Bericht im TV vom 15.02.2008

Gerolstein - Prüm [-Pronsfeld - Bleialf - St.Vith]
Rolf
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Rolf »

Vielen Dank für die Bereitstellung des Artikels.

So extrem einseitig ist der Artikel m. E. aber auch wieder nicht:
Nüchtern und wertungsfrei gesehen ist das Privatbahnprojekt ohne Zuschüsse nicht zu stemmen
Davon bin ich auch felsenfest überzeugt. Auch auf der Eifelquerbahn wäre ohne Millionenzuschüsse (man bedenke, dass das Land gerade entsprechende Summen in die Gleiserneuerung Ulmen-Kaisersesch steckt) absolut nicht haltbar. Aber es ist m. E. gut angelegtes Geld!
Sollte hier pro VEB entschieden werden, werden sicherlich zahlreich auch andere Privatfirmen die sich um die Eifel verdient machen, vom Land Zuschüsse fordern
Erstens tun das andere Firmen und schreien nach Subventionen (und bekommen sie auch), und andererseits vergleicht er Äpfel mit Birnen. Eine Inverstition in die Infrastruktur ist immer wertvoller als die in einen privaten Betrieb. Ganz, ganz schlecht, das Argument.
Dann sollte man mit tatsächlichen Fahrgastzahlen argumentiert...
Da hat er doch recht!
...und sich dann für eine Lösung entscheiden, die beiden Seiten gerecht wird
Bingo! DAS ist es doch. Fahrradweg UND Eisenbahn! Was will man mehr???
Die Gleise zurückzubauen, wäre endgültig und auch keine gute Lösung
Na bitte! Den Satz doch mal auf der Zunge zergehen lassen. Kompliment an die Aktiven, dass das schon mal bei den Journalisten angekommen ist. Besser geht es doch kaum!!!
In vielen Gegenden Deutschlands gibt es nämlich Museumsbahnen, die funktionieren. Irgendwann ist das vielleicht auch in der Eifel der Fall.
Vollig korrekt! Wasser auf unsere Mühlen!
Wenn Zuschüsse, dann sollten diese wenigstens gedeckelt werden.
Ganz klar auch meine Meinung. Ei Fass ohne Boden darf das nicht werden. Wird es aber sicher auch nicht!
Wer immer aus dem Vollen schöpfen kann, entwickelt kaum Anstrengungen wirtschaftlich zu arbeiten.
Eine Binsenweisheit und sicher richtig
Hobby oder unternehmerischer Erfolg – das sollte die zentrale Frage sein!
Hier irrt der Kommentator. Es geht theoretisch beides, Erfolg UND Hobby! Aber wenn erst mal klar ist, dass der Eisenbahnverkehr "nachhaltigen" Nutzen bringt für die Region, dann sind doch zu begrenzende Fördermittel absolut gerechtfertigt. Ein derartiges gemeinnütziges (!) Projekt ist nun mal anders zu bewerten als eine Subvention für irgendeine Firma. Da begreift der Herr Verfasser den Unterschied (erneut) nicht.

Fazit: Trotz einiger Argumentationsmängel spricht sich der Herr für die "Doppellösung" aus, und das ist doch super! Die Doppelllösung muss jetzt weiter forciert und in die Köpfe aller Beteiligten gehämmert werden, dann werden die Politiker nicht umhin können, irgendwann darauf einzugehen. Bloß nicht den Fehler machen, Pro Schiene und Contra Fahhradweg zu argumentieren. Das bringt keiner Mehrheiten. Das ginge bestimmt schief! Die Doppellösung ist dagegen mehrheitsfähig!

Es lebe die Doppellösung! Viel Erfolg wünscht
Rolf aus Bonn
Talent78
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Re: [PM] Bahnstrecke Gerolstein - Prüm nur als Zuschussbetrieb m

Beitrag von Talent78 »

Eifel-Zeitung hat geschrieben:„Die Vulkaneifelbahn (VEB) zählt in unserem Auftrag die Fahrgäste, d.h. die Ein- und Aussteiger und damit die Nutzer des Verkehrsangebotes". In 2006 lag diese Zahl über 20.000. Hier muss man allerdings wissen, dass nicht 20.000 Fahrgäste gezählt wurden, sondern die jeweiligen Haltepunkte, die die Fahrgäste passieren. Fährt also ein Fahrgast von Gerolstein nach Kaisersesch, passiert er 11 Haltestellen. Dieser Fahrgast wird also 11 Mal gezählt. Theoretisch könnten also innerhalb eines Jahres rund 900 Fahrgäste, die von Gerolstein nach Kaisersesch und zurück fahren würden, als 20.000 Fahrgäste gezählt werden, weil sie insgesamt 22 Haltestellen passiert haben. Ob das den Bewilligungsgremien bewusst ist?
Das ist nicht nur tendenziös, das ist schlicht dumm!
Hätte die Zeitung vielleicht gerne, dass Fahrgäste als Individuen gezählt werden?
Etwa so: da ist der Herr Meier mitgefahren (piep-egal wie weit), dann war da die Frau Schmitz...und OH! schon wieder der Herr Meier! Na, das tut uns leid: jeder Mensch wird nur 1x gezählt und dann nie wieder :twisted:
Natürlich werden an jeder Station wieder alle gezählt!
Nur so ergeben sich doch Fahrgastwechsel und die Gesamtnutzung.

Wenn jemand zu Autobahnen (Straßen) solche schwachsinnigen Überlegungen anstellen würde, die die Nutzung mit dem Individuum verbinden, würden wahrscheinlich Massendemos land auf land ab stattfinden :x

Um so erstaunlicher, dass der Kommentar nicht völlig ablehnend intoniert ist.
Rolf
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Rolf »

Natürlich werden an jeder Station wieder alle gezählt!
Das war mir überhaupt nicht klar! Ganz und gar nicht. Eisenbahn ist zwar ein kleines Hobby, aber von der Zählweise habe ich noch nie gehört (es hat mich allerdings auch nie interessiert)! Und wie sollen das dann erst ganz gewöhnliche Außenstehende bewerten? Jeder "Normalbürger" wird denken, dass 20.000 Individuen (!) mit der Bahn gefahren sind. Das dachte ich (als ahnungsloser Mensch) bis gerade auch. Das so wie beschrieben gezählt wird, leuchtet jetzt zwar völlig ein, es überrascht mich aber sehr! Ich nehme mal an, 90% der "Normalsterblichen" werden ähnlich (falsch) liegen wie ich - bis gerade. Daher sehe ich es als Pflicht der Journalisten an, darüber aufzuklären. Unbedingt!

Im Grunde bin ich sogar geschockt. Die reale Zahl der Nutzer (Individuen) dürfte dann erheblich niedriger liegen, denn die "Durchschnittsreise" wird eher bis Daun oder Ulmen gegangen sein. Dann komme ich nur noch auf einige Tausend individuelle Nutzer. Das muss ich erst mal verdauen!!!
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Mayen West
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Mayen West »

Also, das da nur 900 Personen mitgefahren sein sollen, diese Zahl ist mir sehr niedrig angesetzt!
Sie ist auch schlichtweg falsch!!!!
Aus eigener Erfahrung weiß ich das die Zahl der tatsächlichen Nutzer wesentlich höher ist.
In der Vergangenheit sind Fahrtage gewesen, da waren eine dreistellige Zahl an Beförderungsfällen/Personen normal!!!
Wer was zu lesen hat sollte sich glücklich schätzen, und wer lesen kann ist klar im Vorteil!
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von jk »

Diese Zählweise kann ich nun aber als Statistiker auch nicht nachvollziehen, dies ist eine statistische Fehlzählung. Richtig müsste m.e sein, die Fahrgäste am Start zählen und alle unterwegs Einsteigende hinzu zählen...

Nehmen wir mal an nach der Oben beschriebenen Methode wären 30 Leute im Zug ab Gerolstein, In Pelm wären es schon 60, in Dockweiler 90 usw... da wäre der Zug ja komplett überfüllt bei seiner Ankunft in Daun :-)

In diesem Falle bewarheitet sich wieder das Sprichwort 'Statistik ist die ehrlichste Art zu lügen '....
Rolf
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Rolf »

Also, dass da nur 900 Personen mitgefahren sein sollen, diese Zahl ist mir sehr niedrig angesetzt! Sie ist auch schlichtweg falsch!!!!
Das hat ja auch keiner gesagt. Theoretisch könnte es so sein, wenn alle bis Ulmen und zurück nach Gerolstein fahren. Die "Wahrheit" liegt also irgendwo zwischen den Extremen. Als Laie, der eher längere Fahrten postuliert (von Gerolstein bis Daun oder Ulmen), nehme ich mal stark an, dass die reale Individuen-Zahl dann eher im unteren Bereich liegt. Das ist für mich schon ein echter Hammer und als Steuerzahler schwer verdaulich. Das ergibt ja schwindelerregende Summen Förderung pro Person/Fahrt. Irgendwo hört der Spaß auch auf. Es muss unter Bahnfreunden ja auch mal darüber gesprochen werden.

Wenn ich mir das jetzt alles mal so durchrechne, verstehe ich die Sorgen der Kommunalpolitiker vor einer Investition in eine Strecke, die Unsummen verschlingen könnte. Wie sollen das denn so kleine Kommunen verkraften? Früher hat das Defizit ja mal der Bund getragen (über die DB), aber so bleibt das Defizit an der Region (und ggf. dem Land) hängen. Da muss jede Ausgabe gut überlegt sein. Die Politiker müssen doch dafür schließlich ihren Kopf hinhalten; und es gibt viele, die da gerne draufhauen, wenn was schief geht resp. teuer wird. Sind ja nicht alle Eisenbahnfreaks. Ein alter Freund von mir ist in meiner "Ur-Heimat" am Niederrhein Bürgermeister einer großen Gemeinde von 10.000 Einwohnern. Ihr könnt mir glauben, der zerbricht sich bei jeder Ausgabe von einigen Tausenden den Kopf, was das für die Gemeinde bedeutet, die unter dem Schuldendienst ächzt. Der rackert sich dafür echt ab, hier und da zu sparen, ohne die Qualität leiden zu lassen. Anders geht es heute gar nicht mehr. In Gerolstein/Daun wird es ähnlich sein (denen gehört die Strecke ja). Ich kann die Sorgen der Kommunalpolitiker schon sehr gut verstehen, auch wenn ich die o. g. Strecke auch sehr gerne wieder im Betrieb sehe! Aber nicht um jeden Preis!

Au weia! Das muss ich erst mal verdauen!
In diesem Falle bewarheitet sich wieder das Sprichwort 'Statistik ist die ehrlichste Art zu lügen '....
Oder der Spruch von Winston Churchill: "Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe!"
Talent78
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Talent78 »

jk hat geschrieben:Richtig müsste m.e sein, die Fahrgäste am Start zählen und alle unterwegs Einsteigende hinzu zählen.
Und wer bitte soll nachhalten, wo wie viele ein- u. aussteigen?
Auf so einer Strecke mag das ja noch "mit persönlichem" Handschlag gehen. Etwa auf der Eifelstrecke in Euskirchen oder Erftstadt (VRS/DB scheinen ja derzeit auch wieder zu zählen) wäre das nicht mehr durchführbar in dieser Weise.
Bsp.: Nach "A" werden 50 Fahrgäste gezählt. Nach "B" 52. Sind nun lediglich 2 zugestiegen, oder etwa 37 ausgestiegen und 39 zu?!
Für die Auslastung eines Verkehrsmittels sind die "Wechselzahlen" auch nicht von primärer Bedeutung, sondern die absolute Zahl an Reisenden zw. je 2 Stationen.
jk hat geschrieben:Nehmen wir mal an nach der Oben beschriebenen Methode wären 30 Leute im Zug ab Gerolstein, In Pelm wären es schon 60, in Dockweiler 90 usw... da wäre der Zug ja komplett überfüllt bei seiner Ankunft in Daun
Nö. Genau das ist der Denkfehler, den die Zeitung auch macht.
Es werden zwar nach jeder "Zählstation" Leute mehrfach gezählt, die eben noch nicht ausgestiegen sind. Daraus ergibt sich die genannte "hohe" Anzahl der "unternommenen Fahrten".
Gleichzeitig ergibt sich nach jeder einzelnen Zählung aber auch die absolute (echte!) Anzahl an Reisenden im Zug neu. Eine "Lüge" oder "Fälschung" ist eine solche Zählweise also nicht.

Übrigens, um gleich mal ein paar Sorgen zu vertreiben:
selbst die "kleine" Zahl von 900 Individuen scheint alles andere als in jedem Fall zu klein zu sein.
Bspw. angenommen, wir wären Bürgermeister und wollten als Kompromiss eine kostengünstigere Variante vorschlagen und wollten nun etwa 900 "Köpfe" auf Busse verteilen:
900 geteilt durch 2 Richtungen = 450 geteilt durch 20 Sitzplätze = 22,5 Fahrten.
Nun, schon das wäre teilweise ein Halbstundentakt, wollte man nicht nachts bis 2 und dann wieder ab 4 fahren ;-)
Rolf
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Rolf »

Eine "Lüge" oder "Fälschung" ist eine solche Zählweise also nicht.
Das sagt ja auch keiner. Aber so oder so muss man sich ja schon verdammt gut auskennen, um die Zahlen richtig zu interpretieren! Wie soll das der "Normalverbraucher" können? Er nimmt die Zahl 20.000 wahrscheinlich wahr als 20.000 verschiedene (!) Reisende. Mithin wird ein Erfolg suggeriert, der so groß gar nicht sein kann. Nach meinen Erfahrungen steigt vor Daun kaum jemand ein oder aus. Daher gehe ich mal von einer Vielfachzählung aus. Das relativiert alles ganz enorm. Und ich kann es immer noch nicht fassen!
jk
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von jk »

Sind die Zahlen in der Zeitung denn jetzt falsch interpretiert oder nicht ? Mir scheint es so dass da etwas durcheinander geworfen wurde. 20.000 Fahrgäste scheint mir doch eher normal bei ungefähr 5 Monate Fahrbetrieb a 5 Fahrten in jede Richtung pro Fahrtag. Das wären 5x8x5x2=400 Fahrten ungefähr, das wären 50 Fahrgäste pro Fahrt wobei ich die Wochenfahrten nach Daun nicht mitgerechnet habe. Nehmen wir mal an wir haben 10 Fahrgäste jede Fahrt zwischen Gerolstein und Daun bei 5 Haltestellen wären das 50 'Unternommene Fahrten' das wären dann bei 400 Zugfahrten 20.000 Fahrten und 4000 Fahrgäste.

Ich glaube die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und die Zeitung hat da einfach 2 Begriffe durcheinander geworfen.
Rolf
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Rolf »

20.000 Fahrten und 4000 Fahrgäste.
Das halte ich unter den o. g. Rahmenbedingungen auch für realistisch. Und 4000 hört sich für den "Unkundigen" ganz anders an als 20.000! Der manipulative Effekt liegt bei den vermeldeten 20.000, so Leid es mir tut.

Und das jetzt mal umrechnen: Die jährlichen Fördergelder (incl. anteilig die Streckensanierungen, etwa Ulmen-Kaisersesch) auf den Fahrgast (und ein paar Güterzüge) umlegen, dann kommen immer noch gigantische Zuschuss-Summen heraus. Das hätte ich nie gedacht. Verdammt teuer, das Spiel!
Jörg Petry
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Jörg Petry »

Auweia, werte Herren User dieses Forums. Hier ist ein Streit entbrannt, der mal ein wenig Qualität und Realität vertragen könnte.

Vorab eine Information: Die Eifel-Zeitung hat ganz offenbar eine Pressemitteilung der WG Möller (Stadtratsfraktion in Gerolstein) abgedruckt und auch noch wertende Kommentare hinzugefügt. Wieso, weshalb, warum lasse ich einmal unkommentiert. Wenn man sich aber die Website der WG Möller anschaut, (http://www.wg-moeller.de) dann wird relativ schnell klar, dass dort nicht unbedingt Eisenbahnfreunde am Werk sind, sondern recht populistisch versucht wird, negative Stimmung gegen die Bahn, gegen den VG-Bürgermeister und auch Alle, die sonst nicht schnell genug auf dem Baum sind, zu machen. Gott sei Dank, handelt es sich aber bei der WG-Möller um eine Splittergruppe, ohne viel Einfluß in der Gerolsteiner Stadtpolitik. Sie sind halt bloß laut und destruktiv - damit muss man leben und umgehen können. Dies vorab schon einmal als Erklärung.

Seit einigen Wochen versucht man nun über verschiedene Medien, die Fahrgastzahlen der Eifelquerbahn in Frage zu stellen - dies nur mit einem Ziel: eine Verlängerung der Eifelquerbahn in die Westeifel nach Prüm zu verhindern. Da sind auch primitive Mittel gerade recht und kommen auch durchaus an - sogar im Eifelbahn-Forum - wie man in den Schilderungen von "Rolf" ja lesen kann. Das ist für mich schon ein Stück weit bedenklich und ich will es mal mit ein wenig Mathematik versuchen, um die hirnrissige Beispielrechnung zu entkräften. Das müsste auch "Rolf" nachvollziehen können, wenn er denn rechnen kann. :-))
Nimmt man die ca. 50 Fahrtage an Wochenenden und die ca. 60 Fahrtage in der Woche, kommt man auf eine stattliche Anzahl von Zugfahrten. Der einfachen Darstellbarkeit halber, gehe ich bei der Modellrechnung mal von 100 Fahrtagen aus, mit 5 Zugpaaren, sprich 10 Zügen pro Tag. 10 x 100 wären also somit 1000 Züge pro Saison, bei den erwähnten 900 Fahrgästen somit 0,9 Fahrgäste in jedem Zug. Na, Rolf", klingelt es langsam bei Dir, oder muß ich noch deutlicher werden ? Wenn wir in jedem Zug bloß 0,9 Fahrgäste befördern würden, glaubt mir, die VEB würde es freiwillig lassen und es führ kein einziger Zug über die Eifelquerbahn.

Selbstverständlich stimmen die ca. 26.000 Fahrgäste sowie annähernd 4000 transportierten Räder !! Auch sitzen nicht in jedem Zug genau 26 Fahrgäste - es gibt Züge, bei denen 90 oder 100 Gäste befördert werden, genauso wie Züge, die bloß 5 oder 10 Fahrgäste auf ihrem Laufweg befördern. In der Woche fahren wesentlich weniger Gäste mit, als an Wochenenden. Unsere Fahrkartenverkäufer zählen im übrigen jeden Zug und dabei auch nur die Einsteiger pro Station, Aussteiger werden von uns nicht erfasst.

Unser Fördergeber, der SPNV-Nord, verpflichtet uns nur an zwei festgelegten Wochenenden pro Saison zu zählen, wir zählen aber jeden Zug und ermitteln dabei jeden Fahrgast (und dieser wird garantiert nur einmal gezählt!!) und jedes transportierte Rad. Dies aus einem ureigenen Interesse - der Erfolgskontrolle. Von 2001 (12.000 Fahrgäste) bis 2007 (26.000 Fahrgäste) ist so eine stetig wachsende und bedeutende Touristenattraktion in der Vulkaneifel entstanden. (man beachte dabei auch, dass die Fahrgastzahlen wachsen, obwohl seit zwei Jahren der Abschnitt Ulmen - Kasiersesch nicht mehr befahren werden konnte).

Noch eine kleine Information obendrauf: neben den Zuschüssen des SPNV Nord, erhält die VEB auch die Fahrgeldeinnahmen aus dem Fahrscheinverkauf. Diese sind "gedeckelt" - sprich, ab einem vertraglich vereinbarten Betrag, werden Rückzahlungen an den Zuschussgeber fällig. Da unsere Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf knapp sechsstellig sind und die Erlöse deutlich über den Erwartungen sind, haben wir in den vergangenen Jahren regelmässig Zuschüsse zurückzahlen müssen - und dies tun wir übrigens sehr gerne, da die Eifelquerbahn erfolgreich läuft und eine mittlerweile aus der Region nicht mehr wegzudenkende Touristenattraktion ist.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig "Licht ins Dunkel" bringen und fände es mehr als nett, wenn man auch an und ab mal das Hirn einschalten würde, bevor man hier Beiträge schreibt. Geistlose Kommentare, Destruktion und Polemik sind in Gerolstein das Privilleg der WG Möller.

Herzliche Grüße
Jörg Petry
Geschäftsführer
Vulkan-Eifel-Bahn
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FdL Schalkenmehren
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von FdL Schalkenmehren »

@Rolf:
Auf die Oleftalbahn treffen deine Argumente nicht zu, da die Situation hier ganz anders als bei der Eifelquerbahn oder der Westeifelbahn ist.
Erster, großer Unterschied: Der Verkehr auf der Oleftalbahn läuft bislang ohne Zuschüsse.
Auch soll im Gegensatz zur Westeifel, wo die Strecke den Kommunen gehört, die Infrastruktur durch ein privates Eisenbahnunternehmen übernommen werden.
Alle eventuellen Infrastrukturkosten müssen durch das EIU selbst getragen werden. Es gibt keinen Antrag auf Infrastrukturzuschüsse und die öffentliche Hand zahlt somit auch keinen Euro für die OTB. Sollte später das private EIU die Instandhaltungskosten nicht mehr tragen können, würde es selbst die Konsequenzen tragen müssen. D.h.: das ist hier eben alles private Risiko und kein öffentliches. Die Politik hat also keinerlei Grund finanzielle Folgen zu fürchten !

Natürlich ist ein Infrastrukturerhalt teuer und problematisch. Ob es klappt, muss man mal sehen. Doch es gibt keinen sachlichen Grund, warum Land oder Kreis versuchen müssen wirtschaftliche Interessen eines EIU zu torpedieren (Vgl. Wiehltal)
Rolf
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Rolf »

Hier ist ein Streit entbrannt, der mal ein wenig Qualität und Realität vertragen könnte.
Nein, das ist kein Streit, sondern eine normale Diskussion, in der ich ergründen will, was nun stimmt. Erläuterungen sind daher willkommen; ich behaupte ja nicht, alles zu wissen. Ich würde aber gerne mehr zu dem Thema wissen, um mir ein besseres Urteil zu bilden. Daher gerne Informationen.
Das müsste auch "Rolf" nachvollziehen können, wenn er denn rechnen kann. )
Solche Provokationen kannst Du Dir sparen. Was soll denn das? Damit bringst Du einen Stil ein, der nicht meiner ist! Ich habe hier lediglich mitgeteilt, dass ich die Sorgen "der anderen" auch irgendwo verstehe und ernst nehme. Erst was von "Streit" schreiben (den ich gar nicht sehe), und dann noch provozieren. Was soll das? Wieso derart in Harnisch?
Na, Rolf", klingelt es langsam bei Dir
Das solltest Du Dich vielleicht selbst fragen. Es wurde hier deutlich dargelegt, dass es ein theoretischer (unterster) Wert ist, und dass die Realität irgendwo zwischen diesem und den genannten 20.000 liegt.
Selbstverständlich stimmen die ca. 26.000 Fahrgäste
Wenn Du damit reale Individuen meinst, bin ich sehr erleichtert. Die anderen Zahlen waren ja alarmierend!
Unsere Fahrkartenverkäufer zählen im übrigen jeden Zug und dabei auch nur die Einsteiger pro Station, Aussteiger werden von uns nicht erfasst.
Das hört sich dann ja ganz anders an. Ich bin erleichtert!
Von 2001 (12.000 Fahrgäste) bis 2007 (26.000 Fahrgäste) ist so eine stetig wachsende und bedeutende Touristenattraktion in der Vulkaneifel entstanden
Wunderbar! Das ist in der Tat eine Leistung, auf die man stolz sein kann. Wenn die geschätzten 4000 nicht stimmen, bin ich sehr froh!
Ich hoffe, ich konnte ein wenig "Licht ins Dunkel" bringen und fände es mehr als nett, wenn man auch an und ab mal das Hirn einschalten würde, bevor man hier Beiträge schreibt.
Du tust Dir mit dem aggressiven Ton keinen Gefallen. Ich habe hier lediglich meine Sorge zum Ausdruck gebracht, was ist, wenn die in der Zeitung gemeldeten Zahlen stimmen. Wem soll ich denn jetzt glauben?

Und nun das noch: Vielleicht bin ich ja "negativer Agitation" aufgesessen (auch wenn ich in dem Artikel auch das Positive betonen möchte), aber genau deswegen habe ich hier um Aufklärung gebeten. Das ist doch hier ein Diskussionsforum, oder bin ich da falsch? Oder sind interessierte Laien hier nicht erwünscht? Ich habe nicht behauptet, die merkwürdigen Rechnungen verstanden zu haben. Mir ging es um Aufklärung! Besten Dank daher (trotz des m. E. unangebrachten, gereizten Untertons) für die Erläuterungen. Obwohl ich in Bonn fern von Gerolstein wohne und nur sehr selten in die Gegend komme (und schon mal einer von 4000 oder 26.000 Fahrgästen war), bin ich aus Solidarität mit Euch Mitglied beim "Eifelbahn e. V.", um aus der Ferne wenigstens ein wenig zum Etat beitragen zu können. Ich drücke daher allen Beteiligten und der VEB die Daumen für Ihr Engagement! Daran lasse ich keinen Zweifel aufkommen.

Wenn die genannten Zahlen so falsch sind wie dargestellt, würde ich das allerdings öffentlich richtig stellen!
Rolf
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von Rolf »

Der Verkehr auf der Oleftalbahn läuft bislang ohne Zuschüsse.
Das ist dann ja besonders löblich! Aber was heißt "bislang"? Irgendwann sind größere Investitionen notwendig, und dann wird es sehr teuer. Ist mir ein Rätsel, wie das dauerhaft funktionieren soll. Aber ich lasse mich gerne überraschen. Ich bewundere den Einsatz für die OTB und wünsche vollen Erfolg!
jk
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Re: Bericht im TV vom 15.02.2008

Beitrag von jk »

Schlussendlich hat doch erst die Bestätigung der Rechtmässigkeit der angezweifelten Zählweise durch ein Forenmitglied zu dieser abstrusen Diskussion geführt. Und dass sich dann Fragen gestellt werden ist ja wohl in einem Forum das Normalste der Welt. Wenn man natürlich die Seite der WG-Moeller liest kann man den aufbrausenden Ton von Herrn Petry gewisserweise nachvollziehen. Er und die VEB werden dort ziemlich heftig durch den Kakao gezogen, auch schon mal unter der Gürtellinie. Diese WG ist wirklich sehr populistisch und bewegt sich auf unterstem B..D -Niveau, was leider bei vielen Bürgern wohl ankommt.

Ich würde Herrn Petry wünschen nicht jede Kritik hier als politisch beeinflusst und als destruktiv für das Projekt Westeifelbahn zu sehen sondern als konstruktive Kritik im Interesse der Eisenbahn und sich auch mal den manchmal verfehlten Ton seiner eigenen Kommentare zu Herze zu nehmen.

Mit meinen Zahlenspielen und Berechnungen lag ich ja nicht weit daneben und ich freue mich über diese Zahl von 26.000 Fahrgästen und natürlich auch die Zählweise (Einsteiger) die mir jedenfalls richtiger scheint als 'Unternommene Fahrten' die m.E bei einem Ausgflugsverkehr keine Relevanz haben.

Damit, glaube ich, ist diese Diskussion zu unserer allen Wohlwollen ausgegangen und ich hoffe dass diese Zahlen dann auch so bei den Entscheidungsträgern und der skeptischen Bevölkerung ankommen...
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