Quelle: http://www.rundschau-online.de/html/art ... 5127.shtmlSCHLEIDEN. Die Oleftalbahn soll touristisch genutzt werden. Dafür macht sich Schleidens Bürgermeister Ralf Hergarten in den letzten Wochen stark. Die FDP im Schleidener Rat kritisiert dies vor allem vor dem Hintergrund, dass Hergarten die Nutzung im Namen von „Rat und Verwaltung“ fordere, so erklärte FDP-Ratsmitglied Markus Herbrand.
„Die Beschlusslage im Stadtrat ist, dass Schleiden keinerlei Einwände gegen den Erhalt der Oleftalbahn hat, wenn dies keine weiteren Kosten für die Stadt zur Folge hat“, schreibt Herbrand. Die FDP sieht darin aber keine Berechtigung für den Schleidener Bürgermeister für die touristische Nutzung einzutreten. „Eine Berufung des Bürgermeisters auf bestehende Stadtratsbeschlüsse kann nicht herhalten. Die jetzige Situation ist gegenüber der damaligen neu“, verkünden die Liberalen. Der getroffene Beschluss fußte auf den Vorstellungen, dass die Oleftalbahn als Alternative zur Buslinie 829 und als Transportmedium für die Wirtschaft im Schleidener Tal eingesetzt werden könnte. Beides sei mittlerweile vom Tisch, so der Liberale Markus Herbrand. Es wäre nur dann in Ordnung sich auf einen Stadtratsbeschluss zu berufen, wenn sich unter den neuen Bedingungen eine Mehrheit im Stadtrat findet, die die touristische Nutzung der Oleftalbahn für so wichtig hält, dass dem Bürgermeister der Auftrag erteilt wird, unter bestimmten Konditionen, für den Erhalt zu kämpfen - und zwar dann im Namen der Stadt Schleiden, meinen die FDP-Vertreter.
Außerdem finden sie, dass es realitätsfern sei, die Weiterentwicklung des Nationalparks Eifel sowie von Vogelsang auch nur ansatzweise mit dem Fortbestand der Oleftalbahn in Verbindung zu bringen. „Vogelsang bedarf völlig anderer Anschübe, ein Bahnhof ist uns dort nicht bekannt“, verdeutlicht Markus Herbrand.
Die Liberalen warnen vor den Folgekosten: „Es gilt zu überprüfen, ob bei einer Übernahme der Strecke durch private Investoren wirklich keine Kosten bei der Stadt Schleiden hängen bleiben.“ Auch eine rentable Nutzung der Bahn sehen die FDP-Mitglieder nicht. „Es fehlt uns die Fantasie dafür, dass durch Nostalgie-Fahrten zu einem für die Nutzer akzeptablen Preis auch nur ansatzweise eine Rendite erzielt werden kann“, schreibt Markus Herbrand. „Die Bürger müssen sich entscheiden, ob öffentliche Gelder zum Erhalt der Straßen und Bürgersteige ausgegeben oder ob damit Freizeitfahrten auf der Oleftalbahnstrecke finanziert werden sollen.“ (ron)
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Michael