Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Eifelbahn Köln-Trier
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Eifelplaner
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Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Beitrag von Eifelplaner »

Am Wochenende schreibt der "Trierische Volksfreund" und das "Luxemburger Wort" über ein Interview mit dem Luxemburger Verkehrsminister Francois Bausch zu den Verkehrsanbindungen des Großherzugtums nach Deutschland.
Ganz oben auf der Wunschliste steht die schnelle Bahnanbindung nach Köln!

Im Trierischen Volksfreund (mit Bezahlschranke)
https://www.volksfreund.de/region/rhein ... d-86254353

Im Luxemburger Wort (derzeit noch ohne Bezahlschranke)
https://www.wort.lu/de/lokales/luxembur ... 923622f51c
Rolf
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Re: Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Beitrag von Rolf »

Fahrtzeiten von „etwas mehr als zwei Stunden“ sind doch völlig unrealistisch. Von Luxemburg bis Trier braucht der RE schon 51 Minuten, und Trier-Köln soll in der Endausbaustufe 2:19 Minuten benötigen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Macht insgesamt 3:10 Minuten. Über die bis dahin ausgebaute Trierer Weststrecke geht es vielleicht etwas schneller, aber Trier Hbf auszusparen kommt wohl nicht in Betracht. Aktuell braucht der schnellste Zug über Koblenz 3:46 Minuten. Der Weg über die Eifel dürfte dann rund eine halbe Stunde kürzer sein, wenn man 6 Minuten Standzeit in Trier dazu rechnet. Immerhin eine deutliche Verbesserung, aber kein Quantensprung.
M&M
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Re: Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Beitrag von M&M »

In "etwas mehr als zwei Stunden" kommt man ab 17. April nicht einmal mehr von Gerolstein bis Köln...
Da braucht es schon auf der schnellsten Verbindung zwei Stunden mit Bummel-SEV ab Jünkerath bis Köln.
Gruß M&M
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kyllbruecke
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Re: Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Beitrag von kyllbruecke »

Hallo zusammen,

zum TV-Artikel von vor wenigen Wochen gibt es eine Fortsetzung und die klingt sehr erfreulich! Die Rede ist vom Einsatz von Stadler KISS oder Bombardier Talent 2 - abhängig von der Fertigstellung der Elektrifizierung - ab 2026.
https://www.volksfreund.de/region/bitbu ... d-87295397

Nun, wie könnte eine kurzfristige Lösung für 2026 auf Basis der aktuell gültigen Fahrpläne aussehen ohne große Bäume auszureißen? Ich habe zwei Theorien durchgespielt und wollte sie hier einmal zur Diskussion stellen. Mögliche Beschleunigungen durch die Elektrifizierung sind noch nicht berücksichtigt. Realistischer sehe ich Option 1.

1. Durchbindung RE11/RE22
- Fahrzeit Köln-Luxemburg nach heutigen Fahrplanstand: 4:02
- Bestehende Verkehrsleistungen werden einfach neu verknüpft, was eine sehr nahliegende Lösung wäre.
- Ein KISS-Triebwagen alleine hätte zu wenig Kapazität für die Nachfrage nördlich von Kall. Es müssten also entweder in Kall oder Gerolstein ein zusätzlicher KISS-Triebwagen bereit stehen um die Kapazität zu erhöhen.
- Um die heutige Durchbindung von Luxemburg nach Koblenz zu gewährleisten und die nach Verkehrsvertrag zu bietende Sitzplatzkapazität zwischen Trier und Koblenz zu behalten, müsste der RE11 zwischen Luxemburg und Trier in Doppeltraktion verkehren, was womöglich eine Überkapazität darstellen würde. Das hätte auch folgendes zur Konsequenz: Zur halben Stunde müssten am Trierer Bahnsteig drei Triebwagen (Flirt (MA-SB-TR-KO) + KISS (Lux-TR-KO) + KISS (Lux-TR-K)) halten, während der mittlere KISS dort stündlich von einem Triebwagen zum anderen wechseln würde. Wäre das so überhaupt möglich?

2. Durchbindung RB83 / RE12
- Diese Verbindung wird nicht möglich sein, falls die RB83 bei Eröffnung der Trierer Weststrecke ohne Ersatz auf die Westseite umgelenkt wird. Hypothese ist also, dass die RB83 auf Luxemburg-Igel in Doppeltraktion fährt und der zweite Triebwagen zwischen Igel und Trier HBF den heutigen Linienweg zum HBF befahren wird. Somit wäre auch weiterhin eine Direktverbindung von Trier zu den kleineren Orten in Luxemburg gewährleistet.
- Fahrzeit Köln-Luxemburg nach heutigen Fahrplanstand: 3:43
- Die Zeiten der jetzigen RE83 und der angemeldeten Zeiten des RE12 würden für eine Durchbindung mit kurzer Standzeit im Trierer HBF sehr gut passen (Südwärts RE12 an xx:40 RB83 ab xx:47 bzw. nordwärts RB83 an xx:11 RE12 ab xx:26.
- Im Artikel wird ein Zwei-Stunden-Takt erwähnt, was dem RE12-Angebot bis 2013 entsprach. Die Trasse des RE12 ist auch ohne Taktverkehr seit 2014 mindestens zweistündlich angemeldet, wenn ich mich nicht täusche?
- Auch der RE12 kann zwischen Kall und Euskirchen ein Kapazitätsproblem kriegen, das Problem sollte jedoch weniger drastisch als beim RE22 ausfallen, der im Gegensatz zum RE12 in alle wichtigen Anschlüsse eingebunden ist.
(- Falls die Weststrecke nicht eröffnet wird und die RB83 bleibt wie sie ist: Die Durchbindung der RB83 nach Wittlich müsste gewährleistet sein, weshalb die RB83 künftig in Doppeltraktion zwischen Luxemburg und Trier verkehren müsste, was wohl eine Überkapazität darstellen würde. Zum Koppeln in Trier sollte aber genug Zeit sein.)

Einen Nachteil hätten beide Optionen, dass es jeweils einen Abschnitt mit allen Unterwegs-Halten geben würde. Das wäre im Fall des RE22 Kall-Trier und im Fall der RB83 Trier-Luxemburg.

Die Fahrzeitangabe von "etwas mehr als zwei Stunden", die im vorherigen Artikel wohl falsch zitiert wurde oder ein Missverständnis war, wurde leider erneut aufgegriffen.

Im Mittelrhein-Forum wird das Thema auch bereits diskutiert, allerdings mit anderem Fokus.
http://phpbb.hunsrueckquerbahn.de/phpBB ... 6c682b2e7e
hape
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Re: Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Beitrag von hape »

Bitte bedenken, dass Luxemburg keinen Nahverkehr in deutschland betreiben will, sondern eine schnelle Verbindung nach Köln und Düsseldorf. Das wäre heute ab Koblenz ein IC.
Ein IC ab Trier via Eifel würde dem Ansehen Treiers entgegen kommen, die ja schon lange wieder einen Fernverkehrsanschluss haben wollen. Und wenn es dann die Kategorie wäre, nur mit Unterwegshalten in Gerolstein und Euskirchen? Dann wäre eine Üvberlastung eher nicht zu befürchten.
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kyllbruecke
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Re: Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Beitrag von kyllbruecke »

Am Freitag wurde erneut ein Artikel im TV veröffentlicht.

Luxemburg investiert sieben Milliarden Euro in die Bahn: Auch Pendler profitieren davon
https://www.volksfreund.de/region/luxem ... d-87739365
Auch der grenzüberschreitende Zugverkehr soll ausgebaut werden. Richtung Trier soll es statt wie derzeit zwei vier Verbindungen pro Stunde geben – dazu gehören auch die Züge über die Weststrecke und ab 2026 über die Eifelstrecke bis nach Köln. Die luxemburgische Bahn CFL wird diese Strecken mit ihren Zügen bedienen.
Das klingt ja ganz danach, dass die Züge on top fahren werden. Somit muss ich mich korrigieren und sehe damit eine Verknüpfung der RE12-Trasse mit einer neuen Express-Fahrt zwischen Luxemburg und Trier HBF als realistisch an - ohne längere Standzeit in Trier HBF. So könnte die Gesamtfahrzeit irgendwo bei 3:20-3:30 liegen :)
hape hat geschrieben: Mittwoch 29. März 2023, 17:13Bitte bedenken, dass Luxemburg keinen Nahverkehr in deutschland betreiben will, sondern eine schnelle Verbindung nach Köln und Düsseldorf. Das wäre heute ab Koblenz ein IC.
Eine eigenwirtschaftliche Fernverkehrsleistung im Zwei-Stunden-Takt sehe ich als eher unwahrscheinlich an. Diese Züge als IC zu deklarieren könnte ich mir nur vorstellen, falls Nahverkehrstickets anerkannt werden, was jedoch das Land Rheinland-Pfalz im Gegensatz zu anderen Bundesländern bisher abgelehnt hat. Das heutige einzelne Fahrtenpaar Luxemburg-Düsseldorf ist praktisch nur ein durchgebundener Regionalexpress, der nur im Abschnitt Koblenz-Düsseldorf als IC verkehrt. Dieses KM-Volumen stellt für die CFL wahrscheinlich ein vertretbares eigenwirtschaftliches Risiko dar.

Dazu kommt, dass das Wagenmaterial der CFL primär für den Regionalverkehr bestimmt ist und der IC-Aufschlag für die deutschen Kunden schwer zu rechtfertigen wäre. Auf Luxemburg-Liège verkehren sogar Desiro ML als IC, aber das belgische IC-Produkt entspricht weitestgehend dem RE in Deutschland.
Eifelplaner
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Re: Luxemburg will schnelle Verbindung via Eifel nach Köln!

Beitrag von Eifelplaner »

Luxemburg drängt auf schnelle Verbindungen Richtung NRW:

Hierzu hat der SWR gerade diese Woche wieder ein Interview mit dem Luxemburger Verkehrsminister geführt!
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... n-100.html
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