DB plant IC-Bus Köln - Trier - Lux

[Fi-Fa-Fuzzemann]

Die DB plant offenbar eine IC-Bus-Linie Köln - Trier - Luxemburg. Das berichtet der Trierische Volksfreund von einer Veranstaltung der IHK Trier, bei der es um die (wegfallende) Fernverkehrsanbindung von Trier ging.

[SSPE]

Der IC Bus ist ja wohl der größte Schwachsinn überhaupt und eigentlich eine Art Bankrotterklärung der Bahn!

Wann tritt endlich mal ein Politiker diese Vorstands-Mafia in den Allerwertesten, damit sie ihre Hausaufgaben machen und Züge (!) fahren läßt. Aber vielleicht hat es unser Land auch keine bessere Bahn verdient, wenn man die tendenziöse Berichterstattung anläßlich des jüngsten Bahnstreiks und die "crossmediale" Agitation gegen den GDL-Vorsitenden, angereichert durch so genannte Stimmungsbarometer, deren Halbwert stark gegen null geht, verfolgt.

Ich bin jedenfalls froh, eine Zeit erlebt haben zu dürfen, in der von Trier Hbf fast stündlich echte Schnellzüge nach Luxembourg, Paris (Est), Saarbrücken, Koblenz usw. verkehrten und natürlich auch hochwertige Züge über die Eifel über Münster bis Norddeich Mole die Regel waren.

[stello]

Ich glaube, die Entscheider der Bahn in Berlin haben den letzten Rest Verstand verloren.

Großprojekte: Ja (Stgt21, usw.) normales Bahnfahren: Nein. Jetzt fahren wir Bus.

Die spinnen.

[Rolf]

Ich finde die Entwicklung auch tragisch. Aber der Gesetzgeber hat die überregionalen Busverbindungen nun mal erlaubt. Das ist der springende Punkt, und darüber bin ich auch nicht glücklich. Wenn die Bahn den Markt nun aber nicht anderen Anbietern überlassen will, muss sie selbst ein Angebot machen. Ich finde das logisch und richtig unter den jetzigen (bahnfeindlichen) Rahmenbedingungen. Die Bahn kann den Markt doch nicht kampflos der Konkurrenz überlassen! Die Politik ist gefordert, die Rahmenbedingungen der Schiene zu verbessern, etwa durch Ausbau der Eifelbahn für höhere Geschwindigkeiten und Begünstigung des Fernverkehres auf der Schiene. Solange die Politik das nicht tut, hat die DB m. E. keine andere Wahl.

[SSPE]

Das ist zu einfach argumentiert. In der "echten" Wirtschaft müssen Manager sich auch schon mal etwas mehr anstrengen. Man könnte den schienengebundenen Fernverkehr z.B. so attraktiv gestalten, dass er dem Bus, der einfach mal nur eng, unbequem usw. ist, den Rang abläuft. Es ist aber natürlich leichter, mit dem Finger auf die zugegebenermaßen bahnfeindliche und ebenso inkompetente Politik zu zeigen.
Die Managergehälter fließen ja auch so, denn schlußendlich sind die Bahn-Manager auch nur überbezahlte Angestellte, die keine echte Rechenschaft (181 BGB usw.) für ihr Handeln ablegen müssen.
Aber was beschweren wir uns überhaupt, hier geht es schließlich nur um Trier, das "größte Dorf der Eifel." Wenn europäische Metropolen wie z.B. Prag auch nur noch mit dem Bus angefahren werden, habe ich wahrscheinlich eine Entwicklung verschlafen...

[Betamax]

Das ist zu einfach argumentiert. In der "echten" Wirtschaft müssen Manager sich auch schon mal etwas mehr anstrengen. Man könnte den schienengebundenen Fernverkehr z.B. so attraktiv gestalten, dass er dem Bus, der einfach mal nur eng, unbequem usw. ist, den Rang abläuft. Es ist aber natürlich leichter, mit dem Finger auf die zugegebenermaßen bahnfeindliche und ebenso inkompetente Politik zu zeigen.

Auch du argumentierst zu einfach bzw. lässt einen ganz wichtigen Teil aus: die Wirtschaftlichkeit. Den schienengebundenen Fernverkehr auf dieser Strecke attraktiv zu gestalten bedeutet (meiner Vermutung nach) enorme Investitionen in die Infrastruktur. Demgegenüber dürfte ein recht geringer Nutzen stehen, denn die Fahrgast-Zahlen dürften auf anderen Relationen deutlich höher sein und dort wird das Geld eben auch gebraucht.

Die Kosten eines attraktiven schienengebundenen Fernverkehrs auf dieser Strecke stehen also scheinbar in keinem Verhältnis zum Nutzen - somit ist der Bus als Alternative zumindest rein wirtschaftlich betrachtet nur logisch. Hier kann man ein (preislich) attraktives Angebot machen, welches zudem wirtschaftlich ist.

Aber ganz abgesehen davon: auch ich bin der Meinung, dass der Schienenverkehr gefördert werden muss. Ich persönlich fahre auch nicht mit dem Fernbus, sondern ausschließlich Bahn

[Rolf]

So ist es. Solange die Eifelbahn nicht konkurrenzfähig ist und man 3 Stunden von Trier nach Köln braucht, ist der Bus eben schneller. Und das zählt nun mal für einige Leute. Ich fahre auch nicht mit dem Fernbus, aber einige andere tun es. Und wenn es ihn schon gibt, ist es doch besser, die Deutsche Bahn besetzt die Nische, als dass es andere tun. Dass mir die ganze Richtung im Fernverkehr nicht passt, und dass ich den Fernverkehr lieber ausschließlich bei der Bahn sähe, sei nur am Rande erwähnt.

[Talent78]

Die DB plant offenbar eine IC-Bus-Linie Köln - Trier - Luxemburg. Das berichtet der Trierische Volksfreund von einer Veranstaltung der IHK Trier, bei der es um die (wegfallende) Fernverkehrsanbindung von Trier ging.

Könntest Du bitte den Zeitungsartikel verlinken? Oder war jemand auf dieser Veranstaltung und könnte etwas über die Diskussion mitteilen? Aus obigem Link zur IHK geht nämlich nichts deratiges hervor. Dass aber selbst die IHK Trier die immer schlechter werdenden Schienen(fern)verbindungen als Standortnachteil begreift, ist auch ein positives Zeichen.

Ich finde die Entwicklung auch tragisch. Aber der Gesetzgeber hat die überregionalen Busverbindungen nun mal erlaubt. Das ist der springende Punkt, und darüber bin ich auch nicht glücklich. Wenn die Bahn den Markt nun aber nicht anderen Anbietern überlassen will, muss sie selbst ein Angebot machen. Ich finde das logisch und richtig unter den jetzigen (bahnfeindlichen) Rahmenbedingungen. Die Bahn kann den Markt doch nicht kampflos der Konkurrenz überlassen! Die Politik ist gefordert, die Rahmenbedingungen der Schiene zu verbessern, etwa durch Ausbau der Eifelbahn für höhere Geschwindigkeiten und Begünstigung des Fernverkehres auf der Schiene. Solange die Politik das nicht tut, hat die DB m. E. keine andere Wahl.

Zustimmung.
Der Wettbewerb auf und für (gegen) die Schiene ist politisch gewünscht und bis an den Rand des Börsengangs vorangetrieben worden. Es ist wie es ist - wie man unter den existierenden Bedingungen noch attraktiven Fernverkehr auf untergeordneten Hauptbahnen veranstalten soll, falls man nicht Millionen zu verschenken hat, ist mir schleierhaft und dürfen die "Bahnromantiker" gerne mal erklären!
Dabei könnte es für den Schienenverkehr in Deutschland insgesamt (neben den immer liberaleren Rahmenbedingungen auch dadurch, wenn laufend gestreikt wird) noch schwieriger werden, wenn sich die Fernbusse mehr und mehr durchsetzen (die jubeln ja dieser Tage schon hörbar) und zukünftig faktisch auch noch dem SPNV in der Fläche Konkurrenz machen.

Zwar könnt Ihr bei Wikipedia nachlesen, dass die Abgrenzung zum Regionalverkehr verbietet, dass die Fernbusse Haltestellen unter 50km Entfernung anfahren oder solche, zwischen denen SPNV betrieben wird, der höchstens eine Stunde Fahrzeit hat. Möglich wäre danach aber schon (ich spreche ganz leise) ein "Fern"bus Kall - Köln, der seinen Namen kaum verdient. Ich wette, halb Kall würde über einen kostengünstigen "echten Sprinter" nur für sie allein (ohne Zwischenhalte, s.o.) jubeln: ruck zuck ist man über die teilweise doppelspurige B266 ab Wallenthaler Höhe runter bis zur A1 in Wißkirchen. Das Gesetz lässt außerdem noch die Möglichkeit von Ausnahmen in "Scheunentorgröße" zu, die gerade für Nebenstrecken im SPNV noch zum "Killer" werden könnten.

[SSPE]

Der schienengebundene Fernverkehr wird ja auch durch die unselige Bevorzugung der Straße unwirtschaftlich gemacht. Bei der guten alten Bundesbahn wurde schon genau gerechnet - und die Rahmenbedingungen waren nicht wirklich besser als heute. Aber die hätten sicher nicht all die Fernzüge fahren lassen, wenn sie denn insgesamt alle defizitär gewesen wären.
Und mal ganz am Rande: eine Autofahrt von Köln nach Trier, wenn man sie denn in zwei Stunden Fahrzeit, ohne Staus und grenzwertige Gefahrensituationen übersteht, ist alles andere als schön.
Dem ist eine Fahrt mit der Bahn allemal vorzuziehen. Und die müßte auch keine drei Stunden dauern, wenn man die Züge entsprechend fahren ließe. Das konnte schon die Reichsbahn schneller. Für mich hat das im Übrigen nichts mit Bahnromantik zu tun.
Und die Manager machen es sich doch leicht: natürlich sind Fernbusse günstiger und einfacher zu betreiben als Züge. Ob man damit aber langfristig Erfolg haben wird, wage ich zu bezweifeln.
Der Markt bereinigt sich ja glücklicherweise gerade selbst: city2city und Dein.Bus.de sind nur der Anfang, da kommen sicher noch einige Insolvenzen und Rückzieher hinterher. Eine schöne Entwicklung. So wirtschaftlich kann das ja dann doch alles nicht gewesen sein.