Stand Bauarbeiten

Eifelbahn Köln-Trier
Eifel215
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Eifel215 »

Querbahner hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 20:15 Hallo zusammen,
der Bahnhofsvorsteher von Ahütte hatte nach Schichtende heute kurz Gelegenheit mal im (zufällig ausgewählten) Kursbach 1972 nachzuschlagen: Der D506 brauchte vor 51 Jahren von Köln Hbf bis Trier Hbf 2:36Std., die Gegenleistung D505 von Trier Hbf nach Köln Hbf 2:33Std.
Wenn es denn so kommt, wie man plant, wird man in 2038 ganze 66 Jahre später einen Fahrtzeitgewinn von etwa 15 Minuten im Vergleich zu 1972 haben.
Bis dahin bleibt die Fahrtzeit des D-Zuges demnach auch nach der Elektrifizierung unerreicht.
Wer selbst gern nachschlagen möchte: Der Museumsbahnhof ist nächstes Wochenende wieder geöffnet und die Kursbücher können im Rahmen unser Öffnungszeiten gern zur eigenen Fahrplanstudie genutzt werden.

Viele Grüße vom Bahnhof Ahütte

Andreas
Ich biete aus dem Winterfahrplan 77/78 den D605 von Köln Hbf nach Trier Hbf in 2:28 Std. :eek:
Bietet jemand weniger?
Eifelplaner
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Eifelplaner »

Hier ein paar technische Details zu diesen Fernzügen in den 70er Jahren:
D 605; Höchstgeschwindigkeit 135km, durschnittliche Reisegeschwindigkeit 74km/h
Haltebahnhöfe: K Hbf-EU-Jünkerath-Gerolstein-Bit-Erd.- TR hbf-Saarburg-Merzig-Saarlouis-Völklingen-SB Hbf. Und außerdem war auch noch ein Bordbistro an Bord.

Die Durschnittsgeschwindigkeit wurde halt mit den wenigen Zwischenhalten erkauft. Bei einer solchen Haltepolitik käme man bei einer Oberleitungsgeführten Strecke sogar auf knapp über 2h Fahrzeit.

https://www.fernbahn.de/datenbank/suche ... 9770100605

Gedruckter Fahrplan für Fernzüge von TR Hbf von 1977:
https://www.fernbahn.de/datenbank/suche ... fahrplan=1

Wieviel Fernzüge fahren heute noch von Trier??
M&M
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von M&M »

Eifelplaner hat geschrieben: Montag 13. November 2023, 19:59 Die Durschnittsgeschwindigkeit wurde halt mit den wenigen Zwischenhalten erkauft. Bei einer solchen Haltepolitik käme man bei einer Oberleitungsgeführten Strecke sogar auf knapp über 2h Fahrzeit.
Eine steile These, ich zitiere erneut aus dem o. g. Dokument für den Zielfahrplan 2038: "Zum einen der RE 12 als schnelles überregionales Verkehrsangebot, welches durch eine restriktive Haltepolitik Köln und Trier neu in einer Fahrzeit von 2 Stunden und 19 Minuten verbindet."
Konkret genannt werden als geplante Halte in NRW nur noch Köln Hbf, Köln Süd, Euskirchen, Mechernich und Kall. Im Vergleich zu den für die 1970er Jahre genannten Stationen also mit zusätzlich in Köln Süd, Mechernich und Kall. Das wären maximal drei Haltestationen mehr, falls die Halte in RLP in Jünkerath, Gerolstein und Erdorf bestehen blieben, was meines Wissens noch nicht in allen Fällen final entschieden ist. Selbst wenn wir das mal annehmen, halte ich aber für eine ziemlich steile Annahme, dass drei Halte weniger fast 20 Minuten Fahrtzeitgewinn ausmachen sollen...
Gruß M&M
jwiessner
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von jwiessner »

Die DB Netz AG hat unter https://www.eifel-strecke.de/aktuelles im Post vom 02. November 2023 Wiederaufbau zwischen Gerolstein und Nettersheim geht in die letzte Runde eine Präsentation zum Thema Wiederaufbau und Elektrifizierung der Eifelstrecke veröffentlicht.

Downloadlink:
https://www.eifel-strecke.de/_Resources ... tation.pdf
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Holger Lersch
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Holger Lersch »

Virtuelle Infoveranstaltung von gestern, Montag 11.12.

Ich konnte leider nur die ersten 50 Minuten zuhören, also quasi den Vortragsteil und dann die Beantwortung der ersten paar Zuschauerfragen.

Eine der häufigsten Fragen zu diesem Zeitpunkt war, inwieweit die Strecke komplett 2-gleisig aufgebaut werden wird. Die Antwort dazu war: Zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Es ist nicht Teil des aktuellen Projektes denn im Moment gibt es "nur" den Wiederaufbau und die Elektrifizierung. Man achtet zwar beim Arbeiten darauf, dass man sich eine zukünftige Zweigleisigkeit nicht verbaut indem man heute Kabelstränge und Signale in den Weg montiert, aber um eine wirkliche 2-gleisigkeit herzustellen, muss erstmal von Seiten Rheinland Pfalz bzw. NRW der erste Schritt gemacht werden.

Als dann der Herr vom SPNV Rheinland Pfalz ans Mikrofon kam, musste ich leider weg - war jemand von Euch noch da und hat noch seine Perspektive auf die Zweigleisigkeit mitbekommen oder wurden noch andere interessante Sachen besprochen?

Gruesse!
--
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Querbahner
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Querbahner »

Hallo Holger,

es gab keine Neuigkeiten, soweit ich das beiläufig mitbekommen habe.

Viele Grüße

Andreas
Eifelplaner
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Re: Ausbau und gepl. zweigleisige Abschnitte

Beitrag von Eifelplaner »

Wie die Verbandsversammlung des SPNV Nord auf ihrer 74. Sitzung in ihrer Präsentation zum öffentlichen Teil ab Seite 28 berichtet, sind die geplanten ca. 10km 2gleisigen Begegnungsabschnitte südlich von Jünkerath zur Erreichtung des Trierer Taktkontens im 2h Takt wohl kostenseitig noch nicht endgültig vom zuständigen Ministerium freigegeben worden.

https://www.spnv-nord.de/verbandsversammlung

Hoffen wir, dass dies schnellstmöglich jetzt geschieht!
jwiessner
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von jwiessner »

Eifelplaner hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2023, 20:05 Wie die Verbandsversammlung des SPNV Nord auf ihrer 74. Sitzung in ihrer Präsentation zum öffentlichen Teil ab Seite 28 berichtet, sind die geplanten ca. 10km 2gleisigen Begegnungsabschnitte südlich von Jünkerath zur Erreichtung des Trierer Taktkontens im 2h Takt wohl kostenseitig noch nicht endgültig vom zuständigen Ministerium freigegeben worden.

https://www.spnv-nord.de/verbandsversammlung

Hoffen wir, dass dies schnellstmöglich jetzt geschieht!
Hier müssten Luxemburg und Nordrhein-Westfalen mehr Druck auf Rheinland-Pfalz machen.
Rolf
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Re: Ausbau und gepl. zweigleisige Abschnitte

Beitrag von Rolf »

Eifelplaner hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2023, 20:05 Wie die Verbandsversammlung des SPNV Nord auf ihrer 74. Sitzung in ihrer Präsentation zum öffentlichen Teil ab Seite 28 berichtet, sind die geplanten ca. 10km 2gleisigen Begegnungsabschnitte südlich von Jünkerath zur Erreichtung des Trierer Taktkontens im 2h Takt wohl kostenseitig noch nicht endgültig vom zuständigen Ministerium freigegeben worden.

https://www.spnv-nord.de/verbandsversammlung

Hoffen wir, dass dies schnellstmöglich jetzt geschieht!
Von Jünkerath nach Gerolstein sind es doch rund 20 km. Soll es auf diesem Abschnitt tatsächlich nur auf 10 km zweigleisig werden? Ich dachte, bis auf die Tunnel soll die ganze Strecke zweigleisig ausgebaut werden.🤔
jwiessner
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Re: Ausbau und gepl. zweigleisige Abschnitte

Beitrag von jwiessner »

Rolf hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2023, 23:29 Von Jünkerath nach Gerolstein sind es doch rund 20 km. Soll es auf diesem Abschnitt tatsächlich nur auf 10 km zweigleisig werden? Ich dachte, bis auf die Tunnel soll die ganze Strecke zweigleisig ausgebaut werden.🤔
Für das geplante Verkehrsangebot ab 2027 braucht es erstmal "nur" 10 Kilometer zusätzliche Zweigleisigkeit zwischen Oberbettingen und Ehrang. Bisher ist weder die Finanzierung für die Infrastruktur noch die zusätzlichen Verkehre gesichert. Wie das zuständige Ministerium schreibt steht diese Maßnahme auch in Konkurrenz zu den Reaktivierungsvorhaben im Land.
M&M
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von M&M »

Hallo,

von einer annähernd durchgehenden Zweigleisigkeit zwischen Köln und Trier spricht zur Zeit niemand mehr, wenn ich das richtig überblicke. Auf den DB-Informationsveranstaltungen ist nicht einmal vom zweigleisigen Ausbau Kall - Nettersheim die Rede, sondern nur davon, dass man so baue, dass man einen möglichen Ausbau der Zweigleisigkeit später nicht behindere.

@Rolf: Ich habe den Sachstand hier bereits am 11.11. ausführlich dargelegt, als es darum ging, warum die Elektrifizierung im derzeitigen Planungsstand keine umfangreichen Mehrverkehre für die Gesamtstrecke bringen kann. Ich schrieb da bereits: "Inwieweit die erforderliche Infrastruktur überhaupt in frühestens 15 Jahren da sein wird, ist entscheidend und heute noch gar nicht absehbar. (...) Bisher ist es nur eine Planung, die teilweise von Prämissen ausging, die heute alles andere als sicher erscheinen (Zweigleisigkeit RLP)."

Der politische Fokus liegt auf Elektrifizierung, weil man ja was Gutes für die Umwelt tun muss, wenn man schon täglich mit dem Auto zum Rathaus fährt - und Elektrifizierung selbst bis in die hinterste Ecke runter bis Traben-Trabach. Zweigleisigkeit? Reaktivierungen? Je nach dem, wie dann nach der Elektrifizierung noch Geld da ist...

Gruß M&M
Rolf
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2023, 13:24 Hallo,

von einer annähernd durchgehenden Zweigleisigkeit zwischen Köln und Trier spricht zur Zeit niemand mehr, wenn ich das richtig überblicke. Auf den DB-Informationsveranstaltungen ist nicht einmal vom zweigleisigen Ausbau Kall - Nettersheim die Rede, sondern nur davon, dass man so baue, dass man einen möglichen Ausbau der Zweigleisigkeit später nicht behindere.
Bei der aktuellen finanziellen Lage wundert das kaum. Die niedrigen Zinsen sind passe, und jetzt kostet jeder Kredit ein Vielfaches gegenüber 2020. Geld ist nach dem Spruch des BVG besonders knapp. Und da der Sozialstaat offensichtlich unantastbar ist, wird wohl eher an den Investitionen gespart. Keine guten Aussichten für das 2. Gleis.
M&M
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von M&M »

Geld ausgeben ist immer eine Frage der Prioritäten - und da werden sich die Fahrgäste südlich Kall fragen, was ihnen jahrelange Baustellen für die Elektrifizierung bringen, wenn man dafür am zweiten Gleis für einen leistungsfähigen Verkehr spart...
Gruß M&M
Rolf
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2023, 18:09 Geld ausgeben ist immer eine Frage der Prioritäten - und da werden sich die Fahrgäste südlich Kall fragen, was ihnen jahrelange Baustellen für die Elektrifizierung bringen, wenn man dafür am zweiten Gleis für einen leistungsfähigen Verkehr spart...
Gruß M&M
Korrekt. Deswegen bin ich für beides. Elektrifizierung und Zweigleisigkeit. Am besten erfolgen die Maßnahmen zeitgleich, um den Ausfall zu begrenzen, aber das klappt ja wieder mal nicht. Mit den vielen Sperrungen in den nächsten Jahren wird man die meisten Kunden endgültig zum Umstieg auf das Kfz zwingen. Wenn der Verkehr irgendwann endlich wieder rollt, dann gewinnt man abgewanderte Kunden nur durch ein besseres Angebot zurück. Daher ist es jetzt auch ziemlich egal, wie lange gesperrt wird, es sind schon jetzt ohnehin nur diejenigen Kunden übrig, die sich kein Auto leisten können. Am Ende muss man die abgewanderten Kunden zurückgewinnen, ob nach 3, 5 oder 10 Jahren, macht keinen großen Unterschied.
Eifelplaner
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Eifelplaner »

Hierzu bleibt mir vor Weihnachten nur den Ratschlag des Schweizer Verkehrsamtschefs an die Kunden der Deutschen Bahn, der heute im Spiegel stand, zu zitieren:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... 63c42f29c1

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Ich wünsche allen Forumsteilnehmern ein frohes Fest und fürs nächste Jahr zunehmend "pünktlichere Züge".
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