Die erste "Elektrische" auf der Voreifelbahn?

Voreifelbahn (Bonn - Rheinbach - Euskirchen)
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Michael Heinzel
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Die erste "Elektrische" auf der Voreifelbahn?

Beitrag von Michael Heinzel »

Ein Augenzeuge berichtet eine Sichtung einer Vectron Dual am 18. Oktober morgens um 6 in Odendorf mit einem Schienenschleifzug. Wahrscheinlich handelte es sich nicht um eine DB-Lok, da sie gelb/silber lackiert war (Siemens Dispo-Look?).

Ich frage mich schon länger, warum man sich nicht ein Beispiel an unseren Nachbarn nimmt, wo Bimodale von Alstom mittlerweile das Feld (= das platte Land) dominieren. Warum sollte das nicht auch in der Eifel möglich sein? Einfach Bügel auf/Bügel ab, braucht keine Strippenzieherei und spart viel Zeit & Geld.
Eifelplaner
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Re: Die erste "Elektrische" auf der Voreifelbahn?

Beitrag von Eifelplaner »

Lieber Herr Heinzel,

danke für Ihren Bericht zu einer "Dual-Mode" Lokomotive in der Voreifel. Ich darf berichten, dass diese Loktypen zwischenzeitlich ein echter Erfolg im Schienenverkerhr, vorallem im Güterverkehr darstellen. Diese "E-Loks" gibt es zwischenzeitlich von der Last-Mile Variante mit LKW Motor für Rangierdienste in oberleitungsfreien Schienenanschlüssen, bis hin zur Euro-Dual von Stadtler mit 2800 KW Streckendiesel. Diese Eurodual hat 1 Monat vor der großen Flut mit einem langen Holzug auch die Voreifelbahn auf ihrem Weg von und nach Deggendorf in Bayern über KO-BN-EU bis zum beladen nach Gerolstein befahren. Die Fure im beladenen Zustand ging dann über TR wieder zurück nach Deggendorf. Im Eifelbahnforum wurde unter der Ruprik der Eifelstrecke und Holzverladung in Gerolstein (Mai 2021) damals darüber berichtet.
Was diese Lokomotiven jedoch nicht können, in einem leistungsfähigen Bahnnetz eine Oberleitung ersetzen. Sie können sie allenfalls auf kurzen Strecken überbrücken. Hierzu ist das Delta zwischen Dieselbetrieb 2800KW und E-Betrieb 6200 KW viel zu groß.

Hierzu empfehle ich Ihnen sich den Vortrag von Prof. Dr. Stephan von der TU-Dresden anzuhören:
https://www.youtube.com/watch?v=F8qSmT0Icyg "Wo die Bahn was taugt ist sie elektrisch"!

Ein zweiter nicht zu unterschätzender Punkt kommt noch hinzu:
Im Personenverkehr fährt man heute im elektrichen Betrieb in der Regel mit nur 30%-50% der Betriebskosten gegenüber herkömlichen Verbrennerfahrzeugen.
Insofern ist der elektrische Betrieb bei den Betriebskosten konkurenzlos.
Michael Heinzel
Beiträge: 189
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Re: Die erste "Elektrische" auf der Voreifelbahn?

Beitrag von Michael Heinzel »

vielen Dank für Ihre Erläuterungen und Ihren Hinweis auf Prof. Stephan, der mir aber leider nicht zugängig ist. - Vielleicht sollte ich der Röhre doch mal beitreten? Interessant auch Ihr Hinweis auf einen früheren Einsatz der Dual bereits 2021 - war mir entgangen.

Auch ich sehe diese Loktype nicht für den SPNV in der Eifel. Ich wundere mich halt nur, wie Lösungswege, die unsere Nachbarländer erfolgreich beschreiten, für die Eifel offenbar nicht möglich sein sollten. Ein Vergleich der reinen Betriebskosten deckt ja nur einen Teilaspekt ab; Herstellkosten und –zeit bildet er nicht ab. Wieviele bimodale Regionalis kriegt man wohl von CAF für 400Mio € ? Schauen Sie sich das in Frankreich oder neuerdings auch den BeNeLux-Ländern mal an. Damit würde sich auch die von Luxemburg geforderte IC-Verbindung durch die Eifel nach Düsseldorf schnell realisieren lassen. Und last-not-least könnte man damit den Befürchtungen der Eifler begegnen, dass ihre Strecke unter Fahrdraht dann verstärkt für den Güterfernverkehr genutzt würde. Dazu ist es jetzt natürlich zu spät.

Weitere Diskussion gerne über PN, bevor das hier ausufert und die Admins uns abknipsen.
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