Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Gerolstein - Prüm [-Pronsfeld - Bleialf - St.Vith]
Rolf
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Rolf »

Holger Lersch hat geschrieben: Donnerstag 1. Juli 2021, 23:40 R.I.P.

(Radeln in Prüm)
Wenn's nicht so traurig wäre, könnte man lachen!
Eifel215
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Eifel215 »

Holger Lersch hat geschrieben: Donnerstag 1. Juli 2021, 23:40 Wie sagt der Amerikaner so schön:
R.I.P.

(Radeln in Prüm)
:lol:
M&M
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von M&M »

Mich wundert, dass weiterhin keine Aktivitäten zum Gleisabbau zu beobachten sind, nachdem die Verbandsgemeinde doch lange genug Zeit hatte, das zu planen. Weiß jemand, warum man es auf einmal nicht mehr so eilig hat? Sind die Leistungen zum Rückbau ausgeschrieben worden?
Ich glaube ja nicht, dass man es sich plötzlich anders überlegt hat...
Gruß M&M
Classicline155
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Classicline155 »

Das gleiche habe ich mich auch schon gefragt
Rolf
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Sonntag 14. November 2021, 17:17 Mich wundert, dass weiterhin keine Aktivitäten zum Gleisabbau zu beobachten sind, nachdem die Verbandsgemeinde doch lange genug Zeit hatte, das zu planen. Weiß jemand, warum man es auf einmal nicht mehr so eilig hat? Sind die Leistungen zum Rückbau ausgeschrieben worden?
Ich glaube ja nicht, dass man es sich plötzlich anders überlegt hat...
Gruß M&M
In Deutschland geht doch gar nichts schnell. Da werden noch viele weitere Jahre vergehen. Zum Vergleich: Der Verkehr auf der Vennquerbahn wurde 2001 eingestellt, 2003 die Strecke stillgelegt, 2004 die Schienen entfernt (was schon auffällig schnell war) und 2015 der Fahrradweg eröffnet. Mittlerweile kann man die Schienen wegen verschärftem Naturschutz gar nicht mehr so einfach entfernen. Ich tippe daher mal auf 10 Jahre, die mindestens vergehen werden, bevor da ein Fahrrad fährt.

Vermutlich sind die Kommunalpolitiker jetzt erst mal damit beschäftigt, die Finanzierung auf die Beine zu stellen. Und bevor überhaupt eine Schiene raus gerissen werden darf, muss ein Fachmann (Biologe) die Strecke begutachten, ob da nicht irgendwelche Zauneidechsen im Gleis leben, Juchtenkäfer o. ä. Und wenn ja, womit gerechnet werden darf, muss erst ein Ersatzbiotop angelegt und eine Saison vergrämt werden, bevor überhaupt ein Stein entfernt werden darf. Sehr schön kann man das an dem zuletzt eröffneten Fahrradweg Ochtendung-Bassenheim sehen. Hier mussten erst aufwändige Ersatzbiotope angelegt und die Tierchen umgesiedelt werden. Ähnlich sieht es an der Strecke Wittlich-Wengerohr aus. Kurz hinter Wittlich ist so ein Ersatzbiotop zu besichtigen, das erst vor ca. 3 Jahren angelegt wurde. Vergrämt wurde dann im Sommer 2019. Und auf dem kurzen Abschnitt, wo das durchgeführt und abgeschlossen wurde, ist trotzdem noch immer nichts weiter passiert. Kurzum: So schnell tut sich in der Westeifel gar nichts.
M&M
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von M&M »

Rolf hat geschrieben: Montag 17. Januar 2022, 08:40 In Deutschland geht doch gar nichts schnell. (...) Ich tippe daher mal auf 10 Jahre, die mindestens vergehen werden, bevor da ein Fahrrad fährt.
Dem ersten Satz stimme ich ja zu, aber ansonsten hinkt der Vergleich, da der Radweg Gerolstein - Prüm bereits vor mehr als 15 Jahren final beschlossen worden ist. Einzig die aus Sicht der Befürworter störenden Bahnfreunde hinderten in all den Jahren den schönen Radwegbau... Zur Klärung von Finanzierung, Artenschutz usw. war jedenfalls mehr als genug Zeit.
Gruß M&M
Rolf
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Dienstag 18. Januar 2022, 21:29
Rolf hat geschrieben: Montag 17. Januar 2022, 08:40 In Deutschland geht doch gar nichts schnell. (...) Ich tippe daher mal auf 10 Jahre, die mindestens vergehen werden, bevor da ein Fahrrad fährt.
Dem ersten Satz stimme ich ja zu, aber ansonsten hinkt der Vergleich, da der Radweg Gerolstein - Prüm bereits vor mehr als 15 Jahren final beschlossen worden ist. Einzig die aus Sicht der Befürworter störenden Bahnfreunde hinderten in all den Jahren den schönen Radwegbau... Zur Klärung von Finanzierung, Artenschutz usw. war jedenfalls mehr als genug Zeit.
Gruß M&M
Jeder Vergleich hinkt immer irgendwo. Daran kann man sich natürlich festbeißen. Oder man arbeitet die Grundlinien heraus. Und die wichtigste ist: Man braucht zahlreiche Genehmigungen, und die kosten in Deutschland viel Geld, Nerven und Zeit. Und selbst wenn die Kommunen vor 15 Jahren schon alles in der Schublade hatten, biologische Gutachten, Baugenehmigung etc., dann wäre das jetzt fast alles reif für den Mülleimer. Ein vegetations- und populationsökologisches Gutachten muss zeitnah erstellt werden, sonst verliert es seine Gültigkeit. Es könnte ja mittlerweile eine Population Mopsfledermäuse eingewandert sein, oder eine Würfelnatter ihr Habitat im Bahndamm gefunden haben, oder gar ein Feldhamster, und das kann sehr schnell gehen, und dann ist erst mal Feierabend. Eine Baugenehmigung, sollte sie voreiligerweise vorgelegen haben, verliert nach 3 Jahren ihre Gültigkeit. Und die Auswahl der Fördertöpfe, aus denen man für den Bau des Radweges zu schöpfen gedenkt, dürfte sich über die letzten 16 Jahre auch stark verändert haben. Außerdem hing der Fahrradweg ja viele Jahre am seidenen Faden, und wäre die RSE in die Gänge gekommen, würden jetzt und auf absehbare Zeit Züge rollen. Es wäre in meinen Augen daher auch völlig falsch gewesen, in dieser Zeit der Unsicherheit irgendwelche (weiteren) Gelder für irgendwelche Gutachten oder Planungen auszugeben, um am Ende doch die Bahn zu bekommen. Der endgültige juristische "Sieg" der Kommunen und die daraus resultierende Planungssicherheit liegen ja erst seit ein paar Monaten vor. Bevor ein Kommunalpolitiker (oder Privatmann) Geld für derartige Projekte ausgibt, sollte er Planungssicherheit haben. In dieser Hinsicht haben sich die Lokalpolitiker 2006 zweifelsohne verkalkuliert und vorschnell und unüberlegt die Strecke gekauft, aber genau deswegen wird man genau bei diesem Thema Fahrradweg besonders vorsichtig gewesen sein, einen weiteren kostspieligen Fehler zu machen. Ich bin daher sicher, dass jetzt erst konkret geplant wird. Ich hätte es genauso gemacht. Aber wir sind uns ja einig, dass das noch ein einige Jahre dauern wird. So oder so. Und bei dem derzeit vorgelegten "Tempo" bleibe ich bei meiner Prognose, resultierend aus dem (hinkenden) Vergleich mit anderen Projekten: ungefähr 10 Jahre! Plus - minus...
M&M
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von M&M »

Rolf hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 16:16 Aber wir sind uns ja einig, dass das noch ein einige Jahre dauern wird. So oder so. Und bei dem derzeit vorgelegten "Tempo" bleibe ich bei meiner Prognose, resultierend aus dem (hinkenden) Vergleich mit anderen Projekten: ungefähr 10 Jahre! Plus - minus...
Mir ist von den zahlreichen Radwegen westlich Prüm keiner bekannt, dessen Planung viele Jahre oder gar ein Jahrzehnt zwischen Trassenkauf und Eröffnung gedauert hat.

Die Brücke in Lissingen erst platt machen, die Strecke vom Netz kappen und die Andreaskreuzschilder demontieren, aber dann den Radweg nicht planen, weil man sich doch noch nicht ganz sicher sein kann, ob nicht bald wieder Züge fahren? Seien wir doch ehrlich: Herr Söhngen hat doch in all den Jahren nie einen Zweifel am Radwegbau aufkommen lassen - exakt 0,0%.

Gruß M&M
PS: Recherche ergab, dass die naturschutzfachliche Untersuchung im Juni 2020 vergeben wurde und im Winter 2020/2021 durchgeführt werden sollte - Ergebnis? Kosten allein 100.000 EUR - waren diese im beliebten Preisvergleich Schiene/Radweg eigentlich eingerechnet???
Rolf
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 17:22 Mir ist von den zahlreichen Radwegen westlich Prüm keiner bekannt, dessen Planung viele Jahre oder gar ein Jahrzehnt zwischen Trassenkauf und Eröffnung gedauert hat.
Das stimmt. Aber wie das bei (hinkenden) Vergleichen so ist, die Schienen westlich Pronsfeld waren 1987 bzw. 1989 schon entfernt worden (was damals noch ohne Naturschutzgutachten möglich war), und anschließend waren die Trassen lange Zeit plattgefahrene und damit ökologisch weitgehend wertlose Wirtschaftswege, die erst später asphaltiert wurden. Das ging dann aber in der Tat sehr schnell, aber nicht zuletzt deswegen, weil man damals 90% Förderung aus bestimmten vorübergehend verfügbaren Euregio-Töpfen noch schnell abgreifen wollte und konnte und weil bei der Genehmigung "Macher" am Werk waren, die bei bestimmten Details nicht so genau hingeschaut haben. Dass sich das wiederholen lässt, wage ich allerdings zu bezweifeln.
M&M hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 17:22 Die Brücke in Lissingen erst platt machen, die Strecke vom Netz kappen und die Andreaskreuzschilder demontieren, aber dann den Radweg nicht planen, weil man sich doch noch nicht ganz sicher sein kann, ob nicht bald wieder Züge fahren? Seien wir doch ehrlich: Herr Söhngen hat doch in all den Jahren nie einen Zweifel am Radwegbau aufkommen lassen - exakt 0,0%.
Stimmt ja, aber was soll er als Politiker auch sonst sagen als "Wir schaffen das"?! Dass der Fahrradweg lange auf der Kippe stand, haben wir hier ja lange genug diskutiert. Dass Herr Söhngen am Ende doch Recht behalten hat, war lange Zeit nicht absehbar und das wusste er sicher im tiefsten Inneren auch, selbst wenn er es sich und dem Wähler natürlich nicht eingestehen wollte - und durfte.
M&M hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 17:22 PS: Recherche ergab, dass die naturschutzfachliche Untersuchung im Juni 2020 vergeben wurde und im Winter 2020/2021 durchgeführt werden sollte - Ergebnis? Kosten allein 100.000 EUR - waren diese im beliebten Preisvergleich Schiene/Radweg eigentlich eingerechnet???
Genau das habe ich gemeint. Ohne zeitnahes fachbiologisches Gutachten geht gar nichts. Ich denke, die Kosten sind in die Gesamtkosten eingerechnet. Selbst wenn jetzt aufs Gas getreten wird, dieser Radweg wird in Bezug auf seine Realisierungsdauer (Zeitspanne zwischen Beschlussfassung und Eröffnung) sicher rekordverdächtig sein.
M&M
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von M&M »

Rolf hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 21:25 Das stimmt. Aber wie das bei (hinkenden) Vergleichen so ist, die Schienen westlich Pronsfeld waren 1987 bzw. 1989 schon entfernt worden (was damals noch ohne Naturschutzgutachten möglich war), und anschließend waren die Trassen lange Zeit plattgefahrene und damit ökologisch weitgehend wertlose Wirtschaftswege, die erst später asphaltiert wurden. Das ging dann aber in der Tat sehr schnell, aber nicht zuletzt deswegen, weil man damals 90% Förderung aus bestimmten vorübergehend verfügbaren Euregio-Töpfen noch schnell abgreifen wollte und konnte und weil bei der Genehmigung "Macher" am Werk waren, die bei bestimmten Details nicht so genau hingeschaut haben. Dass sich das wiederholen lässt, wage ich allerdings zu bezweifeln.
Und östlich von Pronsfeld lagen 2003 noch die Gleise, irgendwann in 2004 oder 2005 kam erst der Streckenkauf zu Stande, 2006 wurde bereits gebaut und 2007 zwischen Prüm und Pronsfeld feierlich eröffnet.
Rolf hat geschrieben: Mittwoch 19. Januar 2022, 21:25 Dass Herr Söhngen am Ende doch Recht behalten hat, war lange Zeit nicht absehbar und das wusste er sicher im tiefsten Inneren auch, selbst wenn er es sich und dem Wähler natürlich nicht eingestehen wollte - und durfte.
Du kennst Herrn Söhngen nicht persönlich, oder?
Gruß M&M
Rolf
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Donnerstag 20. Januar 2022, 18:10 Und östlich von Pronsfeld lagen 2003 noch die Gleise, irgendwann in 2004 oder 2005 kam erst der Streckenkauf zu Stande, 2006 wurde bereits gebaut und 2007 zwischen Prüm und Pronsfeld feierlich eröffnet.
Ja, das ging in der Tat in Rekordtempo.
jwiessner
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Rückbau der Westeifelbahn frühestens ab Ende 2023

Beitrag von jwiessner »

Nach Informationen aus dem Ratsinfo-System der Stadt Gerolstein (https://session.gerolstein.de/bi/vo0050 ... vonr=14069) dürfte der Rückbau der Westeifelbahn Ende kommenden Jahres beginnen.

Sachstand Planung Radweg Prüm- Gerolstein

Auf dem Streckenabschnitt der B410 zwischen Prüm und Gerolstein ist aufgrund des starken Verkehrsaufkommens eine sichere Führung des Rad - und Fußverkehrs nicht gewährleistet. Zur Entflechtung soll auf der noch im Nahbereich vorhandenen, stillgelegten Bahntrasse ein kombinierter Geh-/Radweg errichtet werden.

Planungsbeginn: Kreisverkehrsplatz B265/Gerberweg/Prümtalstraße
Planungsende: Bahn/Kyll/Rasbach in Höhe HIT Verbrauchermarkt Stadt Gerolstein

Die Länge des Abschnittes beträgt ca. 22,65 km, die geplante Breite des Geh-Radweges 2,50m. Die Planung beinhaltet zudem die Sanierung der Bauwerke, die Anbindungen an angrenzende Gemeinden, sowie die Anlegung von 2 Park-/Rastanlagen. Eine jeweils mögliche Lage der einzelnen Rastplätze wurde im Rahmen einer Besichtigung vor Ort vorgeschlagen. Dazu steht noch eine abschließende Prüfung aus landespflegerischer Sicht aus.

Die verkehrstechnischen Planungsarbeiten werden vom LBM Gerolstein selbst durchgeführt und sind seit Anfang Oktober in der Bearbeitung. Die planerische Darstellung des Radweges erfolgt auf der Basis von DGM-Daten. Hierzu werden Übersichts-/ und Lagepläne, sowie ein Regelquerschnitt mit einzelnen Querprofilen erstellt. Die Planung der Bauwerke erfolgt ebenfalls hausintern im LBM Gerolstein.

Die landespflegerische Begleitplanung wird derzeit durch ein externes Planungsbüro erstellt.

Die Bestandskartierung (Biotopkartierung und die faunistische Kartierung) ist abgeschlossen. Die gesamte Trasse ist landespflegerisch sehr sensibel. Es wurden insgesamt über 130 betroffene und teilweise pauschalgeschützte Tier- und Vogelarten kartiert.

Derzeit wird die Eingriffsermittlung erstellt und festgelegt welche Maßnahmen als Ausgleich nötig sind. Anschließend erfolgt die konkrete Flächenbedarfsermittlung für den erforderlichen landespflegerischen Ausgleich.

Eine Rodung der Strecke und damit auch der Verkauf der Gleise ist erst möglich, wenn die landespflegerische Genehmigung vorliegt. Man muss deutlich darauf hinweisen, dass eine andere Vorgehensweise im Hinblick auf den Artenschutz strafrechtliche Konsequenzen hätte. Auf der Grundlage der inzwischen abgeschlossene Bestands- u. Konfliktermittlung wird aktuell am landespflegerischen Maßnahmenprogramm gearbeitet und noch in der
ersten Jahreshälfte soll der Genehmigungsantrag gestellt werden. Wir werden die Maßnahme dementsprechend für den Bundeshaushalt 2024 anmelden.

Die Rodungen wollen wir angehen, sobald die landespflegerische Genehmigung vorliegt – allerdings nicht vor Oktober 2023 (Vegetationsperiode). Aufgrund der positiven Vorabstimmung mit den zuständigen Landespflegebehörden sind wir hier optimistisch.
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Holger Lersch
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von Holger Lersch »

"Auf dem Streckenabschnitt der B410 zwischen Prüm und Gerolstein ist aufgrund des starken Verkehrsaufkommens eine sichere Führung des Rad - und Fußverkehrs nicht gewährleistet. Zur Entflechtung soll auf der noch im Nahbereich vorhandenen, stillgelegten Bahntrasse ein kombinierter Geh-/Radweg errichtet werden."
Da hat man tatsächlich drüber nachgedacht? Aber über einen parallel zum Gleis verlaufenden Weg nicht?

Ceterum censeo: Radwege in Städten sind ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz und auch für eine verbesserte Mobilität der Stadtbewohner.
Radwege für Touristen auf dem Land sind ein "Nice-To-Have" und sorgen dafür, dass Menschen mit auf's Auto geschnallten Fahrrädern angefahren kommen.

Aber der Drops "Westeifelbahn" ist ja leider schon lange gelutscht.
Oder... wollen wir uns an die Schienen kleben? :D
--
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reinout
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von reinout »

Uns selber festkleben? Ich würde eher mal versuchen innerhalb ein Jahr eine neue Art Kröten oder so etwas zu züchten. Die sind dann bestimmt gefährdet. Auf die Strecke verteilen und fertig! :) Und man kann sie übrigens ruhig hüpfen lassen: festkleben ist nicht benötigt.

Reinout
Meine Eifelquerbahn in 1:87: EifelBurgenBahn (im Mittelrheinforum)
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Re: Radweg auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm - Gerolstein kann gebaut werden

Beitrag von locotracteur »

Manchmal kann man schon den Eindruck haben, dass die Entscheidungsträger in der Eifel etwas in der Zeit zurück geblieben sind.

Wir stehen vor einer "Zeitenwende", deren Umfang und Ausmaß sich keiner wirklich vorstellen mag.

- Zum einen gehen die Babyboomer" (Ich kanns kaum erwarten) in den Ruhestand und hoffen auf 10 bis 20 Jahre entspanntes und gesundes Leben und die lang ersehnte "Reisefreiheit". Dies ist nicht die Kientel, die mit dem Rennrad und Rucksack in die Eifel reist (rast), um dort Urlaub zu machen. Sie fährt mit dem Auto oder nimmt die Bahn, wenn denn die Verbindung stimmt und das Angebot attraktiv und die Mobilität vor Ort gegeben ist. Dies wird in der Eifel an vielen Stellen nie wieder der Fall sein. So vergibt man sich touristisches Potential.

- Die Kostenentwicklung für Mobilität und Lebenshaltung nimmt für den Normalverdiener beängstigende Züge an und es nicht davon auszugehen, dass sich die Situation umkehrt. Zuviele Kriegsgewinnler sahnen bei dem Spiel kräftig ab und der Staat schaut zu, die Mehrwertsteuer fließt doch reichlich.
Das erste Einsparpotential gibt es bei Luxusgütern wie Urlaub. Folglich werden die Urlaubsregionen künftig stärker in Konkurrenz zu einander treten, weiche Faktoren wie Erreichbarleit und Mobilität vor Ort werden mehr Bedeutung gewinnen. Ein dreckiger Radweg à la Vennbahn, wo man als normaler Radfahrer oder gar als Fußgänger seines Lebens nicht mehr sicher ist, ist keine Antwort.

Ich denke da gerne an die Region Freiburg, wo man als Übernachtungsgast (in Staufen) die Bahn vor der Tür hat und mit der Konus-Karte sich frei im ÖPNV von Basel bis Karlsruhe bewegen kann. Ich habe es wirklich geschafft, da ohne Mobilitätsverlust eine Woche lang das Auto stehen zu lassen.
Interessanter Weise war es kein Problem, die Münstertalbahn mit eher kleinem Einzugsbegiet zu elektrifizeiren! So geht es auch....

- Die Verkehrswende: Wer glaubt, dass der 3-Tonnen SUW durch ein 5-Tonnen-Gerät, nur mit Elektroantrieb, eine Antwort ist, wird bald wohl mit leerem Akku am Straßenrand stehen. Wir sind für lange Zeit ehrlicher Weise nicht im Stande, den (sauberen) Strom dafür zu produzieren und zu verteilen. Unter den Gesichtspunkte der Umweltbilanz ist jeder langgediente Diesel besser aufgestellt.
Unter Berücksichtigung des oben Gesagten werden sich künftig immer weniger Menschen ein Auto leisten können bzw es laden können.
Falls man den Klimawandel wirklich ernst nehmen will, darf es künftig keinen Individualverkehr in dem Maße mehr geben.
Folglich ist ein schneller und sinnvoller Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs unabdingbar. Wenn das zu attraktiven Preisen gelingt, kommt auch die Akzeptanz beim Bürger.

- Oft ist auch die Eisenbahn nicht nur das Verkehrsmittel, sondern der Touristenmagnet. Dies kann kein Radweg leisten. Gerade in Gerolstein ist doch das Potential mit den immer noch beliebten Schienenbussen vorhanden. Ich denke an die Vivaraisbahn Tournon - Lamastre. Nach Stillegung des regulären Verkehrs entwickelte sich der dampfbetriebene Touristenverkehr sehr gut. Die Fahrgäste wurden zur Mittagspause in Lamastre ausgekippt und haben dort für Wertschöpfung gesorgt. Dies war über lange Zeit eine stabile Einnahmequelle. Mit Einstellung des Museumsverkehrs gingen dort die Lichter aus. Leider war auch diese Bahn letztendlich ein Opfer von Kurzsichtigkeit und Kirchturmdenken.

Ich glaube, dass man sich mit dieser Entwicklung nicht nur bis zum Prellbock festfährt, sondern auch die Gleise hinter sich rausreißt (Was man ja auch tut)

Schade drum....

Franz-Josef
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