Fehlende Fahrpläne Oleftalbahn

[Wolfgang Müller]

Vielen Dank Schaffner.

Als ich im Januar 2004 mir Gedanken gemacht habe, wie es nach Auslaufen des Trassensicherungsvertrages mit der Oleftalbahn weitergehen könnte, kam mir spontan der Gedanke, selbst mit Hand anzulegen. Nach dem Vorbild der touristischen Freizeitverkehre in Rheinland-Pfalz sollte dies angestrebt werden. Ich habe mich dann selbst als ersten Mithelfer für einen begrenzten Zeitraum angeboten, in der Hoffnung, daß auch andere Eisenbahnfreunde mitmachen. Auf der Basis: "Von Bürgern für Bürger des Schleidener Tales und für den neu geschaffenen Nationalpark Eifel", sollte dies funktionieren. Ich habe meinen politischen Freunden in Düsseldorf dies als unsere aktive Mithilfe angeboten, die dem Land NRW erhebliche Kosten durch ehrenamtlichen Einsatz erspart. Es hat nach einigen Gesprächen geklappt. Herausgekommen sind jene 100.000 EURO. Natürlich auch mit dem Ziel, daß dann vielleicht auch eines Tages neue Arbeitsplätze entstehen. Ich möchte allen Beteiligten danken, die bis heute aktiv mitgeholfen haben, daß die Oleftalbahn noch bis Herbst 2005 läuft.

Was sehr wichtig ist, ist nicht nur die Fahrt mit der Oleftalbahn, sondern auch das Umfeld. Das bedeutet zunächst, nicht nur nach Gemünd oder Schleiden zu fahren. Man sollte auch in die Orte hineingehen und dort mal in eine Gaststätte oder in ein Geschäft gehen (soweit geöffnet). Wenn die ansässige Wirtschaft merkt, da kommen plötzlicht Leute die Geld bei uns ausgeben, ist das die beste Werbung für die Oleftalbahn.

Als der erste Abschnitt der Eifelquerbahn Mayen-West - Kaisersesch in Betrieb ging, war dies genau unser Hintergedanke im "Arbeitskreis Eifelquerbahn". Die Rechnung ist aufgegangen. Schon kurz nach der Reaktivierung meldeten die auf Touristen ausgerichteten Betriebe (zb. Gaststätten, Restaurants, Kaffes usw.) steigende Umsätze, teilweise um 20% (siehe auch Presseberichte), und das, obwohl die Autobahn 48 Koblenz - Trier buchstäblich vor der Haustür der Orte vorbeiläuft! Dies hat sich inzwischen auch bis nach Ulmen herumgesprochen, weshalb dort natürlich ein gewisses Interesse an neuen Touristen besteht.

Wenn man dieses Ziel auch auf die Oleftalbahn übertragen könnte, so daß der Druck auch aus der heimischen Wirtschaft und nicht nur von ein paar Eisenbahn-Nostalgikern (so O-Ton von Politikern) kommt, ist bereits viel gewonnen. Es ist enorm wichtig, bei der Erhaltung und Reaktivierung von Bahnen in alle Richtungen und über den Tellerand hinaus zu denken!

Wichtig ist dabei auch, daß die Busunternehmer uns nicht nur als Konkurrenz sehen - was leider gegenwärtig der Fall ist. Sie müssen mit in das Boot geholt werden. Dies habe ich mit der neuen Linie 815 nach Monschau verfolgt. Auch hat die KVE einige Vorschläge aus meinem Papier "Eifel-Nostalgie-Express", in den neuen "Luchsuslinien" umgesetzt. Also Aktivitäten die den Busfirmen nicht nur Einschränkungen, sondern auch neue Strecken und Aufgaben bringen.

Was nun direkt die Vorschläge der Fahrten von Gerolstein betrifft, müssen erst einmal verbindliche Angebote auf dem Tisch liegen. Sobald die vorhanden sind, muß mit der Rurtalbahn darüber geredet werden.

[Schaffner]

Vielen Dank an Wolfgang Müller für seinen ausführlichen interessanten Beitrag und natürlich vor allem für den geschilderten Einsatz für die Oleftalbahn ! In der Tat hat sich mit der Eifelquerbahn keine 100km entfernt der Freizeitverkehr nicht nur etabliert, sondern ist zum Erfolgsmodell geworden und seit dem 19.5. zwischen Ulmen und K`esch offenkundig auch als Vorstufe der SPNV - Reaktivierung ! Läge die Oleftalbahn in RLP, würde der SPNV - Zweckverband RLP für die Bestellung von Freizeitverkehren dort zuständig sein und der Betrieb wahrscheinlich in trockenen Tüchern sein. Mehr als nahe liegend da alle erdenklichen Versuche zu starten einen Freizeitverkehr (Strecke mit SPNV - Chancen, Nationalpark direkt am Schienenstrang) auch in NRW zu etablieren. Den Worten Wolfgang Müllers ist daher nur in allen Punkten beizupflichten !

Dazu danke ich Wolfgang Müller natürlich auch für sein Angebot noch einen Schienenbuseinsatz im Juli mit den Verantwortlichen zu diskutieren, sobald ein Angebot über eine solche Leihgabe / Charterfahrt aus Gerolstein vorliegt. Sicher wird Herr Jörg Petry (jpetry@veb.de) Ihnen, Herr Müller, gerne Auskunft über die Kosten eines solchen Projekts auf kurzer Anfrage direkt zukommen lassen.
Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn es klappt: ein Schienenbuseinsatz aus Gerolstein könnte aus gleich zwei Gründen zusätzliche Fahrgastpotentiale erschließen (Zubringer aus der Vulkaneifel und Publikumsmagnet im Oleftal) und ich denke das wäre die aktuell noch größte Hoffnung auf eine Fortsetzung: richtig volle Züge, die jedem zuständigen Poliker deutlich machen sich bei einer Einstellung der Verkehre direkt nach der Landtagswahl schon sehr unbeliebt zu machen...

Ich hoffe, dass im Sinne des Erfolgs der Verkehre sowie durch eventuelle Sponsoren im Oleftal und die hohe zu erwartende Fahrgastzahl die Kosten für einen Schienenbuseinsatz an ein oder mehreren Julibetriebstagen aufgebracht werden könnten. Insbesondere im Juli wäre ja der Betrieb auf einer touristischen Schiene besonders wichtig ! Andernfalls wäre aber zur Kostendeckung sicher auch noch eine Option zusätzlich eine Fotofahrt für Eisenbahnfreunde anzubieten, entweder durch Ausfall der morgendlichen Leistungen auf der Oleftalbahn (mit morgens Fotofahrt und nachmittags zwei Pendelfahrten) oder z.B. an einem Betriebstag das Fahrzeug schon samstags zu überführen und dann am Samstag Fotofahrt und am Sonntag Pendelfahrten anzubieten. Ich denke die Fotofahrt 2004 mit Oleftalbahn und Bördebahn hat gezeigt, dass auch so noch einiges an Geld für so ein interessantes Projekt zusammen getragen werden könnte...

[Wolfgang Müller]

Hallo Schaffner, vielen Dank für Ihre Antwort.

Was das Zustandekommen der angeregten Fahrten betrifft, kann dies auf direktem Wege, z.B. aus Gerolstein erfolgen. Eine Diskussion ist dazu nicht erforderlich. Nach Rücksprache mit der Rurtalbahn GmbH ist die DB und die RSE der Ansprechpartner für zu bestellende Fahrplantrassen auf der Oleftalbahn. Die RSE für den Abschnitt Höddelbusch - Schleiden Bf. Wer diese Fahrten bestellt, bleibt Ihnen überlassen. Eventuell sollte sich der Besteller mit dem VRS in Verbindung setzen und abklären, ob in der genannten Zeit dieser Verkehr möglich ist. Da es sich aber um eigenwirtschaftlichen Verkehr handelt, sehe ich hier keine Hindernisse. Alternativ wäre sowas aber an Samstagen denkbar. Da findet gegenwärtig kein Verkehr auf der Oleftalbahn statt.

[Schaffner]

@ Herr Müller:
Vielen herzlichen Dank für das Feedback und die Informationen.

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Wer diese Fahrten bestellt, bleibt Ihnen überlassen. 

Es wäre wirklich schön, wenn so ein Projekt zu Stande käme. Wie eingangs geschrieben habe ich selbst aber von einer Charterfahrt ins Oleftal Abstand genommen.
Die Idee eines Pendelverkehrs im Juli mit Schienenbus wäre sicher nur durch die Initiativen machbar, die sich bereits tatkräftig und mit großem beeindruckendem persönlichen Einsatz für die Oleftalbahn einsetzen, also Bubi, Ak Eifelbahnen, IG Rurtalbahn, Rurtalbahn GmbH etc. Haben Sie die Möglichkeiten die Idee dort zu diskutieren und vielleicht eine Realisierung (bzw. Anfrage einer entsprechenden Charterfahrt / Leihgabe aus Gerolstein) durch diese Initiativen zu erreichen ? Vielleicht würde es dann auch den Initiativen gelingen wie früher einmal sogar Sponsoren bei heimischen Gewerbe aufzutreiben. Vor allem wäre bei solchen Pendelfahrten (anders als bei einzelnen Foto – Sonderfahrt) der entscheidende Effekt die Verkehre public zu machen und Fahrgastzahlen zu steigern, so dass die Bestellung und Durchführung solcher Pendelfahrten sicher nur durch die örtlichen Initiativen im Oleftal realisierbar wäre.
In meinen Augen wären solche nostalgischen Pendelfahrten die beste Chance die Fahrgastzahlen im Oleftal zu steigern und so durch "Abstimmung mit den Füßen" noch mal zu versuchen die Chancen auf den Erhalt der Verkehre zu steigern.

[Wolfgang Müller]

Hallo Schaffner,

Ihr Ansinnen ehrt mich und ich bedanke mich dafür. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, daß ich mir solche Projekte - auch mit Hinblick auf mein Alter - nicht mehr antue. Auch bereite ich mich gegenwärtig auf ein sportliches Großereignis in Bad Münstereifel vor, wo wir alle mithelfen. Der TVE wird 100 Jahre. Auch gedenke ich, wenn man so langsam auf die 70 zugeht, die Aktivitäten nun Jüngeren zu überlassen. Vieleicht höre ich nächstes Jahr ganz auf mit der Verkehrspolitik.

Ich denke das der Eifelbahn e.V. vielleicht für Sie ein Ansprechpartner sein könnte.