...und deshalb brauchen wir doch nicht - wie im Beitrag von Heiner Schwarz - darüber zu diskutieren, dass bei einer zweiteiligen Einheit nur leere Plätze durch die Gegend gefahren würden. Diese Schilderung zeigt doch sehr deutlich die Realität, dass so oder so dringend zusätzliche Kapazitäten auf der Eifelstrecke benötigt werden.Rolf hat geschrieben:Leider ist der Lint für Fahrradfahrer sehr ungeeignet, da er zu wenig Platz für Fahrräder bietet, und die Bahn fährt auch noch bei schönstem Wetter mit nur einer Einheit. Gerade in den letzten Tagen musste ich wieder erschreckende Erfahrungen machen. Am letzten Sonntag sind wir von Bonn nach Jünkerath gefahren, und das war schon chaotisch, aber besonders schlimm war es am letzten Donnerstag (Vatertag). Da kam tatsächlich bei schönstem Ausflugswetter nur eine rappelvolle Einheit (natürlich +20) aus Köln (dagegen zur gleichen Zeit Doppeltraktion in Gegenrichtung). In Euskirchen standen neben zahlreichen normalen Fahrgästen rund 50 Ausflügler mit Fahrrädern, von denen sich noch etwa die Hälfte in den Zug quetschen konnte. Der Rest blieb enttäuscht am Bahnsteig zurück. Die Bahnfahrt im Lint fand dann unter absurdesten, chaotischen Bedingungen statt, weil der Lint ja nur ein einziges total verbautes Fahrradabteil hat. Die Fahrräder wurden überall reingequetscht, wo es irgendwo ging. Der Zug war übervoll. Die Fahrgäste mit und ohne Fahrrad waren daher höchst verärgert. Völlig zu Recht! Und es gab Fahrgäste, die berichteten, dass sie schon im Zug eine Stunde zuvor nicht rein gekommen sind. Das war alles absolut keine Werbung für die Bahn, überhaupt nicht! So gewinnt man keine neuen Freunde. Im Gegenteil, man vergrault die vorhandenen und potenzielle Kunden.
Warum trennst du beide Maßnahmen voneinander, obwohl sie eng miteinander zusammenhangen?Rolf hat geschrieben:Bevor man also über einen Zug bis Daun nachdenkt, der Radfahrer aus Köln oder Bonn heran karrt, was ich prinzipiell gut finde, sollte man erst mal die aktuellen Probleme auf der Eifelhauptstrecke lösen; was da an schönen Tagen abgeht, ist absolut abschreckend. (...) Das touristische Potenzial der schönen Eifel ist noch lange nicht erschöpft. Dafür muss aber erst mal der Zubringer über die Eifelstrecke richtig auf Vordermann gebracht werden
Ich möchte noch einmal darauf verweisen, dass die Idee des Alternativkonzepts mit Durchbindung einzelner Einheiten bis auf die Efq aus dem Jahr 2011 stammt. Also zu einer Zeit, in der sich noch bspw. der Euskirchener Landrat Rosenke und der NVR öffentlich daran erfreuten, wie attraktiv die Eifelstrecke mit dem neuen Betriebskonzept werde. Wir hielten dem entgegen, dass ein Bedarf an zusätzlichen Einheiten auf der Eifelstrecke bestehe.
Wenn es jetzt so wäre, dass die Züge mehr leer als voll wären, hätten Landrat und NVR Recht und wir Unrecht. Die aktuellen Zustände zeigen aber doch vielmehr, dass unsere Annahme so falsch nicht war - auch wenn wir hier viel Kopfschütteln ernteten.
Es ist offenbar bei vielen Zugläufen eine Einheit nötig, die den Zug ab/bis Gerolstein verstärkt. Wenn man diese Maßnahme umsetzt, könnte man natürlich ein Betriebsmodell wie beim Talent entwerfen, bei dem die Einheiten dann in Gerolstein einfach in die Abstellgruppe gehen.
Man könnte sie aber auch nutzten, um eine umsteigefreie Direktverbindung bis Daun zu schaffen. Das wäre sicher attraktiver.
Jetzt kann man sicher über die Auswahl der Zugleistungen diskutieren. Im Grundsatz bestätigt sich aber doch, dass für einzelne Zugleistungen zusätzliche Einheiten bis/ab Gerolstein ohnehin dringend benötigt werden, die dann auch sinniger Weise zur Durchbindung auf die Efq genutzt werden könnten.
Gruß M&M
PS: Der Vergleich der Radwege ist nicht so mein Thema, aber ich persönlich halte den MMR weiterhin für konkurrenzfähig. Beim Fahrradweg ab Jünkerath muss man auch bedenken, dass er neu ist - das wird einige Zeit zu höherer Nachfrage führen. Der MMR ist hingegen definitiv - wie du ja auch schreibst - derzeit für Bahnreisende mehr als unattraktiv, weil er ja nun mal mit dem Zug nicht mehr erreichbar ist.