Draisinenbahn

[hape]

ZUm Jahresabschluss noch eine schlechte Nachricht, um keine übertriebenen Frühlingserwartungen aufkommen zu lassen:
Wie zu erfahren war, scheint das Draisinenprojekt zwischen Gerolstein und Prüm fast gestorben zu sein. Zwar haben Stadt und VG Gerolstein wieder je 100.000 € im Haushalt beeitgestellt, aber DBImm hat kürzlich die Verkaufspreise wohl deutlich erhöht. Begründung: da auch viele Stahlschwellen auf der Strecke eingebaut sind und der Schrottpreis derzeit extrem hoch ist, müssen auch die Verwertungerlöse deutlich steigen.
Nicht ersichtlich ist, ob DBImm weiss, dass für die beabsichtigte Driasinenbahn auch Gleise benötigt werden. Ob und wie die Kommunen weiter machen wollen, ist derzeit unklar. Auf dem Weltmarkt wird allerdings zur Jahresmitte mit einem Absinken der Preise gerechnet, weil dann die Chinesen selbst Probleme bekommen mit überhitzter Wirtschaft usw.
Man sieht: von wegen, es ist uns egal, ob in China der berühmte Sack Reis umfällt.
Gruß
hape

[Eifelbahner]

Danke hape für die Info.

Na dann wollen wir aber hoffen, dass nicht ein Abbauzug oder ein Zweiwegebagger wieder Fakten schafft. Das wäre doch zu Schade.

Es scheint ja so, als ob zur Zeit das Pech die ganze Eifelbahnwelt verfolgt.

[Querbahner]

Morgen allerseits,

ja, noch traurige Nachrichten zum Jahresabschluß: die VG Prüm hat wohl das "Kaufangebot" wegen deutlich gestiegener Forderungen abgelehnt. Man sieht, wie mir gemailt wurde, das Draisinenprojekt damit quasi ales gescheitert an.

Ein Hoffnungsschimmer wäre vielleicht noch, wenn doch noch einen längerfristigen Trassensicherungsvertrag erreicht werden könnte und mit dessen Hilfe die Gleisanlagen für die Draisinenpläne genutzt werden dürften oder es gelänge sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln (immerhin dann wieder 200.000 € ( ! ) für 2005) für eine Pacht zu einigen. Sollten die Stahlpreise in Zukunft wieder fallen, würden nach z.B. ein, - oder zweijähriger Pacht vielleicht wieder realistischere Kaufangebote zu erwarten sein.

Werden aber die Draisinenpläne jetzt - wie geplant - nicht weiter verfolgt, sehe ich aber die weiteren Chancen für die Westeifelbahn alles andere als positiv. Die Strecke ist noch nicht so lange stillgelegt wie die Strecke nach Losheim und da rollt der Abbau bereits... Wenn nun auch alle Kaufverhandlungen zum Erliegen gekommen sind, ist bei aktuellen Stahlpreisen meiner Einschätzung nach schlimmes zu befürchten...

Gruß Andreas

[V200]

Das ist der nächste traurige Hammer. .. - und noch so kurz vor Weihnachten... Wenn ich das richtig verstehe, droht damit nach Jünkerath - Losheim nun auch Gerolstein - Prüm - Pronsfeld der Abbau !

Während noch 1999 / 2000 die Sonderfahrten des Eifelbahn e.V. über die Zweigstrecken nach Mayen, Losheim und Prüm führten, würden dann auf zwei der drei Strecken nicht einmal mehr Schienen liegen...

Auch hier müsste man doch eigentlich noch einmal alles versuchen um die Gleisanlagen zu retten, oder ? Naja, ich fürchte, dass die Chancen auf entsprechende Aktionen sehr gering sind, hätte ich schon bei der damaligen plötzlichen Stillegung Unterschriftenaktion, Info - Stand etc. erwartet um die Westeifler zu gewinnen und mit deren Hilfe auf die Politik zur Erhaltung der Strecke Einfluß zu nehmen.

Ich fürchte der Zug dürfte nun aber abgefahren sein, oder ? Dann die obligatorische Frage: könnte man dann nicht wenigstens noch alle Kräfte dafür einsetzen wenigstens auf dieser Strecke noch nachträglich Abschiedsfahrten zu organisieren ? Wenn ich annehme, dass man Abschiedsfahrten eigentlich vor der Stillegung schon hätte organisieren müssen, wäre dann nicht wenigstens noch eine Bereisungsfahrt möglich, deren Fahrtzeiten öffentlich gemacht würden um Jedem die Möglichkeit eines Abschiedsfotos zu geben. Ehrenamtliche Helfer für das Freischneiden und Spenden zur Finanzierung wären doch für eine Abschiedsfahrt sicherlich obligatorisch und mit dem Eifelbahn e.V. ist schließlich ein Verein vor Ort...

MfG V200, die "Königin auf den Schienen"

[Eifel215]

Naja, ich fürchte, dass die Chancen auf entsprechende Aktionen sehr gering sind, hätte ich schon bei der damaligen plötzlichen Stillegung Unterschriftenaktion, Info - Stand etc. erwartet um die Westeifler zu gewinnen und mit deren Hilfe auf die Politik zur Erhaltung der Strecke Einfluß zu nehmen.

Hallo

Das würde ich noch nicht mal versuchen. Weil - vorallem Westeifeler - ziemlich überzeugte Autofahrer sind.

Frohe Weihnachten,

Daniel

[Mehlwurm]

liebe Forumsmitglieder,

ich habe aktuell dieses Thema bei Verwandten und Freunden um Prüm herum angesprochen. Freundliches Unverständnis war die Reaktion. Viele hatten IHRE Bahn schon gar nicht mehr registriert. Trotzdem würde ich weiter kämpfen.

Frohes Fest

Mehlwurm

[V200]

Wenn man in der Westeifel viel die Bahn genutzt hätte, wäre die natürlich nicht stillgelegt worden. Und entsprechend gering ist auch das Interesse an einer Reaktivierung.

Das sehe ich schon auch so. Mit der Frage nach Aktionen zur politischen Einflussnahme ging es mir um Aktionen zum Erhalt der Schienen, nicht der Reaktivierung. Das ist durchaus was anderes: wenn ich es mal geschafft habe mir den Abbau Jünkerath – Losheim anzuschauen, waren die meisten Leute, mit denen ich sprechen konnte, schon bestürzt. Es wird schließlich etwas seit vielen Jahrzehnten Vorhandenes zerstört, was nie wieder kommen wird, deren Abbau den Westeiflern keinerlei Vorteil bringt, nur durch eine ferne Konzernzentrale aus Wirtschaftsaspekten entschieden wurde und Zukunftsoptionen kaputt macht.
Wofür der Großvater einst schaffte, wird heute viel Geld ausgegeben, um es wieder zu demontieren...
Konkret gab es schließlich auch sogar CDU – Zustimmung zum Erhalt der Gleisanlagen in der Westeifel (zwecks Draisinenverkehr), weswegen über die Schiene des Scheiterns des Draisinenprojekts aufgrund des Kaufpreises auch Möglichkeiten wären.
Und wenn ich davon ausgehe, dass die Eifelquerbahn hoffentlich in absehbarer Zeit reaktiviert wird bzw. die noch nicht reaktivierten Abschnitte im Wochenend – Freizeitverkehr planmäßig bedient werden, wäre die Westeifelbahn die einzige Strecke, auf der eines Tages noch durch eine Nostalgiebahn mit Dampf Touris angelockt werden könnten (erst recht nach dem Aus der Vennbahn gibt es nicht mehr so viele bekannte Dampf-Nostalgiebahnen in näherer Umgebung...). Klar, nicht bis Pronsfeld, aber für einen Erhalt der Schienen von Gerolstein bis Gondelsheim (Umsetzmöglichkeit für Sonderzüge) zwecks regelmässiger Dampfsonderfahrten und vielleicht in Maut – Zeiten reaktiviertem Güterverkehr ließen sich vielleicht auch noch Leute begeistern...

Hauptsache man lässt nichts unversucht wenigstens die Gleise noch zu retten. Oder wenn sie nicht mehr zu retten sind, wenigstens dieser Strecke die Ehre von Abschiedsfahrten zu erweisen.

Mit freundlichen Grüßen V200, die sich auch für einen Nostalgieverkehr natürlich gern anbieten würde...