Integral für die Rurtalbahn??

Rurtalbahn (Düren - Heimbach)
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Michael B.
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Integral für die Rurtalbahn??

Beitrag von Michael B. »

Die AZ berichtet:

http://www.az-web.de/sixcms/detail.php? ... D%C3%BCren
Triebzug statt Regiosprinter

(sg) | 08.10.2008, 11:53

Kreis Düren. Seit vielen Jahren setzen Pendler, Schüler und Touristen auf die Rurtalbahn als zuverlässigen Nahverkehrsbetreiber. Das Verkehrsmittel ist bekannt, daher staunten Eisenbahnfreunde nicht schlecht, als sie jetzt ein völlig anderes Fahrzeug an den Haltestellen aufnahm.

Nicht der bekannte Regiosprinter schlängelte sich durch die Wälder parallel zur Rur, sondern ein Triebzug von Typ «Integral» befuhr die Bahnstrecke Linnich-Düren und Düren-Heimbach. Das Fahrzeug gehört der Bayrischen Oberlandbahn, die seit vielen Jahren auf dieses Modell setzt.

Grund für den Besuch des Integral-Triebzugs an der Rur war eine Sonderfahrt in die Rheinmetropole Köln. Da sich der Eishockeyclub ETC Bad Tölz ein Eishockeyspiel in der Kölnarena ansehen wollte, machte der «Integral» der Bayrischen Oberlandbahn auf seinem Weg nach Köln-Deutz einen Abstecher an die Rur.

Nicht nur um das Fahrzeug neu zu betanken und zu säubern durfte es auf dem Hoheitsgebiet der Rurtalbahn gastieren. Gleichzeitig nutzten die Verantwortlichen der Rurtalbahn die Sonderfahrt des Zugs, um ihn in den Regelverkehr der Dürener Bahn einzubinden. So wurde beim ersten Aufenthalt des modernen und innovativen «Integrals» in der Region, die Rurtal-Strecke für dieses Modell getestet.

Ein Fahrzeug von diesem Typ wäre auch zum Einsatz auf der Strecke der Rurtalbahn interessant. «Einst läutete der Regiosprinter der Rurtalbahn eine neue Generation der Schienen-Fahrzeuge im Nahverkehr ein. Die leichten, schnellen und preiswerten Wagen waren für die Strecke entlang der Rur wie geschaffen. Inzwischen haben sich die Ansprüche an den Schienenverkehr jedoch verändert», erklärt Josef Krott, stellvertretender Aufsichtsratvorsitzender der Rurtalbahn. Der Regiosprinter sei nicht mehr zeitgemäß, betonte er.

Einen Integral-Triebzug, der für den Betrieb im gehobenen Regionalverkehr ausgelegt ist, auch im Fahrgastbetrieb der Dürener Bahn einzusetzen, könnte das Schienenverkehrsangebot qualitativ steigern. «Ein Fahrzeug wie den âIntegralÔ zu besitzen ist eine unserer Zukunftsperspektiven, die wir kurzfristig in die Tat umsetzen wollen», erklärt Josef Krott.

Heino Seeger, Geschäftsführer der Bayrischen Oberlandbahn, kennt die Vorteile des Integral-Triebzugs. «Das Fahrzeug bietet Kapazität für 164 Fahrgäste. Einer seiner bedeutendsten Vorteile ist, dass die einzelnen Wagen schnell zu kuppeln und zu flügeln sind», erklärt er. Bis zu fünf Integral-Triebzüge können zu einem Zugverband miteinander gekoppelt werden, was das Leistungsvolumen der Bahn erheblich steigert.

«Im Gegensatz zum Regiosprinter ist der ,Integral' ein schweres Fahrzeug, das trotzdem sehr schnell ist», nennt er einen weiteren Pluspunkt des Wagens.

Während der Sprinter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde seine Strecken zurücklegt, erreicht der Integral-Triebzug eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und kann somit auch die schnellen Verbindungen auf der Hauptbahn bewältigen.
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Heiner Schwarz
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Oder darf es vielleicht ein Itino sein???

Beitrag von Heiner Schwarz »

Weihnachten ist die Zeit der Wunschzettel und wo bei dem einen oder anderen Märklin xyznn, Roco 12345 oder vielleicht auch Lenz ??? steht, wünscht man sich bei der 1 : 1-Eisenbahn natürlich etwas anderes und die Dürener Zeitung berichtet hierüber:

http://www.az-web.de/lokales/dueren-det ... ieren.html

Und damit die Texte längere Zeit erhalten bleiben, hier nun auch als Zitat:

Rurtalbahn will ihren Fuhrpark Ende 2010 modernisieren

Von Jörg Abels | 26.12.2008, 13:57

Kreis Düren. Staunend schweift der Blick der Fahrgäste am Gleis 4a über den rot-weiß lackierten Triebwagenzug der Odenwald-Bahn, der langsam in den Dürener Bahnhof einfährt. «Ist das der Zug nach Heimbach», fragen die an den blau-weißen Regiosprinter der Rurtalbahn gewöhnten Berufspendler ein wenig skeptisch.

Ist er; zumindest an diesem Nachmittag. Die Zukunft steht vor ihnen. «Der Itino ist das zurzeit Modernste auf dem deutschen Dieseltriebwagenmarkt», erklärt Herbert Häner, Eisenbahnbetriebsleiter bei der Rurtalbahn, die den antriebsstarken Zug bereits seit Ende 2005 im Rhein-Main-Gebiet einsetzt, mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main im Gemeinschaftsunternehmen Vias GmbH.

In gut zwei Jahren könnte die Zukunft auch auf den Strecken zwischen Heimbach und Düren, Düren und Jülich/Linnich Einzug halten. Denn der 1995/96 angeschaffte Regiosprinter ist in die Jahre gekommen, müsste Ende 2010 mit großem finanziellem Aufwand generalüberholt werden.

Rurtalbahn-Geschäftsführer Achim Schmitz spricht von geschätzten Kosten pro Fahrzeug von bis zu 150.000 Euro. Geld, das nicht nur der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Spelthahn nur allzu gerne sinnvoller investieren würde.

«Es ergibt wirtschaftlich gesehen überhaupt keinen Sinn, dass wir für unsere 17 Sprinter bis zu zwei Millionen Euro in die Hand nehmen, ohne einen Mehrwert für unsere Fahrgäste zu erzielen», spricht sich der Landrat mit Nachdruck für eine Umrüstung aus.

Kaum haben sich die Türen geöffnet, wird auch den Fahrgästen deutlich, was Wolfgang Spelthahn meint. Im Vergleich zum Regiosprinter bietet der Itino deutlich mehr Komfort. Die Sitze sind bequemer, geräumige Ablagefächer über den Sitzen bieten Platz fürs Handgepäck, großzügige Mehrzweckbereiche können gleich mehrere Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen aufnehmen.

Vor allem aber: Der Itino besitzt im Gegensatz zum Regiosprinter auch eine Toilette, die sogar behindertengerecht gestaltet ist. «Das gehört heute einfach zum Standard», erklärt Achim Schmitz.

Gleiches gilt für eine Klimaanlage, auch wenn die Fahrgäste von ihr an diesem trüben Dezembertag auf dem Weg in die Eifel nichts spüren. Dafür bekommen sie einen Eindruck von der Kraft der zweimal 500 kW starken Dieselmotoren des Itino, der trotz stetiger Bergauffahrt rasant beschleunigt. Und die kleinen Bodenwellen der Strecke werden von der Luftfederung fast mühelos geschluckt. Manchmal scheint es, als würde der Zug schweben. Ganz so stark freilich müsste der Itino für die Rurtalbahnstrecken nicht motorisiert werden. Eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 140 km/h ist zwischen Heimbach und Linnich nicht möglich. «Die Sicherheitstechnik lässt bei uns nur 80 km/h zu», erklärt Achim Schmitz. Um so entscheidender ist das Beschleunigungsmoment, um den Halbstundentakt aufrechterhalten zu können. Landrat Wolfgang Spelthahn würde lieber heute als morgen das Signal für eine Anschaffung der neuen Fahrzeuge auf Grün stellen, zumal der neue Triebzug auch ökonomisch und ökologisch deutliche Vorteile bringt. «Er erfüllt schon heute die Euro-Norm 5», erklärt Häner. Weichensteller aber sind der Aachener Verkehrsverein (AVV) und der Nahverkehr Rheinland (NVR), die die Ende 2010 auslaufenden Streckenkonzessionen vergeben müssen. Und die Anschaffung von mindestens 13 neuen Triebwagen mit einem Gesamtvolumen von fast 20 Millionen Euro lohnt sich für die Rurtalbahn nur, wenn sie langfristig mit den Strecken im Kreis Düren planen kann. Bereits im Januar sollen in den Gremien des AVV und NVR die entscheidenden Gespräche geführt werden. Denn die Zeit drängt. Die bundesweit stark nachgefragten Triebzüge haben eine Lieferzeit von bis zu 24 Monaten. Werden sie nicht in den nächsten Monaten geordert, würde die Umrüstung an den Ende 2010 fälligen Überholungsterminen der Regiosprinter scheitern. «Wir haben zwar noch einen kleinen zeitlichen Puffer», betont Schmitz, «auf die lange Bank schieben aber können wir die Entscheidung nicht.»

Für die Rurtalbahn spricht vieles; nicht nur die bundesweit fast einzigartige Fahrplangenauigkeit. Sie hat die Fahrgastzahl auf beiden Strecken im Kreis kontinuierlich gesteigert, auf der Nordroute zuletzt sogar um rund 50 Prozent, wie Achim Schmitz erklärt, von 3500 auf rund 4750 täglich. Für Landrat Spelthahn aber spricht noch ein weiterer Faktor für die Rurtalbahn. «Sie sichert Arbeitsplätze vor Ort. Die Ausbildung zum Lokführer ist die erfolgreichste Beschäftigungsmaßnahme im Kreis Düren.»

Nach gut zwei Stunden ist die Stippvisite des Itino im Kreis Düren erst einmal vorbei. Zurück aus Heimbach, verabschiedet sich der Hightech-Zug wieder in Richtung Odenwald. Was bleibt, sind die neidischen Blicke der Fahrgäste, die im Dürener Bahnhof nun wieder in den Regiosprinter einsteigen müssen. Aber das soll sich ja spätestens 2011 ändern...


Und nun möchte ich gerne eine Diskussion anregen, die da lautet: "... und was soll 2010 unger dem Bäumchen liegen???"

Und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht zuvor noch ein paar Punkte anreißen würde:

- wie verhalten sich Fußbodenhöhe der neuen Fahrzeuge zu den Bahnsteighöhen (der dort nicht seelenlosen Betonbahnsteige) im Netz der Rurtalbahn???

- Bahnsteiglängen zu lieferbaren Fahrzeuglängen/Traktionslängen???

- will man sich ein für die Regionalverkehrsstrecken zu aufwändiges Fahrzeug kaufen, um einen geringeren Teil der Verkehrsleistung auf Hauptstrecken (nach Köln???)
erbringen zu können (Wir haben früher die "Bundesbahn" kritisiert, weil diese auf der Rurtalbahn zu teuer produziert hat)???

- wie viele Fahrkarten muss ich zusätzlich verkaufen, damit sich die Einrichtung einer Toilette im Zug (einschließlich deren Wartung) rechnet (die Diskussion über das
Thema auf den Horber Schienentagen angesichts des noch neuen RegioSprinters war lustig ...)???

- hatte die Rurtalbahn, als sie noch DKB hieß, nicht einmal ein Konzept für einen BOStrab-Betrieb zur Verbindung der beiden Rurtalbahn-Äste quer durch die
DürenerInnenstadt im eigenen Hause erarbeiten lassen???
Mit dem Wechsel zu einem schwarzen Dürener Bürgermeister verschwanden diese Überlegungen, weil nicht sein darf, was nicht sein soll???
Wären die neuen Fahrzeuge auch nach BOStrab zulassungsfähig, wenn die Vernunft gegenüber der Ideologie Überhand gewinnen sollte???

- muß es ein Dieselfahrzeug sein oder könnten wir uns nach dem Beispiel der (Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dieter) Ludwig-Eisenbahn (nicht zu Nürnberg, sondern die zu
Karlsruhe) auch eine Elektrifizierung der Rurtalbahn vorstellen???
Wenn ja, nur als EBO-Strecke oder dann auch mit BOStrab-Abschnitten???

Fragen über Fragen, die eigentlich schon beantwortet sein sollten, bevor irgendwelche Leute "Konjunturprogramm" rufen,

meint der freundlich grüßende

Heiner Schwarz
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