dass er an einer Bahnlinie wohnt, die vor 150 Jahren gebaut wurde, und dass nach einigen Jahren Unterbrechung nun wieder Güterzüge über die Strecke rollen, der soll sich doch woanders ansiedeln. In der Eifel gibt es genügend schöne, ruhige Ecken. Fast überall ohne Bahnverkehr.

Re: Umbau Bahnhof Gerolstein

Verfasst: Samstag 14. März 2020, 14:41
von M&M
Rolf hat geschrieben: Samstag 14. März 2020, 13:19 Eine zweigleisig elektrifizierte Strecke würde erheblich mehr Stabilität und Leistungsfähigkeit bringen.
Mehr Störungen, S-Bahn-"Qualität" und im worst case eine zusätzliche Belastung der ohnehin maximal ausgereizten Streckenkapazität durch umgeleitete Züge, die nur durchrauschen (oder auch nicht), in denen hier der Nutzen liegen soll. Die Probleme liegen auch nicht im mangelten Fahrgastbedarf, sondern in der fehlenden Fahrplanstabilität, wofür eine Verlängerung der Züge bis Saarbrücken auch nicht vorteilhaft ist.
Aber da soll jeder seine eigene Meinung haben. Zurück zum Thema: Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Elektrifizierung weder beschlossen noch konkret absehbar ist und es auch Menschen gibt, die darüber noch froh sind und wichtigere Themen sehen.
Punkt und
abschließender Gruß M&M