[PM-KR] "Dachverein will Züge rollen lassen"

[FdL Schalkenmehren]

Dachverein will Züge rollen lassen
VON CHRISTOPH HEUP, 13.02.07, 07:06h

Auch in diesem Jahr werden wieder nostalgische Züge auf der Oleftalbahn nach Schleiden rollen. Dafür will die „Arbeitsgemeinschaft Eifel-Nebenbahnen sorgen, die sich jetzt in Kall ganz offiziell als Verein gründete.

KALL. Im vergangenen Jahr hatte die Arbeitsgemeinschaft Oleftalbahn, eine „Unterabteilung“ der Bahn- und Businitiative Schleidener Tal (BuBI), einen Schienenbus der Hochwaldbahn Hermeskeil für Touristen zwischen Kall und Schleiden pendeln lassen - mit großem Erfolg, wie Andreas Kurth erklärte, der jetzt zum Vorsitzenden der neuen Arbeitsgemeinschaft gewählt wurde. Rund 20 touristische Nostalgiefahrten wurden durchgeführt. Obwohl es keine Zuschüsse dafür gegeben habe, sei die Flitsch dank des großen Fahrgastaufkommens nahezu eigenwirtschaftlich gefahren. Ermöglicht worden sei dies aber auch durch das enorme ehrenamtliche Engagement von rund 45 Eisenbahnfreunden.

Doch um touristische Züge in den kommenden Jahren weiter rollen zu lassen, erhält das Engagement der Eisenbahnfreunde nun durch die Gründung eines Dachvereins ein solides Fundament. Dass Eisenbahnverkehr auf der Oleftalstrecke eine Lobby hat, dokumentiert das Interesse an der Gründungsversammlung. Rund 40 Interessierte fanden im Kaller Thai-Restaurant Zhao kaum genug Platz.

Weil eine Vereinsgründung gründlich durchdacht sein will, erarbeitete man mit großer Akribie eine Satzung. Und auch die Namensnennung bereitete einiges Kopfzerbrechen, da man sich als Dachverband nicht nur um die Oleftalbahn kümmern, sondern auch die IG Westeifelbahn (Gerolstein-Prüm) an Bord nehmen will.

Während sich die Bahn- und Businitiave Schleidener Tal (BuBI) weiter verkehrspolitisch um die Reaktivierung der Oleftalbahn durch die Rückkehr des Öffentlichen Personenahverkehrs (und Güterverkehrs) kümmern will, widmet sich die neue Arbeitsgemeinschaft vorrangig den nostalgischen Touristikfahrten.

Mit großem Interesse hörten die Eisenbahnfreunde, dass die Kaufverhandlungen der Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH über die Bahnlinie Kall-Schleiden kurz vor dem Abschluss stehen.

Deutliche Signale und Beschlüsse in Kall und Hellenthal, wo man (im krassen Gegensatz zur Stadt Schleiden) die Bahnlinie weghaben möchte, beunruhigen die Eisenbahnfreunde indessen wenig. Die Bahngleise seien nicht irgendein öffentliches Eigentum, über das Kommunalpolitiker verfügen könnten. Ein Beschluss wie in Kall, wo sich der Bauausschuss für die Entfernung der Gleise aussprach, gefährde die Bahnstrecke keineswegs. „Solange es einen Interessenten gibt, der auf der Oleftalbahn fährt, so lange muss sie erhalten bleiben“, klärte Andreas Kurth über die verkehrspolitischen Rahmenbedingungen auf.

Quelle: http://www.koelnischerundschau.de