Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Oleftalbahn (Kall - Hellenthal)
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Brennivin
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Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Brennivin »

Frohe Kunde aus dem Oleftal. Am Samstag 10.7.2010 erreichten zwei Testfahrten des Triebwagens der Oleftalbahn wie vorgesehen die Endstation Hellenthal. Damit stehen einer Aufnahme des öffentlichen Betriebes am 1.8. nur noch Restarbeiten im Wege, die aber auch noch erledigt werden.

Die vorhandene Lokgrube in Gleis 4 wurde auch wieder archäologisch frei gelegt, und soll in Zukunft auch wieder für Triebfahrzeuge hergerichtet werden. Alleine der Wasseranschluß für Dampfloks funktioniert noch nicht;-) Wäre ja ein tolles Betätigungsfeld für den im Bahnhof sitzenden Wasserinstallateur, wenn dieser nicht so contra Bahn eingestellt wäre.

Auf zahlreiche Besuche nicht nur am Eröffnungstag freuen sich die Aktiven der Oleftalbahn!
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Schienenbus
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Schienenbus »

Hallo Brennivin
Ich find es richtig klasse,das mal wieder ein VT in Hellenthal ist
Da habt Ihr richtig viel geleistet
Was ich mich aber Frage,wo kommt der Bahnsteig hin?
MFG
Schienenbus
Metzelyeti
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Metzelyeti »

siehe älteren Zeitungsbericht vom KSTA:


Neuer Busbahnhof mit Zugang zum Bahnsteig

Mit Abbiegespuren sind künftig auch die neuen Pendlerparkplätze in der Ortsmitte erreichbar.

Hellenthal - Die Gemeinde Hellen¦thal baut zurzeit neben dem früheren Bahnhof einen großen neuen Busbahnhof mit Park & Ride-Anlage. Als die Bauarbeiten vor einigen Wochen begannen, wurde das "Matschloch", das bisher als zentrale Anlaufstelle für die Linienbusse im Kernort diente, zunächst noch einmal beträchtlich größer. Doch inzwischen stehen die Bordsteinreihen, die Fahrbahnen und Bürgersteige trennen. Man kann schon recht gut erkennen, wie das Ganze einmal werden soll.

Laut Bauamtschefin Marion Duisberg werden momentan die Fahrbahnen geteert. Diese Arbeiten müssten bis heute abgeschlossen sein. Danach habe man noch zehn Werktage mit Pflasterarbeiten zu tun, und dann könne der Winter kommen. Das vom Rat in Auftrag gegebene neue Buswartehäuschen werde man erst im Frühjahr bauen und den endgültigen Anschluss an die Kölner Straße auch. Während des Anschlusses an die stark befahrene Bundesstraße sieht Marion Duisberg noch einige logistische Probleme. Es werde nicht einfach, erklärte sie, in dieser Zeit im fließenden Verkehr die Linienbusse aufzustellen.

Angeschlossen wird der neue Busbahnhof nicht, wie zwischenzeitlich einmal geplant, mit einem Kreisel, sondern mit Abbiegespuren auf der Kölner Straße. Der "Kreisel" entsteht dann auf dem Busbahnhof selbst. Die Linienbusse können nach Fertigstellung der Anlage in einem Kreisbogen um eine zentrale Fläche herumfahren, auf der das große neue Buswartehäuschen mit überdachtem Fahrradabstellplatz errichtet wird. Das Häuschen sei nach vorne und nach hinten offen, erklärte Marion Duisberg, so dass man es auch bei einer Reaktivierung der Bahnlinie weiter nutzen und durch den hinteren Ausgang bequem den Bahnsteig erreichen könne.

Im hinteren Bereich der Fläche, in Richtung Grenzlandhalle, wird eine Park & Ride-Anlage mit 63 Stellplätzen errichtet, die es Leuten aus dem schlecht erschlossenen Hel¦len¦thaler Hinterland ermöglicht, mit dem Auto in den Kernort zu fahren und dort am neuen Busbahnhof auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Alles in allem wird die Umgestaltung des Busbahnhofes eine Million Mark kosten. Wie man das finanziert, wenn man nur einen hoch defizitären Gemeindehaushalt und ein von der Bezirksregierung abgelehntes Haushaltssicherungskonzept hat, wusste Marion Duisberg ganz genau: "Die Maßnahme wird von Bund und Land mit 90 Prozent gefördert." Der vorherige Zustand sei nicht mehr haltbar gewesen, denn die Leute hätten tatsächlich in Matsch und Pfützen ein- und aussteigen müssen. Für eine provisorische Reparatur des Platzes hätte die Gemeinde keine Förderung bekommen. Das wäre teurer geworden als die 100 000 Mark Eigenanteil, den die Gemeinde jetzt für den schönen neuen Busbahnhof aufbringen müsse.

Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 14.11.2001.
Brennivin
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Brennivin »

Sonderzug zur Betriebseröffnung, siehe
http://www.eifelbahnforum.de/forum/view ... =27&t=3816
Brennivin
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Brennivin »

Bericht in der Kölnischen Rundschau, wenn auch nur teilweise korrekt:

http://www.rundschau-online.de/html/art ... 2371.shtml

„Flitsch“ fährt durch bis Hellenthal

Von Bernd Kehren, 24.07.10, 07:00h
Ab dem 1. August wird der Zug von Blumenthal wie geplant erstmals wieder bis zum Hellenthaler Bahnhof durchrollen. Freiwillige Helfer waren zuletzt noch einmal im Einsatz, um Restarbeiten durchzuführen.
Hellenthal

Nach 29 Jahren werden wieder Personenzüge nach Hellenthal fahren. Zwei Holztransporte wurden bereits durchgeführt, am 1. August ist die „Jungfernfahrt der Flitsch“. (Bild: Hilgers
Hellenthal - „Es klappt mit dem 1. August“, freut sich Wolfgang Heller, stellvertretender Vorsitzender der Bahn- und Businitiative Schleidener Tal (BuBI). Die Ehrenamtler der Initiative hatten es sich zum Ziel gesetzt, an diesem Datum den Zug von Blumenthal erstmals wieder durchrollen zu lassen bis zum Hellenthaler Bahnhof.

Die freiwilligen Helfer waren noch einmal im Einsatz, um Restarbeiten durchzuführen. Lediglich noch zwei Schrauben am Gleis im Hellenthaler Bahnhof müssen nachgezogen werden.

Wolfgang Heller hat sich schlau gemacht: Der letzte Zug, der bis Hellenthal durchfuhr, rollte am letzten Tag im Mai des Jahres 1981 über die Schienen. Damit, dass sich dieser Vorgang nach 29 Jahren wiederholt, sei ein „Riesenziel“ von BuBI erreicht. Die Reaktivierung auf der gesamten Strecke der Oleftalbahn sei schließlich eines der Gründungsziele gewesen.

Der Bahnsteig im Hellenthaler Bahnhof ist bereits barrierefrei. Es gibt nur noch einen Wermutstropfen: An diesem barrierefreien Gleis steht immer noch ein 2,50 Meter hoher Zaun, der verhindert, dass Fahrgäste aussteigen können. Der Punkt wurde in der jüngsten Sitzung des Hellenthaler Rats angesprochen. Vertreter von BuBI werden diesbezüglich noch ein Gespräch mit Bürgermeister Rudolf Westerburg führen. Wie die „Jungfernfahrt“ am 1. August gestaltet wird, wissen die Ehrenamtler von BuBI noch nicht. Fest steht derzeit nur, dass die „Flitsch“ zur ersten Fahrt um 10.05 Uhr in Kall startet. Möglicherweise wird es neben dem üblichen Fahrplan an diesem Tag Sonderfahrten geben, vielleicht wird ein Dampfzug durchs Tal fahren. Nach und nach soll auch das Umfeld des Bahnhofs in Hellenthal hergerichtet werden. Die dortige Fahrzeuggrube ist wieder benutzbar. Es ist auch an eine Fahrzeughalle zum Unterstellen von Waggons und Schienenbus gedacht. Der Sockel des alten Wassertanks für die Dampfloks ist wieder freigelegt.

„Wir wollen künftig die Strecke mit all ihren Potenzialen nutzen“, kündigt Heller an. Zwei große Holztransporte seien bereits durchgeführt worden. Die Gewinne daraus werden wieder in die Strecke investiert.
Brennivin
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Brennivin »

Ksta vom 28.7.2010

http://www.ksta.de/html/artikel/1280133196067.shtml

Per Schienenbus durch Olef

Von F.A. Heinen, 28.07.10, 00:18h, aktualisiert 28.07.10, 00:49h
Von kommendem Sonntag an rollt die Oleftalbahn wieder über die stillgelegten Schienen zwischen Kall und Hellenthal. Höhepunkt der Fahrt ist die Passage über das Pflaster des historischen Dorfplatzes im Eifeldorf Olef.

HELLENTHAL - Die Reaktivierung stillgelegter historischer Bahnlinien ist ein eher seltenes Ereignis. Umso größer dürfte das Interesse der Eisenbahn-Fans an der Wiedereröffnung der kompletten 17,8 Kilometer langen Oleftalbahn zwischen Kall und Hellenthal im Kreis Euskirchen am kommenden Wochenende sein.

Die 1884 eröffnete Strecke wurde 1981 für den Personenverkehr stillgelegt, Mitte der 90er Jahre endeten auch die Gütertransporte. Ab Sonntag sollen nun im Sommer dauerhaft wieder touristische Sonntagstouren auf der Strecke angeboten werden. Eigens aus Anlass der Wiedereröffnung lässt die Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) am kommenden Sonntag, 1. August, einen Schienenbus von Bonn-Beuel (10 Uhr) aus über Köln (10.30 Uhr) und Euskirchen (11.10 Uhr) bis zum Sackbahnhof nach Hellenthal rollen.

Hin- und Rückfahrt ab Beuel nach Hellenthal kosten 40 Euro, die Teilstrecken und Kinderfahrkarten sind entsprechend billiger. Die Tour bietet einige Schmankerln, die in der Form wohl bundesweit einmalig sind. Der Höhepunkt der Fahrt mit dem Zug ist die Passage über das Pflaster des von alten Eifeler Fachwerkbauten umgebenen historischen Dorfplatzes von Olef.

Nirgendwo sonst fahren Normalspurzüge über öffentliche Straßen. In Olef gelten eigene Regeln. Unter anderem muss ein Begleiter mit einer Warnfahne zu Fuß vor dem im Schritttempo fahrenden Zug hergehen. Auf der übrige Strecke verläuft die Trasse eng an den Mittelgebirgsflüssen Urft und Olef und bisweilen an markanten Felsformationen vorüber. Die Rückfahrt nach Köln und Bonn ab Kall beginnt um 17.45 Uhr.
RSE-Fan Anna
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von RSE-Fan Anna »

Das wird supi am Sonntag!!! Hatte ich doch geschrieben: Die Bahn kommt! Danke an alle von der RSE.
29 Jahre kein Zug in Hellenthal - länger als ich lebe. Und jetzt wieder! Das wird was!

Zwei Fragn, hab ich, zum Zeitungsartikel aus der Rundschau: Wann finden die Dampflokfahrten am Sonntag statt, von denen da geschrieben wird? Wieviel verdient man mit dem Holzverkehr so ungefääähr (10.000? 100.000? 1.000.000?), sodass man mit zwei Zügen schon Gewinne erzielt, die in die Strecke investiert werden können? Andere Bahnen müssten dann ja irre viel Gewinn machen, wo täglich Güterzüge beladen werden. Noch mehr Güterzüge und es gibt so viel Gewinn, dass wieder täglich mit dem Triebwagen gefahren werden kann?

LG Anna
Lupushortus
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Lupushortus »

Na, die Million wäre schön... für die Eisenbahnunternehmen. Da kann man aber keine generellen Aussagen machen. Vor allem ist das ein Betriebsgeheimnis, schließlich will sich keine in die Karten schauen lassen. Ob überhaupt pro Zug Gewinn gemacht wird, ist auch nicht klar. Oft bietet ein Unternehmen eine Leistung an (nicht nur im Transportwesen), bei der es kurzfristig Verlust macht, sie im Sinne der Kundenbindung aber dennoch erbringt in der Hoffnung, später einmal eine Leistung mit Gewinn durchzuführen. Anders gesagt: Betriebswirtschaftliche Kalkulation.

Der tägliche Personentransport müßte auch für sich genommen wirtschaftlich sein, nur mit einer Quersubventionierung aus anderen Verkehren ist das auf Dauer nicht zu schaffen.

Also: Alles ziemlich kompliziert.

Gruß
Marco
Xilo
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Re: Betriebsaufnahme am 01.08.2010

Beitrag von Xilo »

RSE-Fan Anna hat geschrieben:Das wird supi am Sonntag!!! Hatte ich doch geschrieben: Die Bahn kommt! Danke an alle von der RSE.
29 Jahre kein Zug in Hellenthal - länger als ich lebe. Und jetzt wieder! Das wird was!

Zwei Fragn, hab ich, zum Zeitungsartikel aus der Rundschau: Wann finden die Dampflokfahrten am Sonntag statt, von denen da geschrieben wird? Wieviel verdient man mit dem Holzverkehr so ungefääähr (10.000? 100.000? 1.000.000?), sodass man mit zwei Zügen schon Gewinne erzielt, die in die Strecke investiert werden können? Andere Bahnen müssten dann ja irre viel Gewinn machen, wo täglich Güterzüge beladen werden. Noch mehr Güterzüge und es gibt so viel Gewinn, dass wieder täglich mit dem Triebwagen gefahren werden kann?

LG Anna
Dank nicht nur der RSE. Da hat auch die BuBi und noch einige andere zu beigetragen das es dazu kommen konnte.

Bei Holzverkehren verdienen immer in der Regel mind. 5 Partein.
Die da wären:
Forstwirtschaft durch Verkauf der Bäume
Transport per LKW + Verladung die Spedition
Transport per Bahn in Oleftal die private Eisenbahn bis dato PRESS bzw. D&D.
Zur Verfügungstellung der Ladestraße und der Eisenbahninfrastruktur die RSE.

Wobei bis die RSE da in die Gewinnzone einläuft die Ladestraße herrichten hat ja auch Geld gekostet.
Müssen sicherlich noch ein paar Holzzüge kommen.

Und generell kann man sagen die Gewinnspanne ist bei solchen Verkehren nicht so extrem hoch.
Was unterm Strich nach Abzügen aller Kosten übrig bleibt für die jeweiligen Partein.

Sonnst würden sich die meisten nach der ersten Mio. zur Ruhe setzen.
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